Frei und unverbogen - Kinder ohne Druck begleiten
Ein Interview mit Susanne Mierau
“Wir sollten unsere Kinder feinfühlig sehen, ihre Gefühle respektieren, besprechen und begleiten, auch wenn das manchmal eine große Herausforderung ist, und ihr Wesen so annehmen, wie es eben ist. So können sie mit einem guten Bild über sich aufwachsen und verinnerlichen, dass sie als Mensch liebenswert sind”, sagt die Kleinkindpädagogin und Familienbegleiterin Susanne Mierau.
Susanne Mierau arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich der bedürfnisorientierten Elternberatung selbstständig machte. Ihr 2012 gegründeter Blog „geborgen-wachsen.de“ und ihre Social Media Kanäle sind viel genutzte und freie Informationsportale für kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen. Sie ist Autorin und Mutter von drei Kindern und lebt in Brandenburg.
Müssen Kinder erzogen werden? Können Eltern ihre Kinder überhaupt ‘nicht erziehen’?
Die Frage nach der Erziehung ist tatsächlich gar nicht so leicht. Prinzipiell bin ich der Auffassung, dass Kinder nicht “erzogen” werden müssen, sondern begleitet werden sollten. In dieser unterschiedlichen Beschreibung zeichnet sich ein anderer Blick auf das Kind ab: Wenn wir von “erziehen” ausgehen, hat das immer auch ein wenig etwas mit “ziehen” und “drücken” zu tun, d.h. mit einer gewissen Art von Formung: Wir als Eltern denken, dass wir besser wissen würden, was für ein Kind gut ist, was aus ihm werden soll und in diese Richtung schieben und drücken wir es. Bei der Begleitung ist der Blick auf das Kind ausgerichtet und seine Eigenschaften, die Temperamentsdimensionen und Interessen. Wir begleiten das Kind auf einem Weg, der diesen ganz individuellen Interessenlagen Rechnung trägt. Mit der Berücksichtigung der Individualität gehen wir miteinander in besonderer Weise in Beziehung, und auf Basis dieser Beziehung, dieser Bindung kann dann auch das Lernen aufbauen. Oder wie der Bindungsforscher Prof. Dr. Karl-Heinz Brisch sagt: “Bindung vor Bildung”. Gleichwohl befinden wir uns aktuell auch in einer Gesellschaft und weltweiten Lage, in der wir in gewisser Weise auch erzieherisch tätig sein müssen an einigen Stellen. Wenn wir beispielsweise daran denken, dass wir hierzulande in einem großen Überfluss und mit vielen Möglichkeiten leben und wir an einigen Stellen Kindern in diesem gesellschaftlichen Einfluss auch mehr Rücksichtnahme, Nachhaltigkeit und Toleranz beibringen müssen als Gegengewicht zu den gesellschaftlichen Einflüssen, die an einigen Punkten in die gegenteilige Richtung streben. Insgesamt aber sollte unser Handeln durch individuelle Begleitung, Respekt und Feinfühligkeit gekennzeichnet sein.
Was bedeutet es, den Blick für die eigenen Kinder zu haben?
Der Blick auf das eigene Kind bedeutet zunächst - und da beginnen wir bereits im Babyalter - das Kind als individuellen Menschen wahrzunehmen und seine Bedürfnisse zu sehen, richtig zu interpretieren und dann angemessen zu beantworten. Und in all diesen Bereichen sehen wir bereits Individualität, beispielsweise drücken schon Babys ihre Bedürfnisse mit unterschiedlichen Signalen aus, wir als Eltern haben manchmal an der einen oder anderen Stelle Schwierigkeiten mit der Interpretation je nach eigenen Erfahrungen, u.a. in der eigenen Kindheit und schließlich sind auch die Antworten unterschiedlich, weil Kinder sich beispielsweise auch in der Tröstbarkeit unterscheiden und einige Kinder länger und andere kürzer getröstet werden müssen. Wichtig ist also, dass wir unsere Kinder feinfühlig wahrnehmen und ein offenes Auge für ihre Individualität haben von Anfang an. Auf diese Weise können wir dann respektvoll mit ihnen umgehen. Dies zieht sich nicht nur durch die Babyzeit, sondern das gesamte Leben unseres Kindes, denn schließlich entwickeln sich Kinder auch unterschiedlich und lernen zu verschiedenen Zeitpunkten krabbeln, laufen, sprechen, schwimmen, Rad fahren etc. Es ist nicht vorteilhaft für das Kind, wenn wir auf bestimmte Zeitpunkte beharren, weil das Nachbarskind oder das Kind im Freundeskreis gerade jetzt auch eine neue Fertigkeit erlernt hat. Es ist wichtig, Kinder immer wieder mit offenen Augen individuell zu sehen.
