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"Unseren Kindern eine glückliche Welt schaffen..."

„Bullerbü – ein kleines Dorf in Schweden und doch weltbekannt durch Kinderbuch und Film. Astrid Lindgren gelang es, in ihrem Werk eine Welt zu malen, die Kleine und Große verzaubert und ins Schwärmen geraten lässt. Bullerbü ist der Inbegriff des Kinderglücks. Denn als wichtige Botschaft zieht sich durch dieses Buch: Das Leben ist schön. Und es macht Spaß. Wir haben es in der Hand, unseren Kindern eine glückliche Welt zu schaffen. Packen wir’s an!“, sagt die Buchautorin und Mutter von sechs Kindern im Alter von ein bis 15 Jahren.

Isabel Köller schreibt Familienbiografien und Bücher zum Thema Familie und Beziehung und lebt mit ihrer Familie in Essen.

 

Was ist das Besondere an den Kindern aus Büllerbü?

Ein Büllerbü-Kind verfügt über ein hohes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Es hat gelernt, seine Bedürfnisse und die der anderen zu achten. Es ist frei von Angst und Schuldgefühlen und lässt sich nicht in Stresssituationen drängen. Es steht Unbekanntem aufgeschlossen gegenüber. Und es gelingt ihm, aus Niederlagen zu lernen. Es vermag Entscheidungen aktiv zu treffen, da es selbst bestimmt lebt. Es ist konfliktfähig und besitzt eine Disziplin, die tief aus seinem Inneren kommt. Ein Bullerbü-Kind weiß, welchen Sinn das Leben hat und welche Ziele es für sich verfolgt. Dennoch lebt ein solches Kind im Hier und Jetzt und kann das Leben in seiner Ganzheit genießen. Es hat gelernt, seine Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Einem Bullerbü-Kind ist klar, dass Leben nicht Schicksal bedeutet, sondern dass es selbst für sein Glück verantwortlich ist.

 

Warum leben dann die meisten Kinder heute oft ganz anders?

Viele Eltern nehmen, oftmals ohne es zu bemerken, eine berechnende Haltung gegenüber der Erziehung ein. Aus dem Wunschkind soll „etwas“ werden – was auch immer „etwas“ sein mag. Wenn wir einmal genauer hinschauen, dann haben wir in unserer Kultur alles in einen Wettbewerb verwandelt. Fast alles funktioniert auf der Basis des Vergleichs. Wir schauen nach links und rechts, auf die Müllers und Meyers, deren Kinder früher laufen, eher trocken sind und besser Englisch können als unser Kind. Doch wir vergleichen nicht nur, sondern treiben unsere Kinder an, sich möglichst schnell zu entwickeln. Während die alten Hochkulturen noch lehrten, dass die Kraft in der Ruhe liege, vermitteln wir unseren Kindern: Wer seine Kindheit im Lauftempo hinter sich lässt, ist besonders fit für den globalen Wettbewerb. Doch Liebe, Sicherheit und Geborgenheit bleiben in diesem Rennen oft genug auf der Strecke.

 

Was brauchen Kinder heute in besonderem Maße?

Liebe, bedingungslose Liebe. Das heißt: ein Kind um seiner selbst Willen zu lieben, ohne im Hinterkopf bereits die nächsten Schritte in seinem Leben zu kalkulieren. In Liebe wachsen zu können, bedeutet, dass Eltern Gärtner sind und ihr Pflänzchen liebevoll beim Aufwachsen hegen und pflegen. Es bedeutet, Abschied zu nehmen von der Vorstellung, ein Kind formen zu wollen. Nur wenn ein Kind Liebe und Zuversicht erfährt, kann es Vertrauen und Kraft entwickeln und Lebenswiderständen Stärke entgegen setzen. Wir müssen unserem Kind also einen Dünger mit den richtigen Inhaltsstoffen geben, damit es kräftig wachsen und Wurzeln bilden kann. Das bedeutet: Wir müssen es annehmen, wie es ist, ihm Liebe und Anerkennung schenken, aus denen es dann Vertrauen zu uns und sich selbst schöpfen kann. Wir müssen an seiner Seite sein, um ihm in allen aufkommenden Lebensfragen Rede und Antwort stehen zu können, damit es zu seinem ureigenen Halt, seiner Stabilität und Bodenhaftung im Leben finden kann. Wurzeln sind die Verbindung zum Leben. Aus ihnen kommt die nötige Nahrung. Je mehr Wurzeln ein Baum hat, umso mehr Lebenskraft kann er tanken und umso kräftiger wird er. Erst jetzt kann ein fester Stamm entstehen, und unser Kind kann sich Raum erobern mit einer großen und prächtigen Baumkrone. Geben wir ihm nun noch Anregung und Anleitung, so wird es den Mut haben zu wachsen, das Leben zu wagen und die Freiheit zu genießen.

