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Hausaufgaben

Wenn das Kind aus der Schule heim kommt, ist die Familienwelt noch in Ordnung. Doch ein, zwei Stunden kann der Haussegen bereits schief hängen. Denn beim Thema Hausaufgaben scheiden sich nicht selten die Geister von Eltern und Kindern. Woran das liegt und welche Auswege es gibt.

Malte, sieben Jahre, sitzt schon eine halbe Stunde über seinem Matheheft. Gelangweilt stützt er den Kopf in seine Hand und schaut aus dem Fenster. Draußen tobt das Leben. Die Nachbarskinder spielen Schatzsuche. Und Malte wäre gern dabei. Aber die Plus- und Minus-Aufgaben nehmen einfach kein Ende. Der Junge schaukelt hin und her, bis sein Stuhl umkippt und mit lautem Getöse zu Boden fällt. Zum Glück hat Malte sich nicht wehgetan.

Seine Mama ist mittlerweile etwas genervt. Hätte sie nur darauf bestanden, dass Malte die Hausaufgaben sofort nach dem Mittagessen macht. Dann könnte er jetzt draußen spielen. Zum Glück trifft sie die richtige Entscheidung. Denn sie spürt: Bei Malte läuft in Sachen Hausaufgaben nichts mehr. Er braucht dringend eine Pause. Und sie schlägt vor: „Du sitzt nun schon eine halbe Stunde am Schreibtisch. Das ist zuviel. Am besten gehst du raus und spielst mit den anderen Kindern. Wenn du später wieder herein kommst, trinken wir beide eine warme Schokolade. Und dann sollst du sehen, wie schnell du deine Rechenaufgaben lösen kannst!“ Nach dem Spielen und Schokolade-Trinken gelingt Malte der zweite Anlauf. Und diesmal klappt alles wie am Schnürchen. In zehn Minuten legt er den Bleistift aus der Hand. Der Junge hat alle Rechenaufgaben lösen können. Nur hat er diesmal am Küchentisch gesessen und war in Mamas Nähe.


Die Umstellung fällt oft schwer

Stillsitzen fällt Grundschulkindern in den ersten Jahren schwer – vor allem, wenn sie es nicht gewohnt sind, allein an ihrem Schreibtisch zu arbeiten. Oft wirkt ein Umgebungswechsel Wunder. Manche Kinder brauchen einfach noch die Nähe von Mama oder Papa. Die geben ihnen nämlich bei der Bewältigung der Anfangshürden Halt und Sicherheit. Wichtig: Hausaufgaben sind dazu da, den Lernstoff zu wiederholen und so zu festigen. Wenn Ihr Kind also mit den Hausaufgaben nicht weiterkommt, hat es das in der Schule Gelernte nicht verstanden. Sie sollten dann ein Gespräch mit der Lehrerin oder dem Lehrer suchen. Ebenfalls wenn das von den Kultusministern festgelegte Zeitmaß für Hausaufgaben überschritten wird. Im ersten und zweiten Schuljahr sind es 30 Minuten, im dritten und vierten eine Stunde.


Nach dem Rhythmus des Kindes richten

Ideal ist bei den Hausaufgaben eine feste Zeit. Und die sollte sich am individuellen Rhythmus Ihres Kindes orientieren. Wichtig bei der Festlegung der Zeit sind folgende Überlegungen: Ist das Kind nach der Schule normalerweise nicht voll ausgelastet und noch fit genug, sich an die Hausaufgaben zu setzen? Braucht es erst mal etwas Abstand von der Schule? Wie geht es ihm nach dem Essen? Ist es eher müde oder fühlt es sich erholt und frisch? Vielleicht benötigt Ihr Kind auch ein, zwei Stunden Spielen im Freien. Manchen ist das lange Sitzen am Vormittag eindeutig zu viel, und sie müssen sich erst mal draußen austoben. Die ideale Arbeitszeit hängt also vom individuellen Biorhythmus Ihres Kindes ab. Dieser kann natürlich – etwa bei einer Erkältungskrankheit oder bei Kummer – etwas aus den Fugen geraten. Deshalb ist es immer am besten, das Kind und sein Befinden zu beobachten, um so den idealen Zeitpunkt für die Hausaufgaben zu finden.


Der ideale Arbeitsplatz

So gut ein Arbeitsplatz in einer ruhigen Umgebung ist: Vor allem in der ersten Klasse suchen Kinder bei der neuen Herausforderung Hausaufgaben die Nähe und Geborgenheit der Eltern. Vielleicht stellen Sie den Schreibtisch Ihres Kindes in Ihr eigenes Arbeitszimmer. Oder sie richten ihm in der Küche einen gemütlichen Platz ein, an dem es seine Hausaufgaben erledigen kann.


Über Kummer reden

Wenn Ihr Kind einen Kummer hat, etwa Streit mit dem besten Freund, oder Ärger mit der Lehrerin, sollten Sie vor den Hausaufgaben darüber reden. Denn wenn Kinder traurig sind oder sich ängstigen, klappt es mit den Hausaufgaben beim besten Willen nicht.


Viel loben

Erfolg spornt an. Es ist also besser, wenn Ihr Kind zuerst die leichteren Aufgaben erledigt und sich dann an die knifflige Rechenaufgabe wagt. Loben Sie es Kind für jeden Teilerfolg. Und üben Sie bitte keinen Druck aus. Lernen soll in erster Linie Freude machen. Vergessen Sie nie: Ihr Kind hat viele wunderbare Fähigkeiten. Die zu stärken ist wichtig. Viel wichtiger als noch so gute Ergebnisse bei den Rechenaufgaben oder ein fehlerfreies Diktat.


Hilfe zur Selbsthilfe

Ihr Kind muss die Hausaufgaben allein bewältigen können. Klappt das nicht, sollten Sie eine Bemerkung ins Mathe- oder Deutschheft schreiben, damit die Lehrerin oder der Lehrer Bescheid wissen. Sie können Ihrem Kind allenfalls Hilfestellung leisten, wenn es Sie darum bittet. Fragen Sie zuerst einmal, woran es liegt, wenn Ihr Kind etwas nicht versteht, etwa: „Wie hast du das gerechnet?“ Wichtig ist, dass Ihr Kind soviel wie möglich selber denkt, rechnet und formuliert.

 
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