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Gastfreundlichkeit

Wenn Besuch kommt, ist das für Kinder eine willkommene Abwechslung. Wenn da nur nicht der Erwartungsdruck der Eltern wäre...

Die fünfjährige Mia ist schlecht gelaunt. Die Mama hatte versprochen, mit ihr ein Spiel zu machen. Und nun wird daraus nichts. Denn Inga, Mamas Freundin, die gerade auf der Durchreise ist, hat kurzfristig ihren Besuch angekündigt. Mia weiß schon, wie der Nachmittag verlaufen wird: Mia soll aus dem Kindergarten erzählen. Und dann erwartet Mama, dass sie in ihrem Zimmer spielt, obwohl sie so gern dabei wäre, wenn Inga Fotos von ihrer Schweden-Reise zeigt. Dabei brennt Mia darauf zu erfahren, ob Inga zufällig Pippi Langstrumpf und ihre Freunde Annika, Tommy, den kleinen Onkel und Herrn Nilsson getroffen hat.


Auch Kinder sind Gastgeber

Kinder und erwachsene Gäste scheinen auf den ersten Blick nicht kompatibel zu sein. Die Kleinen drehen nämlich meistens auf, wenn Besuch kommt, und zeigen sich nicht gerade von ihrer besten Seite. Kein Wunder: Die Eltern sind mit den Vorbereitungen beschäftigt und möchten nicht gestört werden. Und wenn die Gäste erst mal da sind, wird das Kind nicht selten aus dem Zimmer geschickt: „Wir möchten uns in Ruhe unterhalten. Und du redest immer dazwischen. Spiel doch bitte in deinem Zimmer!“

Dabei können Gäste und Kinder sich gegenseitig bereichern. Dies setzt allerdings voraus, dass Eltern ihren Nachwuchs mit einbeziehen. Denn nicht nur Mütter und Väter, sondern auch die Kinder sind Gastgeber. Deshalb sollten Große und Kleine sich an den Vorbereitungen beteiligen. Doch oft wird bei diesen zuviel des Guten getan.


Ehrlicher Umgang mit Gästen

Im Mittelpunkt des Besuches sollten immer die Menschen stehen und nicht ein aufwändiges Menü und eine blank geputzte Wohnung. Wahre Gastfreundlichkeit zeigt sich aber, wenn ein spontaner Besucher vor der Türe steht. Ein Kind spürt, ob die Mama es ehrlich meint, wenn sie sagt: „Ach, wie schön, dass du mal vorbei kommst!“ Vielleicht denkt sie in Wirklichkeit: „Ach nein! Die hat mir gerade noch gefehlt!“ Oder wenn Papa dem Gast noch eine zweite Tasse Kaffee aufnötigt, obwohl er kurz vorher unruhig auf die Uhr geschaut hat. Bei Zeitknappheit sollten Eltern dies dem unangemeldeten Besucher höflich zu verstehen geben: „Eine gute Idee, bei uns vorbeizukommen. Leider müssen wir selber in einer halben Stunde fort. Aber lass uns wenigstens die kurze Zeit nutzen und einen Kaffee zusammen trinken.“ Worauf Eltern sonst noch achten sollten, damit Gastgeber und Gäste sich wohl fühlen:


Kein großer Aufwand

Wichtig ist vor allem dem Gast das Gefühl zu vermitteln: Du bist für uns wichtig. Und wir möchten alles daran setzen, dass du dich bei uns wohl fühlst. Gastfreundlichkeit braucht keinen Aufwand. Kaffee und Tee, kalte Getränke, ein paar Kekse, etwas frisches Obst oder Zutaten für ein paar belegte Brote sind meistens im Haus. Kerzen oder Teelichter und hübsche Servietten machen aus jedem Küchentisch etwas Besonderes. Das größte Geschenk sind Herzlichkeit, Wärme und eine uneingeschränkte Aufmerksamkeit dem Gast gegenüber - ohne dabei das eigene Kind aus dem Blick zu verlieren.


Kinder mit einbeziehen

Kinder sollten im Umgang mit Gästen lernen: Jeder lässt den anderen ausreden. Wir hören aufmerksam zu. Eltern können hier wichtige Brücken bauen und ihr Kind ins Gespräch einbeziehen: „Stell dir vor, Frau X ist im Urlaub auf einen ganz hohen Berg gestiegen. Ich glaube, sie hat Fotos mitgebracht. Wollen wir sie zusammen anschauen?“ Möglich sind auch gemeinsame Aktivitäten, etwa ein Rundgang durch die Wohnung und den Garten. Oder ein Spaziergang durchs Viertel. Kinder sind stolz, wenn sie Fremden alles zeigen dürfen. Und sie haben darüber hinaus ein großes Interesse, mehr von den Freundinnen und Freunden ihrer Eltern zu erfahren: Wann und wie haben Mama oder Papa sie kennen gelernt? Waren sie da noch Kinder? Was haben sie zusammen gespielt?

 
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