Was brauchen Kinder wirklich?
Kinder brauchen eine liebevolle, respektvolle Begleitung. Diese beinhaltet, dass einerseits verletzende und schädigende Einflüsse aus ihrem Leben weitestgehend fortgehalten werden und auf der anderen Seite positive Erfahrungen gemacht werden können. Diese positiven Erfahrungen beruhen nicht so sehr darauf, dass wir ganz besondere Dinge mit unseren Kindern erleben müssten, sondern vielmehr darauf, wie wir sie sehen und behandeln: Wir sollten unsere Kinder feinfühlig sehen, ihre Gefühle respektieren, besprechen und begleiten (auch wenn das manchmal eine große Herausforderung ist) und ihr Wesen so annehmen, wie es eben ist. So können sie mit einem guten Bild über sich aufwachsen und verinnerlichen, dass sie als Mensch liebenswert sind.

Und wenn es nun trotz allem Stress gibt?
Stress
ist ein Teil unseres Alltags und kann immer wieder vorkommen. Manche
Arten von Stress können wir beeinflussen, andere weniger wie
beispielsweise Unglücksfälle in der Familie, Armut oder jetzt gerade die
Pandemie. Da ist es wichtig, dass wir auch in solchen Zeiten als gute
Bindungspersonen zur Seite stehen, das Kind sehen und über die aktuellen
Empfindungen sprechen und Lösungen oder zumindest Umgangsmöglichkeiten
finden, die innerhalb des aktuellen Rahmens hilfreich sind. Bei den
anderen Stresssituationen des Alltags können wir uns fragen, ob wir
gerade überhaupt eine realistische Erwartung gegenüber dem kindlichen
Verhalten haben: Kann das Kind überhaupt in dieser Situation leisten,
was ich mir wünsche? Liegt das in seinen kognitiven Möglichkeiten? Oft
können wir solche Fragen mit einem “Nein” beantworten: In unserem vollen
Alltag ist oft nicht genug Raum für die kindlichen Bedürfnisse nach
Zeit und Erkundung und so erwarten wir eine Anpassung des Kindes an
unseren erwachsenen Terminplan, was nicht selten zu Stress und Wut
führt. Bei häufigen Stresssituationen sollten wir uns daher fragen: Was
kann ich an der Situation ändern? Wie könnten wir sie anders gestalten,
was ist gerade das eigentliche Bedürfnis meines Kindes? Auf Basis eines
solchen Wissens können wir anders in den Alltag starten. Gerade mit
größeren Kindern ist es auch sinnvoll, ganz konkret mit ihnen über den
Alltag und die Alltagsstruktur zu sprechen: Welche Aufgaben stehen in
der nächsten Woche an? Was braucht es dazu? Wer kann wo anpacken und
sich einbringen?Wöchentliche Familienkonferenzen können helfen, die
Erwartungen des Kindes besser kennenzulernen und gleichzeitig gut zu
planen, um Stress zu vermeiden.
Manchmal tragen wir selbst auch zum Stress bei, weil wir an etwas festhalten, dass wir selbst in unserer Kindheit so gelernt haben, und uns dessen gar nicht richtig bewusst sind? Brauchen wir also alle eine Therapie?
