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Gut gemacht?

Wir Eltern möchten unsere Kinder bestmöglich ins Leben begleiten, damit sie selbstbewusst und eigenständig werden. Dafür ist es unter anderem wichtig, sie zu sehen, sie wertzuschätzen und sie zu stärken. Loben scheint im familiären Alltag ein bewährtes Hilfsmittel dafür zu sein. Ich lade dich ein, das Gesagte und das eventuell nicht Gesagte hinter einem Lob genauer zu betrachten:


Mama Claudi sagt zu ihrem 2- Jährigen: „Toll, dass du deinen kleinen Bruder gestreichelt hast!“ („sei nicht immer so grob“)

Papa Simon sagt zu seiner 3-Jährigen: „Prima, wie das heute mit dem Zähne putzen geklappt hat!“ („hoffentlich bleibt das abendliche Theater weiterhin aus“)

Papa Peter sagt zu seiner 6-jährigen Tochter: „Das ist aber toll, dass du deine Hausaufgaben so schöngeschrieben hast.“ („bitte sei weiterhin so ordentlich“)

Mama Sibylle sagt zu ihrer 9-jährigen Tochter: Klasse, dass du den Tisch gedeckt hast. Da freue ich mich!“ („du könntest mir öfter bei der Hausarbeit helfen“)

Papa Otto zu seinem 14-Jährigen Sohn:“ Oma hat sich so gefreut, als du sie angerufen und dich für das Geschenk bedankt hast.“ („Bitte sei weiterhin so höflich“)


In allen Beispielen wird positives Verhalten verstärkt. Zusätzlich schwingt eine verborgene Botschaft/Absicht mit, nämlich dass durch die Aussagen konkrete Ziele verfolgt und Verhalten in eine bestimmte Richtung beeinflusst werden soll. Loben wird hier als verdeckte Kommunikation genutzt.


Wir könnten jetzt lediglich die Sätze mit neuen Wörtern bestücken und einfach nur umformulieren. Aber das genügt nicht. Wichtig im Kontakt mit unseren Kindern ist immer unsere innere Einstellung und Haltung. Es geht darum in Beziehung mit unserem Kind zu sein. Den Fokus auf die Sache und nicht auf das Verhalten zu richten. Zum Beispiel:


Mama Claudi: „Ich möchte nicht, dass du deinen kleinen Bruder zwickst, berühre ihn zärtlich!“

Papa Simon: „Wir werden zusammen Zähne putzen. Du kannst entscheiden ob vor oder nach dem Sandmann!“

Papa Peter: „Ich sehe, du hast dir beim Schreiben viel Mühe gegeben.“

Mama Sibylle: „Danke, dass du mich unterstützt hast!“

Papa Otto: „Möchtest du dich bei Oma für das Geschenk bedanken?“


Wenn es uns Eltern gelingt von uns zu erzählen, was wir möchten und nicht möchten, wenn wir unseren Kindern eine ehrliche Rückmeldung geben, sie in Abläufe mit einbeziehen, eine notwendige Grenze aufzuzeigen und gegebenenfalls Verhalten kritisieren, dann sind wir spürbar und sie können von uns lernen.


Dürfen wir uns jetzt gar nicht mehr mitfreuen? Doch natürlich! Wenn unser Lob frei von Erwartung und Absicht ist, dann erfährt unser Kind echte Anerkennung und Wertschätzung. Wir dürfen uns jederzeit begeistert mitfreuen und von Herzen jubeln. Ehrlich und authentisch!

 

Prima!

Corinna Muderer
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