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Sinnvoll - mit allen Sinnen - Euer Abend

In dieser Beitragsreihe lade ich euch im Laufe des Jahres immer mal wieder ein, all eure Sinne bewusst zu nutzen und mit ihnen euch selbst, eure Umwelt oder etwas bestimmtes um euch herum ganz wach wahrzunehmen. Allzu oft sind wir mit unseren Gedanken ganz woanders: wir planen das Abendessen, sitzen in der nächsten Besprechung oder grübeln über ein Problem. Wenn wir uns mit unseren Sinnen verbinden, dann verbinden wir uns gleichzeitig auch immer mit der Welt um uns herum und dem jetzigen Moment. Dann gibt es nichts zu tun, wir dürfen einfach nur sein und wahrnehmen. Wir ruhen uns aus, sind ganz da und sehen, wie wundervoll die Welt um uns ist, genauso wie sie ist und erkennen gleichzeitig, wie sehr sie sich im Laufe der Zeit wandelt.

 

Teil 5 – euer Abend

 

Wie fühlt sich euer Abend an?

Der Tag war lang, könnt ihr das spüren? Lenkt mal eure Wahrnehmung in euren Körper: Wie fühlen sich eure Füße an, die euch den ganzen Tag getragen haben? Sind sie schwer, warm, kribbelig? Seid ihr heute gerannt, gehüpft, geschlichen? Hatten eure Füße auch eine Pause? Habt ihr eure Beine auch eine Runde hochgelegt und die Seele baumeln lassen? Und eure Hände? Wie fühlen sie sich an, nachdem sie den ganzen Tag gestreichelt, gehalten, geschrieben, gebastelt, getragen… haben? Und euer gesamter Körper? Ist er schon müde oder noch voller Energie? Fühlt ihr Verspannungen und gönnt euch eine Massage oder eine warme Badewanne? Welche Kleidung streift ihr ab und verabschiedet damit den Tag und in welche schlüpft ihr und fühlt euch gemütlich und heimelig? Habt ihr euch heute Morgen die Zeit genommen, das Bett zu machen und kuschelt euch nun ins wohlige Nest? Wie fühlt sich der Gute-Nacht-Kuss an?

Wenn ihr selbst ganz leise werdet, was hört ihr?

Hört ihr noch die Haustür, die sich öffnet und schließt, wenn ein Familienmitglied nach Hause kommt? Kommt noch jemand von der Arbeit, vom Sport, von Freunden oder aus dem Garten? Wie klingt es, wenn ihr den Abendbrottisch deckt? Welche Geräusche gibt es sonst noch? Zähne putzen? Die Klospülung? Singt ihr gemeinsam Gute-Nacht-Lieder? Lest ihr vor oder erfindet ihr gemeinsam Geschichten? Hört ihr Kirchturmglocken, Vogelgezwitscher oder leiser werdenden Feierabendverkehr? Wie hört sich der Atem an, wenn ihr wach seid? Und wie hört er sich von denjenigen an, die bereits eingeschlafen sind?


Welche Gerüche streicheln abends eure Nase?

Wie riecht der Tee, den es zum Abendessen gibt? Wie riechen der Badezusatz, die Gesichtscreme, die Zahnpasta und wie euer Bett, auf das ihr euch nun freut? Wie duften die Kinder? Riecht euer Abend je nach Jahreszeit anders? Lüftet ihr abends noch einmal durch? Wie riecht es vorher, wie danach?

 

Was seht ihr, wenn ihr bewusst hinseht?

Sie man euch an, ob es morgens oder abends ist? Sind eure Frisuren wuschelig oder noch tagfein? Könnt ihr sehen, womit ihr heute eure Zeit verbracht habt? Habt ihr noch Papierschnipsel im Haar und Klebereste an den Fingern vom Basteln? Habt ihr in der Erde gebuddelt oder im Sandkasten gegraben und eure Hände sind braun und grau? Habt ihr Gemüse oder Obst geschnibbelt und eure Kleidung ist bunt und fleckig? Gab es zum Abendessen Milch und ihr habt einen lustigen Milchbart? Habt ihr nach dem Spielen aufgeräumt, und alles ist ordentlich oder kann man noch sehen, was ihr gemacht habt und wieviel Freude ihr hattet? Wie sieht die Atmosphäre bei euch abends aus? Helles Licht, Kerzen oder gedimmtes indirektes Licht?

 

Wie schmeckt euer Abend?


Kocht ihr abends warm oder gibt es Abendbrot? Mögt ihr gerne jeden Abend das gleiche oder lieber Abwechslung? Gibt es salziges oder gibt’s auch mal Marmeladebrot oder Brei? Wie schmeckt die Zahnpasta? Ist sie minzig frisch, süßlich oder salzig?

 

Rituale erleichtern Kindern, abends zur Ruhe zu kommen. Wieder erkennbare Abläufe und Zeitpunkte signalisieren ihnen, dass es bald Zeit ist zu schlafen. Eine gemütliche, liebevolle Atmosphäre und kuschelige Nähe bewirken, dass sie ihren Tag leichter loslassen können und sich auf das Zubettgehen freuen. Ideen, die ihr in euer Ritual einbauen könnt:

·         Gemeinsam beim Abendessen überlegen, was schwierig war am Tag und welche Lösungen es vielleicht fürs nächste Mal gibt, hilft den Kindern ruhiger zu schlafen, weil sie die Herausforderungen nicht in ihren Träumen bearbeiten müssen.

·         Ihr könnt beim Schlafanzuganziehen euren Füßen „Danke“ sagen, dafür dass sie euch den ganzen Tag getragen haben und euren Händen etwas Gutes tun, in dem ihr euch selbst oder gegenseitig eine kleine Handmassage schenkt.

·         Im Bett beim Kuscheln könnt ihr überlegen, was heute besonders schön war.

·         Abendliches Vorlesen und Geschichten erzählen ist eine wunderbare Möglichkeit gemeinsam Zeit, Nähe und den Fokus zu teilen.

 

Schlaft gut!

 

Hanna Articus

Räume für Menschen

 
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