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Welche Kindergärten gibt es

Waldorf oder Montessori, Kindergärten in öffentlicher oder freier Trägerschaft: Welcher Kindergarten soll es sein? Eltern, die für ihr dreijähriges Kind einen Platz suchen, sollten sich zunächst einmal mit den Konzepten der einzelnen Einrichtungen auseinander setzen.

 
Die Kindergartenträger

Öffentliche Träger sind in der Regel Städte und Gemeinden. Einrichtungen in freier Trägerschaft finden sich vor allem bei Kirchen und Wohlfahrtsorganisationen, etwa Deutsches Rotes Kreuz oder Arbeiterwohlfahrt. Zu den freien Trägern zählen auch von Eltern gegründete Kindergarteninitiativen und Betriebskindergärten. Ebenfalls in freier Trägerschaft, aber mit einem besonderen pädagogischen Konzept, sind Montessori-, Waldorf- oder Reggio-Kindergärten. Alle Träger unterliegen der staatlichen Aufsicht. Sie müssen sich an den gesetzlichen Vorgaben orientieren, dürfen allerdings die Grundrichtung ihrer Arbeit im Kindergarten selbst bestimmen.


Das offene Konzept

Immer mehr Kindergärten arbeiten mit offenem Konzept. Das heißt: Es gibt keine herkömmlichen Gruppenräume mehr, sondern jeder Raum widmet sich einem bestimmten Themenbereich. Zu diesem passen die Einrichtung und das Beschäftigungsmaterial. Die Angebote sind also Gruppen übergreifend. Jedes Kind kann sich aussuchen, was es gerne machen möchte. Allerdings achten die Erzieherinnen darauf, dass die Auswahl innerhalb einer Woche möglichst mehrere Interessensbereiche abdeckt. Angeboten werden zum Beispiel Malen und Basteln, Handarbeiten und Werken, Puppen- und Theaterspiel, Musizieren und Turnen, Bauen und Konstruieren. In der Küche wird gekocht und gebacken und im Kindercafé gegessen. Erfahrungen zeigen, dass die Stimmung in Kindergärten mit offenem Konzept weniger aggressiv ist. Denn die Kinder können sich bei ihren unterschiedlichen Aktivitäten nicht gegenseitig stören. Kein Problem, wenn es dann im Bauraum mal etwas lauter zugeht, etwa weil drei selbst gebaute Flugzeuge gleichzeitig starten und lärmend durchs Zimmer düsen.


Das situations-orientierte Konzept

Hierbei ergeben sich die Themen aus der aktuellen Lebenssituation der Kinder. Ein Beispiel: Der fünfjährige Felix erzählt Freude strahlend von seiner ersten Reise mit dem Zug. Die Erzieherin nimmt das Thema auf und besucht mit den Kindern einen Bahnhof. Die Mädchen und Jungen lernen, wie eine Reise mit dem Zug vorbereitet wird – von der Planung über den Kauf der Fahrkarte bis zur Orientierung an der Tafel mit den Abfahrtzeiten und der Suche nach dem richtigen Bahnsteig. Im Kindergarten beschäftigen sich die Mädchen und Jungen noch eine ganze Weile mit diesem Thema. Aus Pappschachteln und Holzklötzchen bauen sie einen Bahnhof. Sie kleben Gleise aus Kreppband auf den Boden und konstruieren aus aneinander gehängten leeren Seifenschachteln einen Zug. Ziel dieses Konzeptes ist es, Kinder fit für den Alltag zu machen.


Spielzeugfreier Kindergarten

Manche Kindergärten haben darüber hinaus weitere besondere Schwerpunkte, zum Beispiel der „Spielzeugfreie Kindergarten“. Für eine begrenzte Zeit werden die Spielsachen weggeräumt. Die Kinder bekommen Holz, Kartons, Stoffe, leere Schachteln und Joghurtbecher. Die Erzieherinnen nehmen sich währenddessen überwiegend zurück und lassen die Kinder in Ruhe mit den Materialien hantieren. Diese sollen nämlich die Gelegenheit bekommen, auf sich selbst gestellt neue Ideen zu entwickeln. Dabei wird oft beobachtet: Die Mädchen und Jungen werden mit der Zeit immer erfindungsreicher. Die Befürworter des spielzeugfreien Kindergartens gehen davon aus, dass zuviel Konsum abhängig macht und späteres Suchtverhalten fördert. Sie wollen mit diesem Konzept Kinder stark machen, ihre Kreativität von innen heraus zu entwickeln und dabei nicht von äußeren Dingen abhängig zu sein. Dahinter steckt kein Dogmatismus. Denn die spielzeugfreie Zeit wird auf einige Wochen pro Jahr begrenzt. Verantwortungsvolle Erzieherinnen wissen, wie wichtig gutes Spielzeug für die Entwicklung von Kindern ist.

