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Ritterburg spielen

Ritterburg von Margarete Ostheimer GmbH

"Papa, mach’ schnell das Tor runter, die Räuber kommen!“  Felix und sein Vater sitzen auf dem Fußboden im Wohnzimmer, wo sie in der letzten Stunde mit großer Hingabe eine Burganlage aus Holz aufgebaut haben. Hohe Zinnen, feste Mauern,  mächtige Türme und ein kleiner Ziehbrunnen zieren die Burg, die von etlichen Einwohnern bevölkert wird: König und Königin, Falkner, Prinzessin und Burgfräulein, die Ritter samt Pferden, eine Bauernfamilie sowie der Schweinehirte mit seinen Tieren sind versammelt. Felix Vater kurbelt das Burgtor herunter. „Und jetzt auf die Mauern, Männer, wir müssen die Feinde abwehren!“, tönt Felix.

Warum Kinder so gerne mit der Ritterburg spielen und was sie dabei lernen können...

 

Burgen bauen und  Fantasiekräfte entfalten

Ein großer Teil der Freude am Spiel mit einer Ritterburg besteht im Aufbau der Burganlage. Kinder lieben es, kleine Welten zu erschaffen, in denen ihre Lieblingsfiguren herumwandern und Abenteuer erleben können. Mit viel Fantasie gestalten Kinder mit wenig Zubehör eine Heimat für ihre Helden. Ihrer Gestaltungsfreude sind dabei kaum Grenzen gesetzt.

Sie breiten grüne und braune Tücher über ein paar knorrige Äste, und schon ergibt sich ein Gebirge, große Tannenzapfen bilden den Wald, in dem sich Räuber und Hexen verstecken, blaue Seidentücher markieren Flüsse und Meere, auf welchen ihre Lieblingshelden mit einem kleinen Holzschiff vom Sturm ereilt werden.

Eine Burganlage sollte möglichst aus einzelnen Elementen bestehen, die Kinder immer wieder auf andere Weise zusammenfügen können. Burgen, die vorgefertigt sind und nur eine Art des Zusammenbaus zulassen, hemmen die Fantasie und werden schnell langweilig.  

 

Die ideale Burg zum Schenken und Spielen

Eine ideale Burg besteht aus verschiedenen Bauelementen, möglichst aus einheimischen Hölzern, die geschliffen und geölt sind und sich deshalb schön in die Hände schmiegen und angenehm duften. Die Elemente sind unterschiedlich groß und verschieden geformt, sodass die Burg bei jedem neuen Aufbau anders wirkt. Ein Grundbaukasten "Ritterburg" ist ein großartiges Geschenk, da es gut ergänzt werden kann. So kommt nach und nach ein neuer Turm, eine zweites Tor, ein Brunnen oder zusätzliche Spielfiguren hinzu. Verwandte und Freunde werden von der Begeisterung angesteckt und helfen mit, die Burg zu erweitern. wer kein Geld hat, Figuren zu erstehen, bringt etwas aus der Natur mit, beispielsweise einen besondrs interessant geformten Ast oder etwas getrocknetes Moos als Weide, das in die Burganlage eingegliedert werden kann.  Eine stabile Burg aus Holz ist ein nachhaltiges Geschenk, da es über Generationen erhalten bleibt.

Ritterszene: Margarete Ostheimer GmbH

Vielseitig und Wandelbar - so sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt

„Nanu, wie sieht Eure Burg denn heute aus?“, wundert sich Felix' Mama. Jedes Wochenende staunt sie aufs Neue, welche fantasievollen Variationen Felix und ihrem Mann einfallen. Heute erstreckt sich das Burggelände weit über den Boden, ein Teil der Anlage thront auf dem Couchtisch, über die Felix eine rote Samtdecke gebreitet hat. Der König und die Königin stehen auf dem höchsten Turm. Im großen Burghof hat Felix alle Tiere und Menschenfiguren mit Blick auf den König ausgerichtet.  „Heute huldigen sie alle dem König, weil er gesiegt hat“, erklärt er, und meint eifrig: „Ich hol noch den Schatz.“ Er rennt mit dem hölzernen Schatzkästchen ins Kinderzimmer, um es dort mit bunten Glassteinen zu befüllen. „Krieg ich auch was von dir, Mama?“, bettelt er. Felix Mutter gibt ihm ein Armband mit den weißen Modeschmuck-Perlen.

