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Auf Schatzsuche im Juli

Juli


1. Woche


Blumenelfen

Elfen mögen Menschen und nehmen gern Kontakt zu ihnen auf. Aber den meisten bleibt das leider verborgen. Immer, wenn wir uns an den blühenden Blumen draußen begeistern, freuen sich die Elfen. Und sie begleiten uns, wenn wir einen Strauß frischer Wiesenblumen pflücken und auf den Jahreszeitentisch stellen. Kinder mögen Naturwesen wie Elfen und Zwerge. Und sie können sie noch erkennen – im Luftzug des Windspiels an der Tür, im Schwirren der unzähligen Insekten über einer Sommerwiese, im Vorbeiziehen einer Sternschnuppe am Nachthimmel.


Himbeerspieße

Auch die Himbeeren sind nun reif. Wir pflücken ein paar Handvoll und spießen die gewaschenen Früchte auf Holzspießchen. Eine Überraschung für die ganze Familie an einem schönen Juli-Abend.

 

Der Aventurin macht Mut

Der grüne Aventurin wird dem Tierkreiszeichen Krebs zugeordnet und soll seinem Träger zu mehr Ruhe und Gelassenheit verhelfen. Schon im antiken Griechenland galt der Aventurin als Mutmacher. Er sollte sogar helfen, wahre Freunde zu erkennen.

 

2. Woche


Wegwarte

An Wegrändern blüht jetzt die blaue Wegwarte. Wer viel Glück hat, entdeckt eine weiße – aber das ist sehr selten. Denn die weiße Wegwarte ist eine verwandelte Prinzessin. Eine Sage erzählt folgendes: Eine Prinzessin wurde von ihrem Prinzen verlassen. Tag für Tag stellte sie sich an den Wegesrand und wartete sehnsüchtig auf seine Rückkehr. So vergingen Tage, Wochen, Monate und Jahre. Ob es stürmte, regnete oder schneite: Die Prinzessin hielt am Wegesrand aus. So sehr liebte sie den Prinzen.

Wie gern hätte sie ihn zurück gehabt. Schließlich hatte der liebe Gott Mitleid mit ihr und verwandelte sie in eine weiße Wegwarte. Die blauen Wegwarten wurden ihr Volk. Und das wartet immer noch mit ihr am Wegesrand auf den Prinzen.


Sonne, Wasser, Strand

Eine Schale mit Wasser, darauf ein kleines Holzboot, Sand in einem Kartondeckel, darin Muscheln und Glitzersteine vom letzten Urlaub am Meer: So wird unser Jahreszeitentisch maritim, und wir bekommen Ferienlaune.



Dazu passt am Abend ein Märchen von Sonne, Mond und Wind. Es stammt aus dem Banat:

Ein Mann begegnete auf seiner Wanderung einmal der Sonne, dem Mond und dem Wind. Er sprach zu ihnen: „Gott grüße von euch dreien nur einen!“ Die Sonne, der Mond und der Wind staunten über diesen Gruß. „Was mag er wohl damit gemeint haben?“, fragte der Wind. „Ich weiß es!“, rief der Mond. „Natürlich hat er mich gemeint! Denn ich bin immer bei ihm. Wenn er sich nachts verirrt hat, zeige ich ihm mit meinem Licht den Weg.“ Die Sonne schimpfte: „Was bildest du dir ein? Mich hat er natürlich gemeint! Mich, die Königin des Tages! Ich wärme ihn mit meinen Strahlen. Und ich sorge dafür, dass seine Frau und seine Kinder nicht frieren müssen.“ „Hört auf zu streiten!“, sagte der Wind. „Lasst uns lieber den Mann selber fragen, wen er mit seinem Gruß gemeint hat!“