 

Aber kann ein Kind, das nicht von klein auf gelernt hat, mit anderen Schritt zu halten, in einer Welt wie der unseren überhaupt bestehen?

Ja. Es braucht allerdings eine Familie, in der ihm Wärme, Freundlichkeit und Geborgenheit geschenkt werden. Die Familie ist unser aller Zufluchtsort in dieser Welt, insbesondere für unsere Kinder. So wie eine Pflanze am besten unter bestimmten Bedingungen gedeiht, entwickeln sich Kinder optimal, wenn das emotionale Klima in der Familie ausgewogen ist. Hier können sie sich entfalten, hier fühlen sie sich wohl und heilsam aufgehoben. In der Geborgenheit der Familie fühlen sie sich sicher. Und je stärker dieses Gefühl der Sicherheit ist, umso besser verläuft die Entwicklung des Kindes. Angst jedoch – vor Versagen und Misserfolgen etwa - lässt die Entwicklung eines Kindes ins Stocken geraten. Mit der Angst nimmt sein Wunsch nach Schutz zu. Bleiben Schutz und Geborgenheit aber aus, wird ein Kind alles daran setzen, genau dies zu bekommen. Seine Energien sind nun fehlgeleitet. Statt in optimales Lernen, in geistiges und körperliches Wachstum und in seine Entwicklung zu investieren, steckt das Kind seine Kraft in ein Ringen um Anerkennung. Es befindet sich nun in einem Wettkampf. Es kämpft um Lob und Liebe. Sein Leben ist aus dem Gleichgewicht geraten.

Warum fühlen sich die Kinder aus Bullerbü geborgen? Und wie sieht diese Geborgenheit aus?

Die Kinder aus Bullerbü haben ihre Familien als Ort der Geborgenheit. Diese besitzen ihr absolutes Vertrauen, da sie ihnen jede Sicherheit bieten. Ein Ort der Geborgenheit sind für diese Kinder auch ihre Plätze in der Natur, wo sie spielen und die Zeit vergessen und wo sie in einem vollkommenen seelischen Gleichgewicht lernen und Erfahrungen machen. Die Kinder aus Bullerbü begegnen der Welt mit offenen Armen. Sie entspannen und können die Seele baumeln lassen. Sie haben gelernt, dass sie ihrem Lebensbereich ganz und gar vertrauen können. Wie die Kinder aus Bullerbü brauchen auch unsere Kinder heute Eltern, die Zeit haben, die ihnen zuhören, sie bedingungslos lieben und genau dann da sind, wenn sie gebraucht werden. Das verleiht unseren Kindern die Sicherheit, die sie für eine gesunde Entwicklung brauchen.

 

Aber für viele steht Familie heute erfreulicherweise doch wieder an erster Stelle – oder etwa nicht?

Wir sollten einmal genau überlegen, ob dies wirklich stimmt. Haben wir wirklich immer Zeit für unser Kind, wenn es uns braucht? Nehmen wir das überhaupt wahr? Auch mich plagt oft das schlechte Gewissen. Denn meine Kinder sprechen ihre Bedürfnisse laut aus und erinnern mich daran, dass Elternschaft bisweilen Unmögliches von mir verlangt – etwa dann, wenn ich einmal wieder verspätet von einem Kundentermin zurückkomme und statt im Zug bereits im Theaterstück meiner Tochter sitzen sollte. In diesen Momenten stelle ich mir die Fragen: Wie sah meine Planung aus? Gab es wirklich keine Alternativen? Habe ich tatsächlich alle Möglichkeiten abgewogen? Das sind die Fragen, die wir uns täglich stellen sollten.