Tatsächlich
sind wir alle ja in einer Zeit aufgewachsen, die an einigen Stellen
noch weniger kinderfreundlich war und mit körperlicher und psychischer
Gewalt belastet, die sich bis heute auf unser aller Leben auswirkt. Wir
können durch diesen negativen Blick auf Kinder und Kindheit durchaus von
einem kollektiven Trauma ausgehen, dass diese jahrhundertelange Gewalt
gegenüber Kindern hervorgerufen hat und es kann nicht schaden, die
eigenen Glaubenssätze und inneren Bilder einem kritischen Blick zu
unterziehen - ggf. eben auch mit Hilfe einer Therapie.
Abgesehen davon im Kopf zu haben, was Kinder brauchen, was sind denn weitere wichtige Aufgaben von Eltern?
Wichtig
ist auch, dass Eltern sich auch um sich selbst kümmern. Bei dem
positiven Blick auf das Kind geht manchmal ein wenig verloren, dass wir
Erwachsene auch wichtig sind und unsere Bedürfnisse einmal unserer
selbst willen befriedigt werden sollten, aber auch, weil wir nur dann
wirklich feinfühlig mit anderen Menschen umgehen können, wenn wir nicht
beständig in einem Defizit sind oder uns sogar bis hin zum Burnout
überfordern. Es ist notwendig, dass wir unsere eigenen Grenzen sehen,
respektieren und auch dafür einstehen. Natürlich passieren auch Eltern
Fehler und manchmal sind wir weniger feinfühlig und machen gerade eine
schwere Zeit durch, die zu einer höheren Grundanspannung führt und wir
sind gereizter. Auch Fehler dürfen sein und kommen vor. Es ist wichtig,
dass Eltern auch das wissen und sich nicht ständig bedrängt fühlen,
perfekt zu sein. Wichtig ist, dass sie im Großen und Ganzen und der
überwiegenden Zeit das Zusammensein durch Respekt und Liebe gestalten.
Warum bezeichnen Sie das Freie Spiel als “die Schule des Lebens”?
Wir denken ja oft, Kinder würden nur durch aufbereitete Inhalte lernen, dabei lernen Kinder jeden Tag von Anfang ihres Lebens an in allen Situationen. Wenn wir ihnen die freie Wahl lassen der Lerninhalte und Lernsituationen, beschäftigen sie sich eingehend mit dem, was gerade für sie spannend ist. Wir alle kennen das, wenn Kinder im Spiel in einen Flow-Zustand kommen, in dem sie ganz versunken sind in ihre Tätigkeit und dabei Erfahrungen machen und vertiefen. Das sind wunderbare Momente für das Kind und auch für uns Eltern, wenn wir sie beobachten können. Denn wir sehen, wie wissbegierig und lernbereit sie sind und dass sie unglaubliche Freude am Lernen haben aus sich selbst heraus. Dieser innere Antrieb ist es, den wir erhalten sollten. Im freien Spiel lernen Kinder kennen, worin sie sich vertiefen wollen.

Warum bezeichnen Sie das Freie Spiel als “die Schule des Lebens”?
Wir
denken ja oft, Kinder würden nur durch aufbereitete Inhalte lernen,
dabei lernen Kinder jeden Tag von Anfang ihres Lebens an in allen
Situationen. Wenn wir ihnen die freie Wahl lassen der Lerninhalte und
Lernsituationen, beschäftigen sie sich eingehend mit dem, was gerade für
sie spannend ist. Wir alle kennen das, wenn Kinder im Spiel in einen
Flow-Zustand kommen, in dem sie ganz versunken sind in ihre Tätigkeit
und dabei Erfahrungen machen und vertiefen. Das sind wunderbare Momente
für das Kind und auch für uns Eltern, wenn wir sie beobachten können.
