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Auf Schatzsuche im November

November

1. Woche


Wärme und Licht finden

Die Sonnenstunden werden seltener. Es kommen trübe, nass-kalte Tage – oft eingehüllt in Nebelschwaden, die über Felder und Wälder ziehen. Der Herbst zieht sein buntes Blätterkleid aus und hüllt sich in grau-braune Gewänder. Die abgefallenen Blätter modern – vom Tau durchnässt - vor sich hin. Ein Geruch von Vergänglichkeit liegt in der Luft. Nicht umsonst gedenken wir in diesem Monat unserer Toten. Nun brauchen wir viel Wärme und inneres Licht!

Wir zünden zum Gedenken an unsere Verstorbenenen Lichter auf den Gräbern an und sprechen von den guten Erinnerungen an sie. Unser Jahreszeitentisch verändert sich. Die hellbraunen und orangefarbenen Seidentücher werden teilweise von dunkelbraunen Tüchern bedeckt. Mit Wurzeln, Rinde und etwas Moos können wir eine kleine Höhle andeuten. Eine einfache Winterblume steht in einer kleinen Vase. Vielleicht haben die Kinder ein oder zwei kleine Strick- oder Holztierchen, die dort hausen können? Beim Knistern des Kaminfeuers oder beim Schein einer kleinen Laterne erzählen wir Geschichten von den Pflanzen und Tieren, die sich jetzt zurückziehen und ausruhen, um im Frühjahr mit neuer Lebenskraft wieder hervorzukommen. Viele Tieren beginnen jetzt ihren Winterschlaf, andere huschen noch fleißig herum, um die letzten Wintervorräte anlegen.

Wer kann einen Winterschläfer nennen, welches Tier hält Winterruhe?

Antworten:

Winterschläfer: Murmeltier, Hamster, Fledermaus Winterruhe: Feldmaus, Maulwurf, Eichhörnche Winterstarre: Frosch, Schnecke, Fische

Ein tolles Heft mit vielen, wissenswerten Informationen, die in schöne Geschichten und Zeichnungen verpackt sind, zum Thema „Tiere im Winter“ ist im Waldowverlag erschienen, Heft 61.

2. Woche


Wärme teilen

Sankt Martin: das erste Lichterfest in der dunklen Jahreszeit. Wir denken an den Heiligen, der als Soldat seinen warmen Mantel mit einem frierenden Bettler am Wegesrand teilte. Und wir stellen eine Martinsfigur oder einen Ritter mit Pferd auf den Jahreszeitentisch. Eine kleine Meditationsrunde hilft zu erspüren, wie gut es tut, einander zu wärmen. Sie brauchen dazu ein großes flauschiges Wolltuch. Alle sitzen hintereinander in einer Reihe. Es ist dunkel. Nur eine Laterne auf dem Jahreszeitentisch gibt ein wenig Orientierung.

Der Letzte ist in ein großes Wolltuch eingehüllt und legt es nach einer Weile über die Schultern desjenigen, der vor ihm sitzt – bis das Tuch am Ende beim Ersten in der Reihe angekommen ist. Bei einer Tasse Tee erzählen dann alle von ihren Gefühlen und überlegen gemeinsam, wie man Wärme mit anderen teilen kann – durch einen guten Rat, durch Hilfe bei der Arbeit, durch Aufheitern, Zuhören und Trösten. Nun fertigen wir zusammen ein Martinsfeuer für den Jahreszeitentisch. Wir brauchen Seidenpapier in Feuerfarben (gelb, orange und rot), leere Marmeladengläser, Kleister und  Teelichter. Aus dem Seidenpapier werden  Schnipsel gerissen und in mehreren Lagen auf die Gläser geklebt. Wir lassen sie über Nach trocknen und stellen am nächsten Abend Teelichter hinein.

3. Woche


Allerlei aus Nüssen

Der Herbst beschenkt uns mit Nüssen in Fülle. Es ist ein besonders sinnliches Erlebnis, beim Schein der Martinsfeuer auf dem Jahreszeitentisch Nüsse zu knacken und anschließend zu schmausen. Mit geschlossenen Augen fühlen wir die verschiedenen Sorten – die glatten Haselnussschale, die weiche Erdnussschale oder die dicke, schrumpelige Walnussschale. Nüsse bilden zu den bunten Herbstblättern und den kahlen Zweigen auf unserem Jahreszeitentisch eine schöne Ergänzung.

