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Fahrzeuge fahren und bespielen

„Huuuhiiiii!“ Jauchzend strebt Tobias auf seinem kleinen Laufrad vorwärts, bis er langsam aber sicher Fahrt aufnimmt, schneller und schneller wird, die Beine vom Boden löst und im Affentempo an seinen Eltern vorbeischießt. Der Wind pfeift ihm um die Ohren, sein kleiner Schal flattert im Wind, er rast noch ein Stückchen weiter, dann dreht er sich triumphierend um, kommt dabei heftig ins Schlingern und fängt sich gerade noch mal ab. Er hält an und ruft, begeistert von sich selbst: „Siehst Du, Papa, ich bin viel viel schneller als Du!“ Seine Nase ist rot und läuft, vor Aufregung strahlt er über das ganze Gesicht.

Kinder brauchen und lieben Bewegung und Geschwindigkeit. In vollen Zügen genießen sie, sich selbst und andere Dinge bewegen zu können. Dabei erleben sie das großartige Gefühl der Selbstwirksamkeit, üben ganz nebenbei ihre Grobmotorik und lernen, ihr Gleichgewicht zu halten. Kurzum: Ein rundum gutes Körpergefühl stellt sich ein.

 

Bewegung als Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung

Die Bewegungsfreude ist ein Grundelement kindlichen Daseins und wichtig als Grundlage für eine gesunde Entwicklung. Hemmt man den kindlichen Bewegungsdrang, hat dies körperliche Defizite zur Folge, die Kindern später auch das Lernen erschweren, wie Wissenschaftler festgestellt haben.

Immer vorwärts: ein Lebensprinzip

Der Bewegungsdrang gehört zu unserem Leben und entwickelt sich, ohne dass wir Kinder darin fördern müssen. Lust an der Bewegung haben alle Kinder. Nichts und niemand kann sie davon abhalten, los zu gehen oder zu fahren, kein Rückschlag entmutigt sie. Ebenso, wie Kinder sich ohne Aufforderung immer wieder aufrichten, wenn sie bei ihren ersten Schritten hinfallen, üben sie unbeirrt die Fortbewegung mit Laufrädern, Zimmerautos, Dreirädern, Rollern und anderen Fahrzeugen - so lange, bis sie es können. Begeistert geben sie sich dem Geschwindigkeitsrausch hin, der allen Zuschauern den Schweiß auf die Stirn treibt, und genießen es,  ein Fahrzeug allein durch Einsatz ihrer Körperkraft beschleunigen und sich damit so viel schneller fortbewegen zu können, als sie es bisher erlebten.

Endlich schneller als die Großen!

Wenn er an der Hand von Papa zum Einkaufen geht, muss Tobias fünf Schritte machen, um mit seinem Vater mitzuhalten - auf dem Laufrad ist das plötzlich anders: Endlich ist er einmal schneller, was für ein großartiges Gefühl! Er holt mit dem Fuß Schwung, stößt sich ab und kommt dabei in Windeseile vorwärts.

 

Mit Fahrzeugen Ausdauer üben

Spaziergänge werden für Eltern viel entspannter, wenn Kinder beispielsweise ihr Dreirad mitnehmen dürfen. Ohne großes Aufheben üben Kinder so ihre Ausdauer, und endlich sind für alle wieder längere Runden im Park möglich.

 

Welches Fahrzeug passt zu welchem Alter?

Da sich jedes Kind in seinem eigenen Tempo entwickelt, finden Sie nachstehend keine Altersangaben zu den einzelnen Fahrzeugen, aber eine mögliche Reihenfolge, wie Kinder sie nacheinander nutzen können. Dabei gilt:
 

Je kleiner das Kind, desto stabiler das Fahrzeug!

Kinder brauchen Fahrzeuge, die zu ihnen und ihrer Körpergröße passen. Grundsätzlich gilt: Je jünger die Kinder, desto stabiler gebaut muss das Fahrgerät sein. Eine Reihenfolge kann ungefähr so aussehen:

Rasendes Lenkrad

Zimmerauto

Laufrad

Dreirad

luftbereifter Roller

kleines Fahrrad 

Metallroller

Go-Kart

größeres Fahrrad

Rollschuhe

Skateboard

großes Fahrrad

Das passende Fahrzeug finden

Fragen Sie Freunde oder vielleicht Eltern auf dem Spielplatz, ob Ihre Kinder das Fahrzeug von deren Kindern einmal ausprobieren dürfen. Beobachten Sie Ihr Kind genau und schätzen Sie ein, wie geschickt es sich mit welchem Fahrzeug anstellt. So können sie feststellen, welches Fahrzeug gerade zu ihrem Kind passt. Sprechen Sie mit anderen Eltern über deren Erfahrungen und informieren Sie sich im Fachhandel. Bei Fahrzeugen sollte man auf „Nummer sicher“ gehen und auf gute Qualität achten.