Denn wir sehen, wie wissbegierig und lernbereit sie sind und dass sie
unglaubliche Freude am Lernen haben aus sich selbst heraus. Dieser
innere Antrieb ist es, den wir erhalten sollten. Im freien Spiel lernen
Kinder kennen, worin sie sich vertiefen wollen.
Sie sind der Meinung, dass Eltern Netzwerke zur Unterstützung brauchen, vieles davon fällt in der Pandemie weg. Wie geht es den Eltern und Kindern, mit denen sie es zu tun haben?
Aktuell berate
ich Eltern online und stelle sowohl in meinen Social Media Kanälen als
auch in den individuellen Beratungen fest, dass es vielen Familien nicht
gut geht, weil der Stress zu hoch ist durch all die Aufgaben, die sie
leisten sollen: Homeoffice neben Homeschooling und vielleicht noch eine
Kitakind zu Hause, daneben wenig Austausch und Unterstützung, Mangel an
Wertschätzung und Zugehörigkeitsgefühl - das alles wirkt sich negativ
aus auf das Familienleben. Der Stress steigt und damit auch die
Konflikte in den Familien bzw. die Schwierigkeit, mit den starken
Gefühlen gut umzugehen.
Homeschooling scheint auch ein großer Stressfaktor zu sein? Ist das richtigund was können Eltern dagegen tun?
Schule
ist ja auch sonst oft ein problematisches Feld für Familien. In den
Medien wurde in der letzten Zeit das Narrativ der Schule als Schutzraum
und Ort des freudigen Miteinanders von Kindern verbreitet, was aber so
nicht zutrifft: Schule ist auch ein Ort, an dem Gewalt stattfindet.
Tatsächlich gibt es ja durchaus das Problem, dass die Bildungsschere
sich weitet und besonders Kinder, die ohnehin benachteiligt werden,
weitere Benachteiligung erfahren. Auch das Problem der häuslichen Gewalt
ist existent. Aber Schule ist so, wie sie ist, nicht die Lösung für
diese Probleme und es ist äußerst problematisch, dass sie jetzt auch
noch all das auffangen soll, wofür es keine weitere Finanzierung gibt.
Das kann die Probleme von Kindern sogar noch verschärfen. In Bezug auf
das Homeschooling ist es wichtig, dass wir uns von bestimmten
Erwartungshaltungen frei machen: Das Lernen zu Hause findet in einem
völlig anderen Setting statt und auch die Vermittlung der Lerninhalte
ist anders. Wir können nicht erwarten, dass wir zu Hause einfach einen
Stundenplan durchziehen können mit Kindern oder sie gar ganz alleine
alles abarbeiten können ohne Austausch. Wichtig ist auch hier wieder:
auf die kindlichen Bedürfnisse achten, keinen Druck, keine Gewalt
ausüben, keine Ängste schüren vor dem “Sitzenbleiben” oder schlechten
Noten. Wir können versuchen, zusammen mit dem Kind kreativ mit Aufgaben
umzugehen und das Kind anregen, selbst kreativ zu sein. Wichtig ist
auch, eine gute Balance zwischen Anspannung (Lernen/Aufgaben) und
Entspannung (Sport/Bewegung/Yoga/Spielen) herzustellen. Und vor allem:
Wenn es nicht klappt, dann klappt es nicht. Die Erfüllung der
Hausaufgaben sollte nicht auf Kosten der Eltern-Kind-Beziehung gehen.
Denn überlegen wir: Was bleibt dem Kind noch in dieser Zeit, unter
diesen sozialen Einschränkungen, wenn auch noch diese Beziehung belastet
ist?
Was raten Sie Eltern in der momentanen Situation?
Soviel
Stress wie möglich aus dem Alltag heraus zu nehmen und bei vielen
Dingen ein Auge zuzudrücken. Bindung und Beziehung hat gerade jetzt
Vorrang vor vielen anderen Dingen.
Glauben Sie, dass Kinder in der Zukunft Fertigkeiten brauchen, auf die wir inunserer Gesellschaft noch zu wenig Wert legen?