 

Was können wir Eltern da ändern?

Wir sollten unser Kind zwischendurch immer wieder einmal fragen: „Habe ich genügend Zeit für dich? Wo sollte ich mich deiner Meinung nach stärker engagieren“ Dann kann es uns gelingen, mit unseren Kindern eine auf Gegenseitigkeit beruhende, einfühlsame und respektvolle Beziehung zu führen, die ihnen für die kurze Spanne, in der sie bei uns leben, Sicherheit bietet. Stellen wir uns einmal eine Situation am Sterbebett vor: Keiner wird es bereuen, nicht mehr Überstunden in seinem Leben geleistet zu haben. Doch die meisten werden die Zeit betrauern, die sie ihren Kindern vorenthalten haben. Was unsere Kinder wirklich brauchen, ist Nestwärme. Wir sollten deshalb täglich auf unsere Prioritäten achten, um dies nie aus den Augen zu verlieren.

 

Die Kinder aus Bullerbü durften stundenlang und nach Herzenslust spielen. Fehlt dies unseren Kindern heute?

Ja. Viele Eltern wagen es nicht, ihr Kind im Zeitalter von Leistungsdenken einfach spielen zu lassen. „Nur“ spielen scheint heute „zu wenig“ zu sein. Dabei bedeutet Spielen, ganz Kind zu sein. Ganz Kind ist ein kleiner Mensch wiederum dann, wenn er vollkommen im Land der Fantasie verschwindet und im Spiel versinkt. Dann weiß er, dass es sie gibt, die Glückseligkeit. Spielen vermag noch viel mehr. Es fördert nämlich die beständige Weiterentwicklung. Denn es liegt in der Natur des Menschen, sich ständig neue Herausforderungen zu suchen. Kein Kind will im Ist-Zustand verbleiben. Lustlos sind Kinder nur, wenn ihnen etwas zum Lernen vorgesetzt wird, das sie in dem Moment nicht interessiert. Im Wesen des Menschen ist das ständige Weiterlernen fest verankert. Ist die eine Herausforderung geschafft, treibt einen ein innerer Motor direkt vor die nächste Hürde. Ist das Balancieren auf einem Baumstamm zu einfach geworden, wird ein etwas höherer genommen. Hat er diese Herausforderung gemeistert, schüttet der Körper Glückshormone aus. Wir kennen diese Erfahrung: die unbändige Freude, etwas geschafft zu haben. Sportler reißen nach einem gewonnenen Wettkampf die Arme in die Höhe. Musiker sind in der Lage, sich mit ihrem Instrument und der Musik in andere Sphären zu versetzen. Erst das Aufbrausen des Beifalls holt sie wieder in die Realität zurück. Ein kleines Kind erlebt diesen Zustand zum Beispiel, wenn es Klötzchen für Klötzchen zu einem Turm aufstapelt. Mit jedem Klotz wächst der Stolz, steigt aber auch die Herausforderung, es noch weiter zu schaffen.

 

Glücksforscher nennen diesen Zustand „Flow“. Lässt er sich auch schon bei Kindern beobachten?

Aber ja. Im echten Spiel erreichen Kinder diesen Zustand, der optimales Lernen begünstigt. Deshalb sollte unser Ziel als Eltern sein, diesen Flow auf das Leben und die Ausbildung unserer Kinder zu übertragen. Doch Kinder müssen das absolute Glücksgefühl nicht nur erlebt, sondern auch begriffen haben, dass sie diesen Zustand selbst herbeiführen können. Bei Kindern erreichen wir diese Erfolge am schnellsten und am leichtesten über das intensive Spiel. Spielen fördert ihre Intelligenz und ihr kreatives Denken. Spiel ist Flow und damit die wahre Antriebskraft unserer Kinder, da sie von innen, von der Person selbst herrührt. Flow erfordert das Beste einer Person, und sie muss ihre Leistung ständig verbessern, um in einen erneuten Flow zu gelangen. Kleine Kinder befinden sich sehr häufig in diesem euphorischen Zustand, denn sie begegnen ständig neuen Herausforderungen. Sie lernen zu krabbeln, zu laufen und zu sprechen. Sie entdecken immer neue Betätigungsfelder. An jeder Ecke lauert eine neue Erfahrung. Wenn sie dann auch noch in einer Bullerbü-Umgebung aufwachsen, wo selbständiges Experimentieren an der Tagesordnung ist, und sie in ihrer Entwicklung unterstützt werden, dann leben Kinder fast ununterbrochen im Flow-Zustand. Umgekehrt verliert sich diese Euphorie, wenn Kinder mit Regeln und Verboten von ihren Eltern zurückgewiesen, dauernd kontrolliert und ermahnt oder in ihrem Tun gebremst werden. Dürfen Kinder nicht selbst entscheiden, was sie tun und lernen wollen, werden sie schnell passiv und antriebslos. Eine wichtige Lebensgrundlage ist deshalb die Kreativität.