Blitzschnell sauste der Wind dem Mann hinterher. Als er ihn eingeholt hatte, rief er: „Bleib stehen! Ich muss mit dir reden!“ Der Mann wunderte sich sehr, dass der Wind sprechen konnte. Aber dann fragte er: „Worüber möchtest du mit mir reden, Wind?“ Der Wind antwortete: „Du sollst uns sagen, wen du mit deinem Gruß gemeint hast.“ Der Mann schaute sich um. Da sah er neben dem Wind auch noch den Mond und die Sonne. Der Mond überlegte eine Weile. Dann gab er dem Wind zur Antwort: „Ich grüße immer nur den, den ich fürchte. Und das bist du.“

„Du undankbarer Wicht!“, schimpfte da der Mond. „Weißt du nicht, dass ich dich, deine Frau und deine Kinder vernichten kann, wenn ich das will? Ich könnte nachts den letzten Rest Wärme aus den Wolken wegwischen. Es würde dann so kalt, dass ihr alle erfrieren müsstet.“ „Das hört sich schlimm an“, meinte der Mann. „Aber gegen das Erfrieren weiß ich mir zu helfen. Ich könnte ein großes Feuer anzünden, das mich, meine Frau und meine Kinder wärmt. Aber ist mir der Wind nicht gut, nutzt mir auch das Feuer nichts. Er bläst es zur Seite und nimmt die Wärme mit. Meint er es aber gut mit mir, lässt er das Feuer weiter brennen.“

Der Mond fand keine Worte mehr. Da sagte die Sonne: „Du hast recht, dass du mich und nicht den Mond fürchtest!“ Aber der Mann unterbrach die Sonne und sagte: „Dich fürchte ich ebenso wenig wie den Mond. Deshalb gilt mein Gruß auch nicht dir.“ „Du undankbarer Wicht!“, schimpfte die Sonne. „Weißt du nicht, dass ich dich, deine Frau und deine Kinder mit dem Feuer meiner Strahlen verbrennen kann?“ Der Mann lachte und meinte: „Was regt ihr euch so auf? Der Wind ist doch viel mächtiger als ihr beide! Wenn du, Frau Sonne, zu heiß brennst, kann ich den Wind bitten, mir zu helfen. Dann wird er die Luft kühlen. Und deine Strahlen können mir nichts mehr anhaben. Darum seid klug und hört auf zu streiten. Mächtig seid ihr nämlich alle. Aber ich habe nur den Stärksten von euch gegrüßt: den Wind. Wenn er mir beisteht, kann ich jede Hitze und jede Kälte aushalten.“

3. Woche


Lavendel

Eine der besonders gut duftenden Gartenpflanzen ist der Lavendel – ein niedriger Busch mit silbergrünen Blättern und lila Blütenähren. Viele Parfüms und Seifen duften nach Lavendel. Das Duftöl wird aus den Blüten gewonnen.


Sommerduft im Zimmer und im Schrank

Wenn wir die Lavendelblüten trocknen, können wir sie in einen kleinen Beutel geben und am Jahreszeitentisch aufhängen. Der Lavendel verbreitet dann seinen feinen Duft im ganzen Zimmer. Manche Leute legen Lavendelbeutel in ihren Kleiderschrank oder in die Wäscheschublade, damit alles sommerlich frisch riecht. Und noch etwas vermag der Lavendel: Er wirkt beruhigend und fördert das Einschlafen. So wird ein Lavendelbeutelchen gemacht: Aus leichtem Seiden- oder Baumwollstoff ein 20 X 20 cm großes Quadrat ausschneiden. In die Mitte ein Häufchen getrocknete Lavendelblüten legen und das Ganze mit einem schmalen Band zu einem Beutelchen zusammenbinden.


Kamillenduft

Der Sommer ist reich an wertvollen Düften. Wie der Lavendel ist auch die Kamille eine Heilpflanze. Die Kamille finden wir fast überall – an Feldrändern, auf Wiesen und auch auf Abbruchhalden. Aus den Blütenköpfchen lässt sich Tee machen: eine Tasse kochendes Wasser in eine Tasse mit vier Kamillenblütenköpfchen gießen, ein paar Minuten ziehen lassen und mit etwas Honig süßen. Schmeckt gut und hilft bei Bauchweh.