Wir
wissen ja nicht genau, was auf unsere Kinder zukommen wird und gerade
das letzte Jahr hat uns gezeigt, dass sich Situationen plötzlich ändern
können und von heute auf morgen alles anders ist. Eine weltweite
Pandemie ist da nur eine Möglichkeit, aber auch der Klimawandel wird uns
in der Zukunft vor große Herausforderungen stellen. Wir sind an einem
Wendepunkt der Gesellschaft. Das Problem ist: So, wie wir Kinder bisher
begleitet haben und versucht haben an das anzupassen, was wir kennen
aufgrund unserer Erfahrungen, kann es nicht weitergehen. Unsere Kinder
brauchen für die ungewisse Zukunft, die vor ihnen liegt keine Erziehung
zur Anpassung und das Nachmachen dessen, was wir schon falsch gemacht
haben. Sie müssen Werte wie Agilität und Flexibilität und Kreativität
vermittelt bekommen. Sie müssen mit den Herausforderungen - wie auch
immer sie aussehen werden - schnell und kreativ umgehen müssen, global
denken, tolerant sein müssen. Das können wir nicht mit alten
Erziehungsmethoden erreichen, sondern nur durch eine freie, individuelle
und respektvolle Begleitung der Kinder. So verinnerlichen sie diese
Werte und können sie dann auch leben.
Frau Mierau, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Wer mehr über Susanne Mierau und ihre Projekte erfahren möchte, klickt bitte hier:

Bücher von Susanne Mierau:
Mutter. Sein.
Viele
Frauen mit Kindern begleitet das Gefühl, keine gute Mutter zu sein.
Susanne Mierau identifiziert vier große Konfliktzonen, die Müttern das
Leben heute so schwer machen und bietet entlastende Unterstützung, um
den eigenen, glücklich machenden Weg als Mutter zu finden. Sie
thematisiert:
1. ein überholtes Mutterbild und die Anforderungen einer bindungsorientierten Erziehung,
2. die aus der eigenen Kindheit resultierende Unsicherheit,
3. den Druck durch andere Eltern und
4.
ein negatives Frauenbild sowie gesellschaftliche Erwartungen wie
Karriere und Lifestyle, die mit den Bedürfnissen von Kindern in Konflikt
geraten.
Persönlich, leidenschaftlich und auf der Grundlage von
Studien, Umfragen und Erfahrungsberichten vieler Frauen entwirft
Susanne Mierau Kriterien, um ein individuelles Selbstverständnis als
Mutter zu entwickeln, das zur eigenen Situation passt, entlastet und
zufrieden macht. Weil es DIE gute Mutter gar nicht gibt.
Beltz Verlag, Weinheim 2019

Frei und unverbogen.
Kinder ohne Druck begleiten und bedingungslos annehmen
Viele Eltern wollen ihre Kinder bedürfnisorientiert begleiten und auf Augenhöhe mit ihnen umgehen. Doch dabei stoßen sie immer wieder an ihre Grenzen. Die Pädagogin Susanne Mierau denkt in diesem Buch das Konzept bedürfnisorientierte Erziehung neu. Bedürfnisorientierung ist keine Erziehungs-Methode, sondern eine Erziehungshaltung: Es ist die Kunst, ein Kind wirklich bedingungslos so anzunehmen, wie es ist, und keinerlei Erwartung zu haben, wie es sein soll. Mierau beschreibt, wie es Eltern gelingen kann, ein Verständnis für die kindlichen Bedürfnisse aufzubauen, das im Alltag funktioniert. Sie unterstützt Eltern, sich von eigenen negativen Erfahrungen und gesellschaftlichen Vorstellungen frei zu machen und den eigenen Weg zu finden, Kindern mit Achtung und ohne Druck und Gewalt zu begegnen. Damit sie frei und unverbogen so aufwachsen, wie es ihnen entspricht.
Beltz Verlag, Weinheim 2021