Wie können wir unsere Kinder in ihrer Kreativität fördern?

Kreativität bedeutet, sich stets seine eigenen Gedanken zu machen: über Probleme grübeln und Lösungen erarbeiten, jedoch ohne den Gedanken an das Urteil von Eltern, Lehrern und Freunden; Entscheidungen treffen, ohne in einen Zwang zu geraten, anderen damit gefallen zu müssen. Gerade der Wunsch nach Bestätigung ist oftmals der Kreativitätskiller Nummer eins. Wir trauen uns nicht, unser Selbst, unser tiefstes Inneres nach außen zu kehren. Zu groß ist die Angst vor dem Urteil unserer direkten Umwelt Wir haben gelernt, Grenzen des Denkens zu akzeptieren. Diesen Mechanismus geben wir an unsere Kinder weiter. Eine Erziehung ist dann erfolgreich, wenn ein Kind aus jeder Situation – auch in wechselnden Berufen – sein Bestes geben und für sich selbst das Beste herausholen kann. Ohne Einfallsreichtum, Gestaltungskraft und Erfindungsgabe wird ihm dies nicht gelingen. Kinder, die von klein auf gelernt haben, in einer schwierigen Situation alle in Frage kommenden Möglichkeiten zu durchdenken, schaffen es, sich auch aus misslichen Lagen zu befreien. Solche Kinder nehmen ihr Schicksal aktiv in die Hand und erwarten keine Hilfe von außen. Sie haben die Kraft, sich die Lösung ihres Problems vorzustellen. Denn der erste Schritt der Kreativität beginnt bei der Vorstellungskraft. Wichtig ist, dass Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen. Sie lernen über Versuch und Irrtum. Fehler ziehen Konsequenzen nach sich. Enttäuschungen und Frustrationen bleiben da nicht aus. Doch Eltern sind der sichere Ort der Geborgenheit. Hier findet das Kind seelische Unterstützung und Schutz. Hat es genug Kraft gesammelt, zieht es wieder hinaus in die Welt und versucht erneut, die Dinge alleine zu regeln. Das Kind lernt, an den Herausforderungen zu wachsen. Mut zum Leben zu machen bedeutet, dass das Kind das Versagen als einen natürlichen Lernprozess zu akzeptieren lernt – und zwar ohne jede Bewertung seiner Person.

 

Worauf sollten Eltern bei der Gestaltung des Familienalltags besonders achten?