Rosenöl belebt die Sinne

Aus getrockneten Rosen stellen wir hübsche Elfchen für den Jahreszeitentisch her. Wir knipsen die Rose mit 1 cm Blütenstängel ab und stecken diesen in eine braune Holzperle. Mit schwarzem Filzstift malen wir Augen und Mund auf die Perle und kleben ein weißes Federchen als Haare auf. Ein Tropfen Rosenöl - auf eine Blüte getupft – regt die Sinneswahrnehmung an und bringt Harmonie und Entspannung.

4. Woche


Kirschenernte

Ein paar Minikörbchen mit gerade geernteten Kirschen schmücken den Jahreszeitentisch. Und abends beim Kirschenschmaus erzählen wir Geschichten aus dem Volksglauben. So war der Kirschbaum in der Antike der Mondgöttin Arthemis geweiht. Später galt er als ein besonderer Mondbaum, der mit der Unterwelt verbunden war.

Die Menschen erzählten sich Gespenstergeschichten, in denen der Kirschbaum eine Rolle spielte. Sie glaubten, dass bei Mondlicht Geister in weißen oder grünlichen Schleiern um den Kirschbaum herum schwebten. Und wenn er blühte, tanzten Elfen im Mondlicht um den Stamm herum. Aber man musste auf der Hut sein. Denn die Leute glaubten damals, dass jeder, der mit den Elfen tanzt, am nächsten Morgen tot unter dem Kirschbaum liegen würde. Bis heute erhalten hat sich der Brauch, am 4. Dezember, dem Barbara-Tag, Kirschbaumzweige abzuschneiden und sie in eine Vase mit Wasser zu stellen. Oft blühen die Zweige dann zu Weihnachten.


Efeuzelt

Wir füllen einen Blumentopf-Untersetzer mit Sand, stecken kreisförmig Holzstäbchen so hinein, dass sich ihre Spitzen überkreuzen, und binden diese fest. Die so entstandenen „Zeltstangen“ umwickeln wir mit Efeu: Eine wunderschöne Behausung für ein Efeu-Blumenkind oder eine kleine Elfe. Ein paar Efeuranken auf den farbigen Tüchern wirken durch ihr frisches Grün sehr sommerlich.


Pfefferminze

Auf feuchten Wiesenplätzen finden wir die Pfefferminze. Sie schmeckt nicht nur als Teeaufguss gut. Manche Leute – vor allem in England – würzen viele Speisen mit Minze. Man kann sie aber auch als Pflaster benutzen, denn sie wirkt schmerzstillend, kühlend und abschwellend, etwa bei Insektenstichen. Einfach Pfefferminzblättchen zerreiben und auf die schmerzende Stelle geben. Aus der Pfefferminze können wir aber auch einen köstlichen Eistee zaubern und ihn uns abends beim Geschichten-Erzählen schmecken lassen: Eine Handvoll frische Minztriebe mit dreiviertel Liter kochendem Wasser überbrühen und fünf Minuten ziehen lassen. Absieben und auskühlen lassen. Etwas Honig und einen Esslöffel Zitronensaft unterrühren und den Tee in den Kühlschrank stellen.

Der Frühling berauscht uns mit seinem Grün, der Farbenpracht der Blumen, dem Konzert der Vögel und Insekten. Er führt uns dem Licht und der Wärme des Sommers entgegen. Viel Licht und Wärme im Sommer, dann folgt der Herbst und verzaubert uns mit der bunten Blätterpracht und mit reicher Ernte. Dunkelheit und Frost herrschen im Winter: Kargheit allerorten.  Doch sind wir innerlich gerüstet für die Winterzeit, in der wir lange Abende bei Kerzenschein genießen und wieder mehr zu uns kommen. Wie die Pflanzen und Tiere sind auch wir eingebettet in den uralten Rhythmus des Wandels. Und mit uns tragen alle Menschen die Sehnsucht nach den jahreszeitlichen Ritualen unserer Urahnen in uns.

 
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