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Ruhe und Zeit

Kürzlich wurden Kinder bei einer Umfrage gefragt, was sie sich am meisten von ihren Eltern wünschten und die Antwort war „Zeit“. Kinderärzte und Kinderpsychologen meinen überstimmend, dass viele Probleme und neue Kinderkrankheiten entstehen, weil Eltern nicht genug Zeit haben und ihren Kindern zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Lesen Sie hierzu das Interview mit Dr. med. Christoph Meinecke. Gerade, wenn Eltern wenig Zeit haben, ist es wichtig, diese achtsam zu verbringen. Wie das im Alltag gehen kann, haben wir in einige Anregungen für Sie zusammengestellt:


Willst du schnell sein, mach’ langsam!

Unser Alltag ist oft sehr hektisch. Und wir sind gewohnt, alles im Eiltempo zu erledigen. Dabei geht viel an Achtsamkeit verloren. Halten Sie öfter mal inne und seien Sie Ihren Kindern ein gutes Vorbild darin. Dazu gehört zum Beispiel, zuerst die Jacke anzuziehen und dann erst die Wohnung verlassen - und nicht beim Hinausgehen die Jacke zuzuknöpfen. Oder: die Brezel nicht schon auf dem Nachhauseweg hungrig in sich hinein schlingen, sondern sie erst zu Hause am Tisch essen und sich dazu hinsetzen.


Kindersicht

Versuchen Sie hin und wieder, sich in die Lage Ihres Kindes zu versetzen und von Ihrer eigenen Sichtweise abzurücken. Das verhilft zu mehr Verständnis und entschärft Konflikte bereits im Vorfeld.


Morgenlied

Es ist schön, den Morgen gemeinsam mit einem Lied zu beginnen. Ein solches Ritual gibt Kindern und Eltern Kraft für den Vormittag in Kindergarten, Schule und Beruf. Fassen Sie sich alle an den Händen und schmettern Sie fröhlich los: Froh zu sein, bedarf es wenig. Und wer froh ist, ist ein König.


Guten Morgen!

Begrüßen Sie gemeinsam mit den Kindern den neuen Tag und die neue Woche. Gehen Sie in den Garten oder vors Haus – auch bei Regen. Schnuppern Sie die frische Morgenluft und lauschen Sie gemeinsam dem Vogelgezwitscher. Halten Sie ein paar Minuten inne und schweigen Sie. Solche Ruheübungen geben Energie für den ganzen Tag.


Küchengespräche

Das wussten schon unsere Großmütter: Beim gemeinsamen Abwaschen, Gemüseputzen oder Tischdecken reden sich Kinder manchen Kummer von der Seele. Es liegt wohl an der heimeligen Atmosphäre in der Küche und an Mamas oder Papas Nähe. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Wenn Kinder spüren, dass ihre Hilfe bei der Küchenarbeit willkommen ist, fühlen sie sich als wertvolle und wichtige Familienmitglieder.


Gemeinsam erinnern

Kinder kramen gern in den Sachen aus ihrer Baby- und Kleinkindzeit herum. Machen Sie eine Exkursion auf den Dachboden und nehmen Sie mit nach unten, was Ihr Kind näher betrachten möchte: Höschen und Jäckchen, winzige Schuhe, den Schnuller, die Rassel, erste Bilderbücher usw. Vergleichen Sie die Dinge aus Babytagen mit heutigen Kleidungsstücken und Spielzeugen. Schauen Sie zusammen in Fotoalben nach: Auf welchem Foto trägt Ihr Kind den Schlafanzug mit den Teddybären oder das blau-weiß gestreifte Mützchen?


Geschichten lösen Spannungen

Kinder identifizieren sich mit den kleinen Heldinnen und Helden aus Vorlesegeschichten. Häufiges Vorlesen oder Erzählen dient nicht nur der Sprachförderung. Es lösen sich darüber hinaus auch innere Spannungen. Es ist gut, wenn Ihr Kind sich in manchen Geschichten selbst erkennt. Beobachten Sie es einfach mal im Alltag. Und denken Sie über Situationen nach, in denen Ihr Kind angespannt oder verärgert ist. Verarbeiten Sie solche Situationen in kleinen Geschichten aus der Alltagswelt Ihres Kindes. Es spürt dabei: Alles ist halb so schlimm. Und nach Regen folgt immer wieder Sonnenschein.


