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Aggressionen

Eine Szene im Sandkasten: Zwei Mädchen spielen im Sand. Das eine hat schon drei Kuchen gebacken, das andere müht sich immer noch mit dem ersten ab. Die kleine Meisterbäckerin rät: „Du musst den Sand mit Wasser begießen. Dann ist er feucht und pappt besser zusammen.“ Doch zum Dank haut die andere ihr die Schaufel auf den Kopf und schubst sie. Sie ist wütend, weil ihr das nicht selber eingefallen ist.


Warum reagieren Kinder aggressiv?

Es gibt unzählige Beispiele wie dieses. Kinder suchen sich ein Ventil zum Dampfablassen und reagieren aggressiv. Sie tun es immer dann, wenn etwas nicht nach ihren Vorstellungen klappt und sie mit sich selbst unzufrieden sind. Kommen ihnen dann auch noch die Eltern in die Quere, werden auch sie zur Zielscheibe der kindlichen Wut. Die Kleinen sparen dabei nicht mit Schimpfwörtern wie „Doofe Mama!“ oder „Blöder Papa!“ Eltern sollten dies nicht überbewerten. Ihr Kind möchte sie nicht verletzen. Es sendet vielmehr einen Hilferuf aus: „Mir geht es nicht gut.Ich komme mit mir selber nicht mehr klar.“

Vor allem Kleinkinder haben noch nicht gelernt, mit Ärger und Enttäuschungen umzugehen. Da brauchen sie Vorbilder und Anleitung. Wenn Mutter oder Vater sich beim Autofahren lautstark über andere Verkehrsteilnehmer aufregen, lernt das mitfahrende Kind: „Ich muss nur tüchtig brüllen und andere beschimpfen, dann geht es mir besser.“ Fest steht: Wer sich oft aufregt, wird auch schnell wütend. Das trifft auf Kleine und Große zu. Eltern sollten sich also im Alltag mit Kindern möglichst um mehr Gelassenheit bemühen. Und sie sollten versuchen herauszufinden, was ihr Kind oft so wütend macht. Wenn Mutter und Vater nämlich einfühlsam auf seine Bedürfnisse eingehen, lernt es mit der Zeit, sich besser in andere hinein zu versetzen und seine eigene Wut zu beherrschen. Ganz schlecht ist allerdings, negative Gefühle und damit auch die Wut ständig zu unterdrücken. Kinder sollten wissen: Ich darf ruhig auch mal wütend sein. Das ist in Ordnung. Doch es gibt Regeln, die ich auch dann einhalten muss, wenn ich außer mir vor Zorn bin. Die wichtigste Regel lautet: Ich darf anderen nicht wehtun. Falls es doch passiert, hilft nur eines: Das andere Kind muss vor dem kleinen Wüterich geschützt werden. Und der braucht ein klares „Nein, so geht das nicht!“.

Was wütenden Kindern hilft

Oft ist es möglich, aggressives Verhalten zu vermeiden. Eltern, die das aufbrausende Temperament ihres Kindes kennen, könnten ihm Alternativen anbieten, bevor die Situation eskaliert, etwa das Spielzeug mit dem anderen Kind zu tauschen statt sich darum zu streiten.

Versuchen Sie herauszufinden, was Ihrem Kind bei einem Wutanfall besonders gut tut. Manche Kinder lassen sich gern in den Arm nehmen und durch liebevolle Worte beruhigen. Andere wiederum mögen nicht berührt werden.

Wichtig ist es, das eigene Kind sofort zu stoppen, wenn es ein anderes schlägt: „So geht das nicht. Du darfst das Kind nicht schlagen. Das tut ihm weh.“ Wenden Sie sich dann dem anderen Kind zu und trösten Sie es. Anschließend nehmen Sie Ihr Kind in den Arm und erklären ihm in aller Ruhe, warum es andere nicht schlagen darf. Es fühlt sich so angenommen und verstanden.

Gut ist es, wenn Kinder lernen, ihre Wut so abzureagieren, dass sie niemandem schaden. Hier ein paar Beispiele: Sie malen zusammen ein böses Männchen auf einen Stein. Der Wutstein wird dann ganz tief in der Erde vergraben. Oder: So lange im Garten herumtrampeln, bis die Wut in den Boden gestampft wurde. Oder: Mit Kochlöffeln auf einem Karton herumtrommeln, bis die Wut verraucht ist. Das funktioniert garantiert. Denn bei Wut tut vor allem Bewegung gut.

 
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