Rhythmus ist ein erprobtes Erfolgsrezept für ein stressfreies Familienleben. Je rhythmischer sich der Tagesablauf gestaltet, umso ruhiger und entspannter erlebt ihn die Familie. Durch die Wiederholung immer gleicher Handlungen entsteht ein ruhiges und harmonisches Zusammenleben. Rhythmus verleiht Kraft, da keine unnötigen Energien mehr verschwendet werden. Chaos hingegen bedeutet Energieverlust und Reibung. Daraus resultieren Stress und Streit. Eine rhythmische Regelmäßigkeit im Tagesablauf wirkt sich stärkend auf unsere körperliche und seelische Konstitution aus. Wir sollten unserem Kind helfen, sich in einen solchen Rhythmus einzufügen und sich darin wohl zu fühlen. Gemeinsame Phasen der Aktivität sollten in der Familie abwechseln mit Phasen der Ruhe und Entspannung. Rhythmische Abläufe sind lebenswichtig für unser inneres Gleichgewicht. Viele Studien bestätigen, dass die Stabilität und Regelmäßigkeit in der Umgebung und den Lebensgewohnheiten sich positiv auf die Entwicklung aller Familienmitglieder auswirkt. Doch in der Hektik der Globalisierung verlieren die Menschen immer mehr den Bezug zu diesem wichtigen Lebenselement. Ein immer gleich bleibender Rhythmus, ein Gleichgewicht von Betätigung und Ruhepausen, gibt uns Kraft. Wir beginnen und beenden den Tag mit Ruhe. Regelmäßigkeit regt alle Lebensfunktionen an, führt zu innerer Ruhe und schenkt uns ein tiefes Vertrauen in einer unruhigen Zeit. Nichts gibt Kindern mehr Sicherheit, als die Tatsache eines für sie überschaubaren und kalkulierbaren Tagesablaufs. Kleine und Große wissen: „Was auch immer der Tag an negativen Überraschungen bringt: Um halb sieben gibt es Essen im Kreise der Familie, die mich wieder aufbaut.“ Das Abendessen wird so zu einer verlässlichen Größe.

 

Wie können Eltern Ihr Kind stark fürs Leben machen?

Selbstachtung ist die wichtigste Voraussetzung für ein glückliches und zufriedenes Leben. Denn sie bildet die Grundlage eines positiven Selbstwertgefühls und eines gesunden Selbstvertrauens. Mangelnde Selbstachtung lässt ein Kind ständig hinterfragen, was andere wohl über es denken. Ein Kind mit wenig Achtung vor sich selbst wird sich vieles gefallen lassen, das seinem seelischen und körperlichen Wohl schadet. Zeigen wir unserem Kind, was es bereits alles kann! Helfen wir ihm, das Leben von der Seite zu betrachten, wie viel es schon an Wissen in die Waagschale werfen kann! Zeigen wir unserem Kind, wie viele wertvolle Fähigkeiten es besitzt! Stärken wir die Selbstachtung unseres Kindes zunächst außerhalb des Systems Schule, da der zu frühe Einsatz von Noten Kinder nur zum Vergleich animiert, nicht aber zum waren Lernen motiviert! Machen wir uns auf die Suche und animieren wir unser Kind, das zu pflegen, was es wirklich gut kann und woran es Spaß hat!

 

Wie können wir unseren Kindern hier Vorbild sein?

Wir als ihre Vorbilder geben oftmals nur weiter, was wir von unseren Eltern gelernt haben. Kinder haben eine gute Antenne dafür, wie Eltern sich selbst sehen und empfinden. Leben wir eine hohe Selbstachtung vor, ernten wir den Respekt unserer Kinder. Wir Eltern müssen uns deshalb immer vor Augen halten: Man kann nur das geben, was man selbst hat. Oder umgekehrt: Man kann nicht geben, was man selbst nicht besitzt. Viele Erziehungsprobleme lösen sich in Nichts auf, wenn Eltern diesen Satz begreifen und verinnerlichen. Wenn wir Eltern wollen, dass unsere Kinder uns zuhören, dann müssen wir Ihnen zuhören. Wenn wir wollen, dass unsere Kinder uns mit Achtung entgegentreten, dann dürfen wir Ihre Gefühle nicht mit Füßen treten, sondern wir müssen sie ebenfalls achten. Gegenseitiger Respekt bildet die Basis erfolgreicher Erziehung. Eltern sollten lernen, stolz auf sich zu sein, indem sie sich ihre wertvollen Seiten täglich vor Augen führen. Das ist wichtig. Denn ein Kind spürt, wenn Mutter oder Vater sich minderwertig fühlen. Es nimmt wahr, wenn sie sich selbst und ihre Leistungen gering schätzen und sich anderen gegenüber unterlegen fühlen. Dem Kind fällt auf, wenn Eltern ständig Angst haben, etwas falsch zu machen.

 

Frau Köller, wir danken Ihnen für das Gespräch!

 

Dieses Interview führte Jette Lindholm für unsere Redaktion.

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