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Fernsehen

Immer mehr Kleinkinder und sogar Babys sitzen tagtäglich vor dem TV-Bildschirm. Und das, obwohl Experten ausdrücklich vor den Folgen warnen. Warum Kinder unter vier Jahren nicht fernsehen sollten. Eine Studie der Universität Washington und des Forschungsinstituts Children’s Hospital in Seattle förderte erschreckende Zahlen zu Tage: 90 Prozent der zweijährigen Kinder in den USA sehen regelmäßig fern. Bei Befragungen der Eltern kam heraus: Viele von ihnen glauben, dass sich zehn bis 20 Stunden Fernsehen pro Woche günstig auf die Entwicklung ihrer Kleinkinder auswirkt. Renommierte Hirnforscher wie der Ulmer Professor Dr. Manfred Spitzer halten dagegen: „Gerade das frühe Fernsehen wirkt sich ungünstig auf die intellektuelle Entwicklung aus.“ Dies untermauert eine weitere Studie des Children’s Hospital in Seattle, bei der Mütter von 1300 siebenjährigen Schulkindern zum Fernsehkonsum in den ersten drei Lebensjahren befragt wurden. Das Ergebnis: Bei Kindern, die am häufigsten ferngesehen hatten, waren erheblich mehr Konzentrationsstörungen zu beobachten als bei gleichaltrigen Mädchen und Jungen, die weniger oder gar nicht fernsahen. Die Wissenschaftler fanden heraus: Das Risiko einer Konzentrationsstörung stieg mit jeder Stunde Fernsehen pro Tag um zehn Prozent an. Ab dem Jahr 1972 wurden im Rahmen einer anderen Studie 1000 Menschen von Geburt an begleitet. Von denen, die im Kindergartenalter wenig ferngesehen hatten, schafften mehr als 40 Prozent einen Universitätsabschluss. Zehn Prozent von ihnen waren Schulabbrecher. Bei der Gruppe Gleichaltriger, die oft vor dem Fernseher saßen, waren 25 Prozent Schulabbrecher. Und nur zehn Prozent erreichten einen Universitätsabschluss.


Bild- und Klangsoße ohne Wert

Bei einer Erhebung des Internationalen Zentralinstituts für Jugend- und Bildungsfernsehen wurde festgestellt, dass Kinder zwischen drei und fünf Jahren pro Tag durchschnittlich 73 Minuten vor dem Bildschirm verbringen. Bei jedem zehnten Kind zwischen vier und fünf Jahren steht sogar ein eigener Fernseher im Kinderzimmer. Dabei sollten Kinder unter drei Jahren gar nicht fernsehen, sagen Experten. Dafür haben sie mehr als einen guten Grund. Das Gehirn zum Beispiel ändert sich mit jeder Erfahrung. Wenn diese über den Bildschirm geliefert wird, passen die einzelnen Kanäle nicht so gut zusammen. Die Bild- und Klangsoße, die Kindern da zugemutet wird, haben wenig miteinander zu tun. Das Kind kann sie nicht berühren, nicht riechen und schmecken. „Im Gehirn bilden sich dabei weniger Strukturen“, weiß Prof. Spitzer. Hinzu kommt: Kinder, in den ersten drei Lebensjahren fernsehen, fallen in der ersten Schulklasse viel öfter durch Aufmerksamkeitsstörungen auf als nicht fernsehende Kinder. Darüber hinaus macht Fernsehen dick. Denn Kinder, die vor dem Bildschirm hocken, bewegen sich zwangsläufig weniger.


Der richtige Umgang mit dem Fernseher

Grundsätzlich: In den ersten drei bis fünf Lebensjahren sollten Kinder überhaupt nicht fernsehen. Sie müssen ihre Welt mit allen Sinnen erforschen und brauchen ganzheitliche Erfahrungen – am besten möglichst oft in der freien Natur.

Ab dem Vorschulalter ist gegen eine ausgewählte Kindersendung, etwa die Sendung mit der Maus oder „Willi will’s wissen“ nichts einzuwenden. Voraussetzung: Ein Elternteil sollte mit dabei sein und mit ihrem Kind über das Gesehene und Gehörte zwischendurch sprechen. Nur so bekommen sie die Reaktionen des Kindes auf die Sendung mit. Denn auch bei einer harmlosen Kindersendung können manche Bilder Ängste auslösen. Das ist nicht vorhersehbar und von Kind zu Kind unterschiedlich.

Das Kinderzimmer sollte auf jeden Fall fernsehfreie Zone bleiben. Dies gilt für einen Fünfjährigen ebenso wie für den Fünfzehnjährigen. Wenn Kinder ihre eigenen Geräte haben, bleibt die Kommunikation mit den Eltern auf der Strecke. Und Mütter und Väter verlieren schnell die Kontrolle, wie viel und was ihr Kind sich anschaut.

 
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