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Garten für Kinder

Kinder sind mit der Natur noch tief verwurzelt. Zu Pflanzen und Tieren haben sie eine ganz besondere Beziehung. Deshalb macht ihnen Gartenarbeit auch so viel Freude.

Lars, fünf Jahre, lockert mit einer Gabel die Erde seines Gartenbeetes auf. In diesem Jahr war die Ernte gut. Die Kohlrabi und Möhren hat Lars längst mit Mama und Papa verputzt. Die Kerne seiner Riesen-Sonnenblume bewahrt er als Winterfutter für die Vögel auf. Kamille und Thymian hängen zu Sträußen gebunden an einer Wand in der Vorratskammer. Daraus kann die Mama Tee kochen, wenn die Erkältungsviren im Haus Einzug gehalten haben.


In jeder Jahreszeit ein Wunder

Der Garten bietet Kleinen und Großen in jeder Jahreszeit wunderschöne Naturerlebnisse. Im Frühjahr sprießt das erste Grün, und die Blüten strecken ihre Köpfchen der Sonne entgegen. Im Sommer schwelgen wir in einem Meer von Blüten und Beerenfrüchten. Der Herbst beschenkt uns mit Stein- und Kernobst, Nüssen, Kartoffeln und Getreide. Er malt die Blätter bunt und lässt sie lustig im Wind auf und nieder tanzen. Die Kinder haben einen Riesenspaß, im Blätterhaufen herumzuwühlen und aus Blättern, Eicheln und Kastanien schöne Dinge zu basteln.

Auch der Winter hat seinen Reiz. Er schmückt die kahlen Bäume und Sträucher mit einer wunderschön glitzernden Schneedecke. Und schon frühmorgens erkennen wir anhand der Spuren im Schnee, welche Tiere unseren Garten besucht haben.


Ehrfurcht vor der Schöpfung

Kinder empfinden Ehrfurcht vor der Schöpfung, wenn sie den ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens in der Natur beobachten können. Sie gehen achtsam mit Nahrungsmitteln um, wenn sie selber Kartoffeln, Kohlrabi oder Erdbeeren anpflanzen und ernten. Sie lernen dabei Verantwortung zu übernehmen. Pflanzen müssen gehegt und gepflegt werden. Sie brauchen wie wir Menschen Wasser und Sonne, damit sie gut gedeihen. Kinder lernen auch, achtsam mit Tieren umzugehen: Wir müssen still sein. Sonst fliegen die Vögel, die wir beobachten möchten, ängstlich auf und davon. Und wenn wir nicht behutsam mit kleinen Krabbeltieren umgehen, werden sie unserer Hand wohl kaum einen Besuch abstatten. Der Umgang mit Tieren und Pflanzen fördert deshalb in besonderer Weise menschliche Fähigkeiten wie Liebe, Rücksichtnahme und Fürsorge.

Was Kinder im Garten brauchen

Ein Garten mit einem gewissen Bestand an Bäumen und Sträuchern ist ideal. Denn Kinder brauchen Möglichkeiten zu klettern und sich auch mal zurückzuziehen, wenn sie allein sein möchten. Wo kein Platz für ein Baumhaus ist, sind Zelte aus Bohnenstangen oder Weidenruten ein guter Ersatz. Ein Löffel und eine Gabel oder eine kleine Harke aus Holz und Metall sowie eine Gießkanne reichen als Handwerkszeug für kleine Gärtner aus. Aus Rücksicht auf die vielen Gäste im Erdreich, etwa Regenwürmer, Schnecken, aber auch Kleinstlebewesen, die so genannten Mikroorganismen, sollte die Erde vor dem Säen oder Bepflanzen nur mit der Harke fein bearbeitet werden. Entfernen Sie große Steine, damit sich die Wurzeln nicht an ihnen stoßen. Kleine Steine halten die Erde locker. Nach der Ernte im Herbst wird der Boden mit einer Gabel aufgelockert.


Unkräuter gibt es nicht

Von der Natur her gesehen gibt es eigentlich kein Unkraut. Und doch ist es für viele Gärtner ein Problem. Im Prinzip kann jede Pflanze ein Unkraut sein – nämlich dann, wenn es mit anderen Pflanzen um Nährstoffe, Licht und Wasser kämpft. Gemüsepflanzen etwa können nur dann gut gedeihen, wenn sie nicht zu dicht gedrängt stehen. Auch hier entfernen wir überschüssige Pflänzchen, damit sie sich nicht gegenseitig die Lebensgrundlage entziehen. Ein Beispiel: Zu viele Brennesseln beeinträchtigen das Wachstum der schönen Sommerblumen. Aber wir sollten nur so viele wie nötig ausreißen, damit beide Pflanzen – die Blume und die Brennessel - ausreichend Lebensraum haben. Wie viele Unkräuter ist auch die Brennessel eine wichtige Heilpflanze. Aus ihren Blättern kann man Tee kochen: eine große Handvoll klein gezupfter Blätter in eine Kanne geben und mit kochendem Wasser aufgießen. Zehn Minuten ziehen lassen und abseihen. Der Tee lindert Magenbeschwerden und Erkältungssymptome. Damit die kleinen Gärtner beim Pflücken nicht gepiekst werden, sollten sie Gartenhandschuhe anziehen.