Kleine Schweiger

Manche Kinder sind mittags nach Kindergarten oder Schule nicht sehr redselig – auch wenn die Mama darauf brennt, alle Neuigkeiten zu erfahren. Am besten warten Sie ab, bis Ihr Kind von sich aus erzählt. Ideale Gelegenheiten zum Plaudern bieten sich beim Essen oder Zubettbringen. Nehmen Sie sich Zeit und erkundigen Sie sich nach Details, etwa: „Mit wem hast du heute in der Bauecke gespielt?“ Oder: „Was hat die Lehrerin zu deinem tollen Bild gesagt?“

Gemeinsam Spazierengehen

Ein gemeinsamer, abendlicher Spaziergang, wirkt wahre Wunder. Anstatt, dass jeder in seinem Zimmer oder hinter dem Computer verschwindet, kommt man ins Gespräch und sogar schon große, schweigsame Jungs nehmen plötzlich noch einmal die Hand der Mama und erzählen etwas, das sie sonst sicherlich hinuntergeschluckt hätten. Selbst wenn es nur einmal um den Block und zum nächsten Park und zurück ist, solch ein Ritual stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und hilft später auch mit den älteren Kindern in Kontakt zu bleiben.


Entspannen und Atmen

Eine Entspannungsübung, die Kindern und Eltern gut tut: Legen Sie sich gemeinsam mit weitem Abstand auf den Fußboden und strecken Sie alle Viere von sich. Dann dehnen und räkeln Sie sich, rollen von einer Seite auf die andere, umfassen mit den Händen die Knie und schaukeln sanft auf und ab. Dabei den Rücken möglichst rund machen.

Wenn Ihr Kind zappelig ist, verhilft eine Atemübung zur Ruhe. Setzen Sie sich beide hin, schließen Sie die Augen und atmen Sie langsam etwa zwanzig Mal tief ein und aus. Erklären Sie Ihrem Kind vorher, dass es den Atem nicht beeinflussen, sondern ihn ein- und ausfließen lassen soll – so, dass es sich dabei wohl fühlt.


Gute Nacht, lieber Baum!

Lesen Sie Ihrem Kind heute mal die Gutenachtgeschichte ganz woanders vor. Ziehen Sie mit ihm, wenn es schon den Schlafanzug angezogen und Zähne geputzt hat, in den Garten – am besten an seinen Lieblingsplatz. Und lesen Sie ihm dort eine Geschichte vor – vielleicht auch ausnahmsweise mal zwei.


Sanfte Massage

Eine sanfte Massage ist ein wahres Wundermittel, wenn eines Ihrer Kinder besonderes zappelig ist. Achten Sie darauf, dass Ihre Hände angewärmt sind, und reiben Sie sie z.B. mit Lavendel-Körperöl ein. Ihr Kind liegt auf dem Bauch und schließt die Augen. Erzählen Sie ihm beim Massieren eine kleine Geschichte, etwa vom Teppich, der dringend sauber gemacht werden musste:

In einem Königsschloss lag einmal ein Teppich. Die Kammerzofe sollte ihn sauber machen. Zuerst bürstete sie ihn ab (mit beiden Händen gleichzeitig Arme, Rücken und Beine des Kindes von oben nach unten ausstreichen).

Nun half noch eine zweite Kammerzofe mit. Denn der Teppich war sehr schmutzig (mit den Händen im Wechsel von unten nach oben streichen).

Schließlich wurde der Teppich mit Seifenschaum bearbeitet (mit beiden Händen kreisende Bewegungen von unten nach oben machen).

Und dann klopften die beiden Kammerzofen den Teppich aus (mit beiden Händen abwechselnd leicht auf Arme, Rücken und Beine klopfen).

 
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