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Ich bau mir meine Welt!

Es beginnt: Das Fantasie-Zeit-Alter

Für die erlebbare Fantasie von Dreijährigen beginnen sich in der für uns so festgefügten, alltäglichen Umgebung,  in jedem Moment wieder,  neue Welten zu öffnen... Alles, was Kinder in die Hand bekommen, erhält neue Möglichkeiten des Seins. Aus einem Einkaufskorb wird zum Beispiel ein Flugzeug, ein Schiff oder eine Puppenschaukel. Das Kind ist nun in der Lage, die Funktionen eines Gegenstandes je nach Bedarf zu verändern.

Sie brauchen keine kompletten Ausrüstungen, damit Ihr Kind Polizei, Koch, Feuerwehr, Arzt oder Verkäufer spielen kann. In jedem Haushalt sammeln sich genügend Requisiten an: ein weißes Tuch, ein umgehängter Esslöffel als Stethoskop - und fertig ist die Ausrüstung für die kleine Ärztin. Die Kelle des Polizisten kann ein Holzlöffel sein. Und verkaufen lässt sich alles Mögliche, was sich in der Küche oder in Schränken findet. Beim An- und Ausziehen ihrer Puppe werden Kinder von Mal zu Mal geschickter. Wichtig bei der Puppenkleidung sind große Kopföffnungen. Puppenmamas und -papas lernen spielerisch, verschiedene Verschlüsse zu öffnen und zu schließen. Am schönsten ist es jedoch, Puppenkleidung selber herzustellen. Mit drei Jahren lernt noch kein Kind den Umgang mit Nadel und Faden. Aber es bekommt mit, wie aus Resten schöne und nützliche Dinge entstehen. Solche Kinder greifen später selber gern zum Nähzeug oder zu anderen Werkzeugen.


Möglichst lebensnah

Auch Puppenmöbel, Geschirr und Besteck eignen sich sehr gut fürs Spielen in diesem Alter. Achten Sie beim Kauf auf robustes und ästhetisch schönes Material. Kaufen Sie zum Beispiel Puppengeschirr, Kochtöpfe und Besteck aus Metall und nicht aus Plastik. Jede Puppe sollte einen Schlafplatz haben. Auch ein Schrank zum Verstauen der Puppenkleidung ist wichtig. Kinder lernen dabei auch im Kleinen Ordnung halten. Natürlich möchten die Kleinen auch alle nötigen Verrichtungen genauso mitmachen: Ein Wäscheständer mit Klammern, eine eigene Waschschüssel für die Puppenwäsche sind bei Kindern in diesem Alter beliebt. Viel schöner als Puppenküchen aus Plastik sind schöne Holzküchenmöbel, die das Kinderzimmer bereichern und lange genutzt werden.

Viel Raum für Kreativität

In diesem Lebensjahr entdecken Kinder auch ihre gestalterischen Kräfte. Sie buddeln mit Vorliebe im Sand und im Matsch, kneten und malen gern. Wichtig ist nun viel Platz, damit Ihr Kind seine Kreativität ausleben kann.

Es braucht großflächiges Papier - am besten alte Tapetenrollen, leere Rückseiten von Plakaten, Kartons, Packpapier usw., dazu Wachsmalkreiden oder -blöckchen. Gegen Ende dieses Lebensjahres malen Kinder ganz bestimmte Dinge. Die Ergebnisse haben allerdings wenig mit den Vorstellungen Erwachsener zu tun. Für das Kind ist das wirre Farbenknäuel auf dem Papier ein Hund, eine Katze oder ein Mensch. Bitte korrigieren Sie Ihr Kind nicht, sondern bestärken es in seinem Tun. Es ist stolz, wenn Sie sich mit ihm über das Kätzchen unterhalten, das es gemalt hat. Beim Gestalten mit Farbe sind Kinder oft mit dem ganzen Körper dabei. Wichtig ist neben einer großen Malfläche auch entsprechende Kleidung - alte Hosen und T-Shirts etwa, die nur zum Malen angezogen werden.


Sand: ein ideales Baumaterial

Auch beim Spielen im Sand entdecken Kinder ihre künstlerische Ader. Kinder erleben gerade dieses Naturmaterial über ihre Sinne. Ist der Sand leicht formbar, oder zerrieselt er zwischen den Fingern? Wie fühlt er sich an? Welche Farbe hat er? Mit welchem Sand lässt sich am besten bauen? Und was kleine Baumeister alles zustande bringen! Da werden Berge aufgeschüttet und festgeklopft, Straßen geformt, Kuchen gebacken und mit Steinchen und Tannennadeln verziert. Da zeichnen Kinder mit dem Finger oder einem Stöckchen im Sand, vergraben Schätze, buddeln Löcher aus und füllen sie mit Wasser. Sand und Wasser gehören immer zusammen. Denn trockener Sand lässt sich nicht formen.


Weniger ist mehr

Aber auch an Regentagen will Ihr Kind beschäftigt werden. Besonders interessant sind nun Spielsachen zum Zerlegen und wieder Zusammenbauen, etwa Steckbausysteme. Auch erste Instrumente kommen gut an. Auch hier gilt: Weniger ist mehr. Achten Sie auf gute Qualität. Ein einziger Holzblock mit Metallstab ist besser als ein ganzes Xylophon aus Plastik, das unharmonisch klingt.

Auch in der Sprache wird das Kind immer gewandter, will spielerisch mit ihr umgehen. Lautreiche, rhythmische Sprache - ein so wertvolles Spiel-Zeug! Das Kind freut sich, vom Erwachsenen lustige Reime und winzige Geschichten aus guten Bilderbüchern zu hören und noch mehr, sie mit ihm zu sprechen, zu singen.

 
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