Bunte Blumen auf der Sommerwiese

Im Frühjahr können die Kinder einjährige Sommerblumen aussäen. Dazu wird zuerst die Erde aufgerecht, damit sie schön krümelig ist. Sie braucht ein Brausebad aus der Gießkanne. Am nächsten Tag wird der Samen dünn ausgesät und anschließend mit etwas Erde bedeckt. Schon bald sprießen Stängel mit zarten Blättchen aus dem Boden. Sie sollten nicht zu dicht nebeneinander stehen, damit die einzelne Blume sich gut entfalten kann. Besonders farbenprächtig und für Kinder gut geeignet sind Wiesenblumen-Mischungen.

Ein besonderes Erlebnis ist das Einpflanzen von Sonnenblumenkernen im Erdreich. Sonnenblumen wachsen sehr schnell, und manche werden bis drei Meter hoch. Setzen Sie mit Ihrem Kind im Frühjahr Sonnenblumenkerne in die Erde – am besten mit einem Abstand von etwa 50 cm. Jede Pflanze braucht einen Holzstecken als Stütze. Die Erde muss den ganzen Sommer über fleißig gegossen werden. Ihr Kind staunt, wenn Sie ihm erzählen, dass es aus den Kernen seiner Sonnenblumen im nächsten Jahr neue Blumen pflanzen kann. Die restlichen Kerne werden als Winterfutter für die Vögel gesammelt.


Gemüse und Kräuter aus eigenem Anbau

Im Gemüsegarten kann Ihr Kind Möhren, Kohlrabi und Radieschen pflanzen. Dabei zieht es mit der Gabel kleine Furchen und legt den Samen mit etwas Abstand hinein. Anschließend wird der Samen mit Erde bedeckt und diese mit der Hand etwas festgeklopft. Auch ein Kräutergärtchen bereitet Kindern Freude. Natürlich dürfen darin Küchenkräuter wie Petersilie und Thymian nicht fehlen. Aber auch Heilpflanzen sollten angepflanzt werden, etwa Kamille, Pfefferminze und Salbei. Denn sie können in der Erkältungszeit manche Beschwerden lindern. Was Kinder auch immer im Garten anpflanzen: Sie lernen dabei, dass die Erde uns Gutes spendet. Aber dies setzt voraus, dass wir gut mit ihr umgehen und jedes Leben, das aus ihr hervorgeht, wertschätzen.

Buchtipps


Leonore Geißelbrecht-Taferner: Die Garten-Detektive, mit Illustrationen von Kasia Sander

Mit den ersten Sonnenstrahlen im neuen Jahr sind Kinder meist nicht mehr zu bremsen. Die beste Zeit, ihren detektivischen Spürsinn anzuregen und die ersten Frühlingsboten genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Garten, auf der Wiese, am Bach entdecken sie kleine Wunder der Natur, etwa Schneeglöckchen, Krokusse, Leberblümchen oder Huflattich. Per Steckbrief werden die Frühjahrsblüher übersichtlich vorgestellt. Es gibt viele Experimente, Spiele, Bastelarbeiten, Geschichten und Rezepte. Am Ende jedes Kapitels finden aufmerksame Spürnasen Tipps und Tricks für den eigenen Garten.

Ökotopia Verlag, 128 Seiten


Die Gemüse-Detektive
mit Illustrationen von Kasia Sander

In diesem Buch entdecken Kinder das Gemüse von der Bohne bis zur Zwiebel mit allen Sinnen. Sie lernen ganz neue Seiten an ihren beliebtesten Gemüsesorten kennen: Krumme Gurken und gegabelte Karotten werden zu lustigen Tierfiguren. Aus Gurken entstehen Brillen oder Trinkbecher. Maiskoben werden zu Musikinstrumenten. Und natürlich wird nach dem Spielen alles verspeist. Am Ende jedes Kapitels gibt es Tipps für den eigenen Garten oder Balkon, so dass die Kinder ihr Gemüse von der Saat bis zur Ernte begleiten können.

Ökotopia Verlag, 144 Seiten

Christel Dhom: Unser Garten- und Naturbuch.
Mit Kindern den Jahreslauf erleben. Anregungen für Eltern

Die Autorin ist Erzieherin und Heilpädagogin und arbeitet zurzeit als Handarbeits- und Förderlehrerin an der Freien Waldorfschule Westpfalz. Aus dem reichen Erfahrungsschatz der passionierten Hobbygärtnerin ist dieses Handbuch mit Liedern, Versen, Geschichten, Tipps für Gartenarbeiten und Spaziergänge, Bastelanleitungen und Kochrezepten entstanden. Es führt Kinder im Vorschul- und Grundschulalter durch das Jahr. Monat für Monat bietet es eine Auswahl an Anregungen zum Erleben der Natur und der Jahreszeitenstimmungen. Die Beiträge sind so gestaltet, dass alle Sinne der Kinder angesprochen werden und zu ihrem Recht kommen – besonders bei Beobachtungen, Spielen und Arbeiten in Garten und Wald.

Verlag Urachhaus, 135 Seiten

 
Das Online-Portal für Eltern

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