 

Die in Mode gekommenen kleinen Metallroller beispielsweise sind sehr gut für ältere Kinder geeignet, kleine Kinder können sich jedoch damit leicht verletzen. Rasen sie zum Beispiel ungebremst von einem geteerten Weg auf Kopfsteinpflaster, kann es zu schlimmen Stürzen kommen. Für Kleinere eignen sich beispielsweise Holzroller mit runden Griffen oder luftbereifte Roller mit einem breiten Trittbrett viel besser und helfen schon früh, den Gleichgewichssinn zu schulen.

Zwar sind Zimmerautos aus Plastik kostengünstiger in der Anschaffung, ein Zimmerauto aus Holz mit guten Gummireifen ist dafür stabiler und geräuscharmer, schont die Nerven und kann an die nächste Generation vererbt werden. Hochwertige Fahrzeuge lassen sich zudem auf dem Secondhand-Markt gut weiterverkaufen, wenn die Kinder herausgewachsen sind.

Fahrzeuge bespielen 

                                                           Die erste Busfahrt

Fabian hüpft von einem Bein auf das andere, seit zehn Minuten hält er ungeduldig Ausschau nach dem großen gelben Bus. Endlich ist es soweit: Das erste Mal Busfahren mit Mama. Er erklimmt die hohen Stufen und sieht interessiert zu, wie seine Mutter den Fahrschein abstempelt. Dann setzt er sich und klebt mit der Nase an der Scheibe, Schaufenster ziehen vorüber. Ganz deutlich spürt er bei der Anfahrt das Ruckeln in seinem Körper, die Beschleunigung auf der großen Hauptverkehrsstraße kribbelt in seinem Bauch und beim Bremsen an den Haltestellen muss er sich am Vordersitz festklammern. Ups, da hat der Busfahrer plötzlich scharf bremsen müssen, weil ihm ein Auto die Vorfahrt genommen hat. Gerade nochmal gut gegangen!

Fahrzeuge gehören zu unserer Lebenswelt. Wenn wir kein Auto haben, nutzen wir Räder, Busse und Bahnen. Wenn Kinder das erste Mal Bus oder Bahn fahren, staunen sie: Da sitzen sie, und trotzdem bewegen sie sich ganz schnell vorwärts, wie kann das sein? Können sie das auch?

Auto spielen – Fantasie und die Feinmotorik ist gefragt!

„Kannst du nicht aufpassen!?“ Fabian hat den Tonfall des Busfahrers richtig gut getroffen. Kaum zuhause angekommen, ist er sofort in seinem Kinderzimmer verschwunden, hat seine Autos hervorgeholt und spielt nun „Zusammenstoß auf der Kreuzung“. Ein kleines rotes Metallauto ist mit großem Getöse in seinen schönen großen Holzbus geknallt, eine Massenkarambolage folgt - mit den entsprechenden Begleitgeräuschen.                                                                                                            Gut, dass der Abschleppwagen, der ADAC und die Kehrmaschinen gleich zur Stelle sind, um die Kreuzung frei zu räumen, wie er verkündet.                                    
Noch besser, dass es eine Parkgarage gibt, in die alle abgeschleppten Autos hineinpassen.

Später kommt Fabians Freund Sebastian zu Besuch, dessen Eltern gerade ein Haus bauen. Zusammen spielen die beiden nun mit den gleichen Fahrzeugen Baustelle: Der Bus wird jetzt als Laster eingesetzt, der Bauklötze und Legosteine transportiert. Sebastian hat von einem Feuer in der Nachbarschaft gehört - sofort wird in der Vorstellung der beiden Jungs aus dem Bus ein Feuerwehrfahrzeug, mit dem kleine Menschenfiguren aus dem Feuer gerettet werden.
Fahrzeuge zu bespielen ist eine gute Möglichkeit für Kinder, Erlebtes nachzuspielen und zu verarbeiten. Vom körperlichen Gesichtspunkt her ist es gut für die Entwicklung der Feinmotorik: Wenn Kinder beispielsweise kleine Autotüren öffnen, Lastwagen befüllen oder Spielfiguren in den Bus setzen, üben sie nicht nur die Auge-Hand-Koordination, sondern schulen auch die Geschicklichkeit ihrer Finger.

 
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