Wenn Papa nicht da ist, spielt sie auch manchmal mit Felix. Kämpfe liegen ihr nicht sol Stattdessen schmücken sie die Burg mit echtem Immergrün, getrockneten Beeren oder kleinen Blüten und feiern ein Burgfest, bei dem getanzt, gesungen und viel gegessen wird.


Miteinander Spielen: Ein wichtiger Grundstein für die Bindung

Felix' Mama ist froh, dass ihr Mann Peter am Wochenende so gerne mit Felix das Spiel um Ritter, Raubzüge und Räuber spielt. Sie findet, dass er ein richtiger Meister darin geworden ist, seit sie ihrem Sohn die Burg zu Weihnachten geschenkt haben. Aus ihrem Schlafzimmer kann sie verfolgen, wie Peter mit tiefer Stimme die Figuren aus Grimms Märchen nachahmt und in die verschiedenen Charaktere schlüpft. Sie hört, wie Felix kurz schweigt, um dann umso begeisterter mitzuspielen und schließlich die Führung des lebendigen Treibens zu übernehmen. Auch Felix kann schon viele Märchen so gut wie auswendig, weil seine Eltern ihm jeden Abend vorlesen. Die Ritter kämpfen mit den Drachen und befreien das Burgfräulein, die Räuber rauben den Rittern den Burgschatz, werden von diesen bis in den Wald verfolgt, gestellt und besiegt. Felix und sein Vater feuern Kanonen ab und verteidigen ihre Burg gegen Hexen, böse Zauberer und andere Eindringlinge.

Die Zuwendung die Felix am Wochenende durch das gemeinsame Spiel erfährt, ist sehr wichtig für die Beziehung der beiden. Da der Papa unter der Woche kaum Zeit für ihn hat, liebt Felix die Auszeiten, in denen Peter nur für ihn da ist. Das bereitet ihm viel Freude und gibt ihm Selbstbewusstsein. Das Spiel mit den kleinen Holzfiguren ist ihm „viel lieber als Kino, Straßenfest und Popcorn“, hat er neulich gesagt. Die tiefe Bindung, die die beiden beim gemeinsamen Spiel miteinander aufbauen, wird Felix sein ganzes Leben hindurch spüren.

 


Ritterburg spielen - Werte entdecken

In vielen Kinderzimmern finden sich Fantasie-Spielfiguren aus Computerspielen und Filmen, die Gewalt verherrlichen und Inhalte abbilden, bei denen sich immer mehr Eltern die Frage stellen, ob das die Werte sind, die sie ihren Kindern vermitteln möchten.

 

Wenn es um sie herum unübersichtlich wird, brauchen Kinder zumindest in ihrem Inneren eine Welt, die in Ordnung ist, damit sie sich orientieren und gesund entwickeln können. Kinder finden es beruhigend, dass im Märchen immer das Gute siegt, der Fleißige belohnt wird, und es ist ein großer Trost, dass sogar der Schwächere den Stärkeren mit Klugheit besiegen kann. Für Mädchen, die im Zeitalter von Topmodel-Shows aufwachsen müssen, ist es gut zu wissen, dass man nicht Prinzessin wird, indem man sich herausputzt, sondern indem man sich an inneren Werten orientiert, so wie Aschenputtel das tut.
Kinder lernen aus den Rittergeschichten, dass man den Drachen, der für alle ihre Ängste steht, besiegen kann, indem man seinen Mut zusammennimmt und sich eine List einfallen lässt, ganz so wie es den tapferen und klugen Rittern gelingt.

Ritter und Burgfräulein als Rollenspiel

Ältere Kinder verkleiden sich gerne. Ein Chiffontuch wird zu einem Strang gedreht und auf dem Kopf geknotet, und über ein zweites Tuch gelegt, das so befetigt gut hält,  und fertig ist der mittelalterliche Schleier des Burgfräuleins. Ein silber glänzender Umhang, ein Helm und ein Schwert sind die Ausstattung des Ritters.

Einen Schild kann man aus Karton leicht basteln und mit einem Fantasiewappen bemalen. Nun kann das freie Rollenspiel beginnen. Bei schönem Wetter kämpfen die Ritter draußen, bei schlechtem Wetter funktionieren sie das Kinderzimmer um, bauen aus alten Kartons und Kissen Burgmauern und das Hochbett wird in ihrer Fantasie zur uneinnehmbaren Festung.

 

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