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Launenhaftigkeit

„Lass mich in Ruhe!“ „Mag nicht!“ „Bin sauer!“ „Blöde Mama!“: Alle Mütter und Väter kennen solche Sätze. Und es gibt Tage, an denen die Kleinen von morgens bis abends nur nörgeln und motzen. Woher schlechte Laune kommt und wie Eltern sie am besten vertreiben können...


Wenn die Laune den Nullpunkt erreicht

Ans Kinderzimmerfenster prasseln laut die Regentropfen. Und kaum hat Felix, der kleine Zimmerbewohner, die Augen aufgeschlagen, hadert er auch schon mit den Wetterunbilden: Die Sonne soll scheinen und der doofe Regen verschwinden. Denn heute möchte Felix mit seinem neuen Roller zum Kindergarten fahren. Die zweite Enttäuschung lässt nicht lange auf sich warten. Das Lieblings-T-Shirt des Jungen ist in der Wäsche. Und zu allem Überfluss kippt beim Frühstück der Milchbecher um. Felix Laune erreicht den Nullpunkt – die seiner Mama mittlerweile auch. „Du bist heute ein richtiger Miesepeter!“, tadelt sie.


An allem etwas auszusetzen

Allmählich wird die Zeit knapp. Denn die Mutter muss pünktlich im Büro sein. Deshalb fährt sie Felix mit dem Auto zum Kindergarten. Dabei wäre er so gern mit Gummistiefeln durch die Regenpfützen gewatet – wenn er schon nicht mit dem Roller fahren kann. Auch mittags wird Felix seinem Ruf als Miesepeter gerecht. Denn als seine Mama auf dem Nachhauseweg noch mit ihm zum Einkaufen gehen möchte, beschwert er sich: „Einkaufen ist doof! Will nach Hause!“ Die Mutter reagiert zusehends gereizter auf Felix Nörgelei. Am Nachmittag ist mit dem Jungen kaum was anzufangen. An allem hat er etwas auszusetzen. Nichts kann seine Mama ihm recht machen. Und am Abend zieht sie Bilanz: „Heute war wohl nicht unser Tag.“


Warum Kinder oft nörgeln

Wenn Kinder schlechte Laune haben, wirkt sich das negativ auf die Stimmung in der Familie aus. Eltern fühlen sich nämlich für das Wohlergehen ihres Kindes verantwortlich. Und sie reagieren auf Dauernörgeln hilflos. Denn dieses ist ihnen oft ein Rätsel.

Fest steht aber: Schlechte Laune entsteht nicht einfach so. Oft nörgeln Kinder, wenn sie hungrig, müde oder überreizt sind oder keine Gelegenheit zum Austoben haben. Aber auch ein Wunsch, der nicht in Erfüllung geht, kann dahinter stecken.

Schlechte Laune nicht überbewerten

Eltern sollten wissen: Kleinkinder leben im Hier und Jetzt. Sie verstehen ganz einfach die Argumente der Erwachsenen noch nicht. Einen Vierjährigen interessiert es nicht, ob die Mama pünktlich im Büro sein oder noch etwas fürs Mittagessen einkaufen muss. Hier gibt es keine andere Wahl, und es geht nicht ohne Konsequenz. Kinder lernen sonst: „Ich muss nur lange genug nörgeln und quengeln, damit ich mich durchsetze und Mama und Papa tun, was ich möchte.“ Am besten machen Sie kein Drama daraus, wenn Ihr Kind mal schlechte Laune hat und Sie ihm im Augenblick nicht helfen können. Hinzu kommt: Jeder hat das Recht auf miese Stimmung. Wichtig ist, dass Sie sich selbst nicht zum Schimpfen oder Nörgeln verleiten lassen und Ruhe und Zuversicht ausstrahlen.


Wir lassen uns nicht unterkriegen!

Kinder lernen auch hier am Vorbild der Eltern. Sie schauen genau hin, wie Mama und Papa sich verhalten, wenn sie selber schlecht gelaunt sind: Lassen sie sich hängen und Ihre Umgebung spüren, wie schlecht gelaunt sie sind? Oder entwickeln sie gewisse Strategien, besser damit umzugehen, etwa einen spazieren gehen, im Garten arbeiten oder sich sonst wie ablenken. Es ist gut, wenn Ihr Kind spürt: „Mama und Papa lassen sich nicht unterkriegen.“ Es verinnerlicht dann dieses Verhaltensmuster und überwindet so seinen Ärger umso leichter.


Dem Kind aufmerksam zuhören

Natürlich kann schlechte Laune auch aus einem Kummer heraus entstehen. Etwa wenn Ihr Kind Streit mit seinem besten Freund hat, wenn es nicht zum Kindergeburtstag eingeladen wurde oder sein Lieblingsspielzeug kaputt ist. Dann sollten Sie es liebevoll trösten und mit ihm gemeinsam nach Lösungen suchen. Überlegen Sie etwa, wie Ihr Kind sich mit seinem Freund wieder vertragen kann, mit wem es spielen könnte oder wie Sie beide das Spielzeug wieder reparieren. Ihr Kind lernt dabei: „Auch wenn es mal Probleme gibt, geht davon nicht gleich die Welt unter. Ich kann mich auf Mama und Papa verlassen. Sie trösten mich und zeigen mir mit ihrem Verhalten, dass sie um mich besorgt sind und dass sie mir helfen wollen.“ Wichtig ist vor allem, dass Eltern sich gut in ihr Kind hineinversetzen können, dass sie aufmerksam zuhören und das Gesagte reflektieren.


Kinder lachen gern

Gehört Ihr Kind allerdings zu den kleinen Miesepetern, die an allem etwas auszusetzen haben, sollten Sie einmal die Grundstimmung in der Familie unter die Lupe nehmen. In manchen Familien wird gemotzt und genörgelt, was das Zeug hält. Eine solche negative Stimmung überträgt sich natürlich auf die Kinder. Versuchen Sie es ganz einfach mal mit mehr Humor und einem gesunden Abstand zu sich selbst. Kinder lachen für ihr Leben gern. Und Eltern sollten Ihnen helfen, diese Fähigkeit nicht zu verlieren. Lachen und albern Sie mit Ihrem Kind, toben und tollen Sie mit ihm herum. Erfinden Sie lustige Schlechte-Laune-Wegwerf-Spiele.


Nach Herzenslust durch Matsch waten

Überraschen Sie Ihr Kind auch mal mit etwas Außergewöhnlichem. Hier einige Beispiele: ein Regenspaziergang mit Gummistiefeln, bei dem Sie beide nach Herzenslust in Pfützen springen und durch Matsch waten; ein Abendspaziergang mit der Taschenlampe; ein Nachmittag auf dem Dachboden, wo Sie beide in alten Kisten und Kartons nach längst vergessenem Spielzeug und anderen Erinnerungsstücken suchen; ein Waldspaziergang am frühen Morgen; ein gemeinsam inszeniertes Theaterstück mit Requisiten aus der Faschings-Verkleidungskiste.

 
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