Bewegungskindergärten

Immer mehr Mädchen und Jungen leiden heute an den Folgen der Bewegungsarmut. Deshalb spricht nichts gegen einen Turnraum im Kindergarten und einem großen Außengelände mit viel Gelegenheit zum Herumtollen, Klettern, und Balancieren. Doch Vorsicht: Kinder sollten sich ohne jeden Leistungsgedanken frei entfalten dürfen. Sie laufen, springen, hüpfen, klettern und balancieren sowieso den ganzen Tag - freiwillig und ohne Aufforderung. Doch auch zur Bewegung gehört der Gegenpol der Ruhe und Konzentration.  


Waldkindergärten

Im Waldkindergarten sind die Kinder ständig draußen. Nur bei extremer Witterung suchen sie mit der Erzieherin eine Schutzhütte auf. Dieses Konzept entstand aus der Idee heraus, Kinder mit der Natur vertraut zu machen. Doch dies ist auch gewährleistet, wenn das Außengelände des Kindergartens groß genug für Blumen- und Gemüsebeete, Obstbäume und Sträucher ist. In einem solchen Garten erfahren Kinder den Rhythmus der Jahreszeiten. Sie können säen und anpflanzen, hegen und pflegen, ernten und Vorräte anlegen. Dies entspricht eher ihrer Lebenswirklichkeit als der Wald. Darüber hinaus ist es natürlich sinnvoll, mit den Kindern auch andere Lebensräume kennen zu lernen. In vielen Kindergärten stehen deshalb übers Jahr verteilt auch Walderkundungen auf dem Programm. Was Eltern darüber hinaus wissen sollten: Kinder werden im Waldkindergarten nicht so lange betreut wie in einem Regelkindergarten. Dies gilt vor allem für den Winter. Vielen berufstätigen Müttern und Vätern ist deshalb mit einem solchen Angebot nicht gedient.


Montessori, Reggio und Waldorf

Jede der folgenden pädagogischen Richtungen ist in sich so komplex, dass Eltern sich vor dem Kindergarteneintritt intensiv damit auseinander setzen sollten: eine durchaus lohnenswerte Zeitinvestition!


Montessori

Die Kinder sollen aus der Umgebung genau das aufnehmen, was für ihr Lernen wichtig ist. Sie entscheiden, was und womit sie spielen. Dafür steht ihnen eine Auswahl an speziellen didaktischen Materialien zur Verfügung. Darüber hinaus wird in der Montessori-Pädagogik großer Wert darauf gelegt, die Unabhängigkeit von Kindern zu stärken, indem sie lernen, vieles selber zu machen – getreu dem Motto von Maria Montessori: „Hilf mir, es selbst zu tun“. Mehr Informationen im Internet unter: www.montessori.de


Waldorf

Diese Kindergärten arbeiten nach der Pädagogik ihres Begründers Rudolf Steiner. Jedes Kind bekommt hier die Zeit, die es für seine Entwicklung braucht. Es wird großer Wert auf Ausstattung und Spielsachen aus Naturmaterialien sowie auf warme Töne bei Stoffen und bei der Raumgestaltung gelegt. Die Spielsachen sollen der Fantasie des Kindes genügend Raum lassen. Sie haben deshalb keine überflüssigen Details. Bei Puppen sind z.B. die Gesichter nur angedeutet. Denn Kinder brauchen die Freiheit, der Puppe bei jedem Spiel eine andere Stimmungslage zu geben – ob fröhlich oder traurig. Dies ist bei einem fertig ausgestalteten Gesicht nicht mehr möglich. Darüber hinaus gibt es ein großes Angebot an Natur-Spielmaterialien. Aus der Erkenntnis heraus, dass Kinder durch Nachahmung lernen, gehen die Erzieherinnen mit gutem Beispiel voran: Sie nähen und werkeln viel. Mehr Informationen im Internet unter: www.waldorfkindergarten.org


Reggio

Dieses Konzept sieht weniger Spielzeug als üblich vor. Stattdessen werden Kinder zum Experimentieren angehalten. Sie bekommen Stoff, Wolle, Papier, Draht, Farben, Schläuche und Rohre. Im Vordergrund steht dabei das eigenständige Gestalten. Informationen im Internet unter: www.dialog-reggio.de

 
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