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Gelassenheit

Eltern sehen manchmal zu schwarz. Sie vergleichen ihr Kind mit anderen und kommen darüber ins Grübeln. Dabei funktioniert Erziehung am besten mit einer guten Portion Gelassenheit.

Felix fährt längst Roller. Anna wirft sich nicht schreiend auf den Boden, wenn sie keine Schokolade bekommt. Martin gibt die Hand, wenn die Nachbarin ihn begrüßt. Und das eigene Kind? Es hat beim Rollerfahren einfach noch nicht den richtigen Dreh heraus, es probt im Supermarkt den Zwergenaufstand, und es denkt gar nicht daran, der Nachbarin die Hand zu geben. Gedanken, die wohl alle Eltern hin und wieder plagen. Mütter und Väter fragen sich oft: Warum ist unser Kind nicht auch so geschickt, so einsichtig und so höflich wie andere? Aus einem ganz einfachen Grund: Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo und ist eine individuelle Persönlichkeit. Vergleiche bringen also überhaupt nichts.


Eltern sollten locker bleiben

Wenn unser Kind soweit ist, saust es mit dem Roller auf und davon, möchte nicht immer nur seinen Willen durchsetzen und gibt der Nachbarin vielleicht keine Hand, sondern schenkt ihr ein strahlendes Lächeln. Ein wenig mehr Gelassenheit im Erziehungsalltag macht sich also bezahlt. Sie wirkt sich positiv auf beide Seiten aus. Denn sie lässt Eltern locker bleiben und ermöglicht Kindern, sich unbeschwert zu entwickeln.


Etwas aus eigener Kraft schaffen

Eltern, die es nicht schaffen gelassen zu bleiben, setzen sich und ihr Kind unter Druck. Viele Mütter und Vater machen sich zum Beispiel ständig Sorgen, ihrem Wildfang könne etwas passieren, wenn er mutig über Mauern balanciert oder ihm kein Baum zu hoch ist. Aber wie soll ein Kind klettern lernen, wenn es immer ängstlich zurückgehalten wird? Schrammen und aufgeschlagene Knie heilen. Doch ein Kind, das nicht lernt, sich Herausforderungen zu stellen, erlebt nicht dieses einzigartige Glücksgefühl, etwas aus eigener Kraft geschafft zu haben.


Falsch verstandenes Fördern

Andere Eltern haben an sich und ihr Kind viel zu hohe Erwartungen und machen alles mit, was gerade im Trend liegt. Förderangebote für Klein- und Kindergartenkinder schießen zurzeit wie Pilze aus dem Boden. Es gibt musikalische Frühförderung, Kinderkunstschulen, Englisch im Kindergarten – ganz abgesehen von den vielen Sportarten, die schon für die Kleinsten angeboten werden. Dabei möchten Mädchen und Jungen nur unbeschwert spielen und mit ihren Freunden draußen herumtollen. Und damit tun sie instinktiv das Richtige. Denn nur beim gemeinsamen Lösen von Problemen, beim freien Spielen, Experimentieren und Entdecken werden Kinder fit fürs Leben. Nur so werden sie später in der Lage sein, die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Kein Englisch- oder Computerkurs der Welt kann damit Schritt halten.


Ein Missgeschick ist kein Weltuntergang

Fest steht, dass alle Kinder mal schwierige Phasen durchmachen – die einen länger, die anderen kürzer. Ein Trost für Eltern: Alle sind nur vorübergehend. Kein Kind bleibt in seiner Entwicklung stehen. Sie verläuft in Schüben, hat Höhen und Tiefen. Eltern, die das verinnerlichen, bleiben lockerer. Sie haben mehr Abstand zu sich und zu ihrem Kind. Dies gilt auch für die vielen Missgeschicke, die jeden Tag passieren und die wir nicht verhindern können – auch wenn wir uns noch so sehr darüber ärgern. Es ist nicht schlimm, wenn das Kind ein Saftglas umstößt oder mit seinem Festtagskleid im Schlamm wühlt. Davon geht nicht gleich die Welt unter. Ebenso wenig, wenn Eltern mal keine Lust haben, mit ihrem Kind zu spielen. Besser ein ehrliches Nein als ein halbherziges Ja. Denn ein Kind spürt, ob Mama oder Papa wirklich mit Spaß bei der Sache sind. Eltern sind eben keine Übermenschen. Und gerade das macht sie sympathisch. Für Kinder ist es sehr wichtig, dass sie Fehler machen dürfen, ohne dabei ständig korrigiert oder ermahnt zu werden. Eltern sollten sich deshalb heraushalten und sich öfter mal entspannt zurücklehnen – ganz im Vertrauen darauf, dass ihr Kind es schon schaffen wird.

 
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