Margarete Ostheimer GmbH
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Deutschland
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Die Pädagogik hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt, und viele Eltern bemühen sich tagtäglich, gewaltfreie Wege im Umgang mit ihren Kindern zu entwickeln. Dabei versuchen sie Schritt für Schritt und Situation für Situation hinter sich zu lassen, was ihnen in ihrer eigenen Kindheit Verletzungen zugefügt hat und zu nichts nütze war: Strafen, Anschreien, Beschämen, Demütigungen und vieles mehr. Lange Zeit ging man fälschlicherweise davon aus, Kinder bräuchten diese Art der Behandlung, damit sie von ihrem unerwünschten, unerzogenen Verhalten ablassen und zu guten Menschen werden. Heute wissen wir, dass sich Kinder sicher, wertvoll und angstfrei fühlen müssen, um sich entwickeln und lernen zu können.
Da liebevolle Beispiele oft fehlen, fühlen sich Eltern heute in vielen herausfordernden Situationen hilflos, wenn sie die alten Muster nicht mehr anwenden wollen, jedoch noch keine neuen erlernt oder entwickelt haben. Hier können kleine Brücken hilfreich sein.
Manchmal sehen Eltern angesichts der vielen herausfordernden schwierigen Situationen, Konflikte und des mitunter anstrengenden Verhaltens des Kindes das Gute in ihrem Kind nicht mehr. Sie sorgen sich dann vielleicht um seine Zukunft, sind angestrengt und hätten die Situation und das Verhalten des Kindes einfach so gerne anders und begegnen ihrem Kind dementsprechend. Das Kind spürt das, geht daraufhin vielleicht in den Widerstand oder verinnerlicht die Botschaften seiner Eltern und bestätigt mit seinem Verhalten wiederum, was sie ihm spiegeln. Ein Teufelskreis beginnt.
Dann wirkt es wie ein kleiner Zaubertrick, sich einen Moment Zeit zu nehmen und bewusst nach den Ausnahmen zu suchen, gerne auch mit Stift und Papier. Was kann mein Kind richtig gut? Wann haben wir es ganz leicht zusammen? Wann kooperiert er oder sie mit Leichtigkeit? Wo sind Ausnahmen in seinem Verhalten? Wann verstehen wir uns richtig gut? Welches Verhalten lässt mich erkennen, dass mein Kind das Herz auf dem rechten Fleck hat? In welcher Entwicklungsphase befindet sich mein Kind aktuell? Was lernt mein Kind gerade? Was ist sonst los in seinem Leben, dass es sich so verhält? Was braucht es vielleicht von mir? Wie kann ich es unterstützen? Wie ist es um unsere Beziehung bestellt? Wann haben wir das letzte Mal zusammen gelacht? Wann habe ich mein Kind spüren lassen, dass ich es liebe, genau so wie es ist?
Wenn Eltern innerlich (wieder) groß machen, was für ein einzigartiger Mensch ihr Kind ist und dass zu seiner Entwicklung gehört, zu üben und Fehler zu machen, rücken die Herausforderungen an ihren Platz. Durch diesen Perspektivenwechsel wird wieder Raum frei, um gut über das Kind zu denken und ihm seine Entwicklung zuzugestehen. Diese innere Veränderung wird sich im Verhalten der Eltern gegenüber dem Kind spiegeln, das Kind spürt das Wohlwollen seiner Eltern wieder und reagiert entsprechend. Ein paar Konflikte und herausfordernde Situationen bleiben natürlich immer, das gehört zu einer gesunden Entwicklung unbedingt dazu. Aber alle unnötigen, aus der destruktiven Dynamik geborenen Kämpfe hören wie von Zauberhand auf.
Hanna Articus
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