Aus Walnussschalen fertigen wir Schiffchen: in jede Schale  Kerzenwachs tropfen lassen, einen kleinen Docht hinein stecken, die Schiffchen in eine Schale mit Wasser geben und die Dochte anzünden. Eine andere Idee: Wir stellen aus den Schalenhälften Mäuschen her: aus braunem Filz Ohren schneiden und aufkleben, einen braunen Wollfaden als Schwänzchen hinten ankleben und schwarze Augen aufmalen. Die kleinen Mäuse verstecken sich unter dem Herbstlaub des Jahreszeitentisches. Am nächsten Morgen liegt als Überraschung für die Kinder unter jeder Maus ein Nusskern.

4. Woche


Jeder Apfel ein kleines Wunder

Der Apfel gilt als Sinnbild des Lebens. Schon seit Urzeiten dient er den Menschen als Nahrungs- und Heilmittel. 

Nun gibt es auf dem Markt die kleinen roten Weihnachtsäpfel. Kinder mögen sie ganz besonders gern. Natürlich erhalten, ein, zwei Äpfel ihren Platz auf dem Jahreszeitentisch, umgeben von etwas Tannengrün: ein erster Vorbote der Adventszeit. Wir kosten verschiedene Apfelsorten mit geschlossenen Augen, genießen das Armoma, den Geschmack, versuchen  unsere Lieblingssorte herauszuschmecken. Eine gesunde Nascherei für die kommenden Adventsabende sind getrocknete Äpfel. Zuerst wird das Kerngehäuse ausgestochen. Dann schneiden wir die Äpfel in dünne Ringe schneiden und fädeln sie auf eine Schnur, die wir in der Küche aufhängen. Nach etwa einer Woche sind die Apfelringe trocken. In einer Dose mit Deckel halten sie sich lange. Die vielen Apfelkerne fädeln wir zu Ketten auf und legen diese auf den Jahreszeitentisch. Wer ein Apfelmärchen, ein Apfellied oder eine Spielidee mit Äpfeln weiß, darf die Kette einen Tag lang tragen.


Hier einige Ideen:


Geschichte von Wilhelm Tell

In der Schweiz herrschte einmal ein grausamer Mann. Er ließ seinen Hut auf eine Stange hängen. Jeder, der vorbeiging, musste den Hut grüßen und so seine Ergebenheit dem Herrscher gegenüber zeigen. Wilhelm Tell, ein mutiger Bogenschütze, weigerte sich. Da dachte sich der böse Herrscher eine grausame Strafe aus. Tell sollte mit einem Pfeil auf einen Apfel schießen, der auf dem Kopf eines kleinen Sohnes gelegt wurde. Natürlich zerriss die Vorstellung, dass seine Hand zittern und er seinen Sohn verletzen oder gar töten könnte, dem mutigen Bogenschützen fast das Herz. Aber Wilhelm Tell vertraute auf Gott, traf den Apfel und war erleichtert, dass sein Sohn unverletzt geblieben war. Doch er hatte noch einen Pfeil in seinem Köcher. Der böse Herrscher fragte: „Was willst du mit diesem Pfeil?“ Wilhelm Tell antwortete: „Dieser Pfeil hätte dir gegolten, wenn mein Sohn gestorben wäre.“ Wilhelm Tell wurde ins Gefängnis geworfen. Aber er konnte fliehen, ging in den Palast des Herrschers und tötete ihn mit seinem letzten Pfeil. Die Menschen waren dankbar, denn Wilhelm Tell hatte sie von der Schreckensherrschaft befreit. Später wurde Wilhelm Tell der Nationalhelden der Schweiz. 


Apfelmassage

Ein Familienmitglied legt sich in Bauchlage auf eine Decke und schließt die Augen. Ein anderer kniet daneben und rollt einen Apfel kreisförmig über Arme, Beine und den Rücken des Liegenden. Dazu passt eine leise Meditationsmusik. Natürlich werden die Rollen getauscht, damit jeder in den Genuss einer Apfelmassage kommt.


Lied

In meinem kleinen Apfel

In meinem kleinen Apfel,

da sieht es lustig aus.

Es sind darin fünf Stübchen

grad wie in einem Haus.

 

In jedem Stübchen wohnen

zwei Kernchen schwarz und fein.

Die liegen drin und träumen

vom lieben Sonnenschein.

 

Sie träumen auch noch weiter

gar einen schönen Traum:

wie sie einst werden hängen

am lieben Weihnachtsbaum

 
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