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Kleine Kulturgeschichte des Schmetterlings

Seit jeher faszinieren Schmetterlinge den Menschen. Wie aus der unansehnlichen Raupe schließlich der Schmetterling wird - das beschäftigte Menschen aller Kulturen und lässt Erwachsene und Kinder immer wieder staunen. In der Antike galt der Schmetterling als ein Bild für die verwandelte, von der Materie befreite Seele. Das griechische Wort Psyche bedeutet Schmetterling.

Warum heißt der Schmetterling wie er heißt?

Im Mittelalter stellte man Rahm in großen Töpfen her. Rahm hieß "Schmetten" und weil die Falter wie magisch angezogen und munter um die Rahmtöpfe gaukelten, kam es wohl zu ihrem Namen Schmetterlinge.

Wie heißen Schmetterlinge und ihre Forscher auf lateinisch?

Lepidoptera ist der wissenschaftliche Name für Schmetterlinge und die Schmetterlingsforscher nennen sich Lepidoterologen. Ein schweres Wort, nicht nur für Kinder!

Manche Schmetterlingsforscher haben sich in Arbeitsgemeinschaften zusammengeschlossen z.B. die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen und die Arbeitsgemeinschaft Hessischer Lepidopterologen.

www.ag-rh-w-lepidopterologen.de

www.arge-helep.de


Warum schimmern Schmetterlinge so schön?

Lepidoptera heißt Schuppenflügler. Denn die Flügel der Schmetterlingen sind mit Millionen von Schuppen bedeckt. Sie überlappen sich dachziegelartig und bilden die schönsten Muster. Die winzigen Strukturen der Schuppen brechen das Sonnenlicht in die schillernden Grundfarben und dabei noch zu polarisiertem Licht, das die Männchen anlockt.

Nach uraltem Indianerglauben wurden Schmetterlinge auf die Erde gesandt, um die Menschen zu lehren, was makellose Schönheit bedeutet.

Als „Boten der Götter“, „fliegende Edelsteine“, „Kinder der Sonne“ bezeichnet, symbolisieren Schmetterlinge Lebensfreude, Leichtigkeit und Schönheit, vor allem aber Verwandlung und Neubeginn.

Seit 50 Millionen Jahren gibt es Schmetterlinge auf der Erde. Etwa 150.000 Schmetterlingsarten sind uns bekannt. Ungefähr 3700 Schmetterlingsarten leben noch in Deutschland.

Schmetterlinge zeigen uns an, wenn die Natur leidet. Die zarten Falter reagieren empfindlicher und schneller auf die Veränderungen der Umwelt. Wo sie verschwinden, ist die Natur in Gefahr, denn Schmetterlinge sind ein „Barometer“ für das Wohlergehen unserer Natur. Immer mehr Freiflächen mit Wildpflanzen verschwinden, Umweltgifte und Dünger in Gärten und Grünflächen lassen Pflanzen aussterben, die für die Ernährung der Raupen und Schmetterlinge lebensnotwendig sind.

Ein Sommer ohne Schmetterlinge?

Davor warnen Experten und meinen es ist höchste Zeit, denn bereits jetzt sind drei Viertel der Schmetterlinge vom Aussterben bedroht! Sie können etwas dagegen tun! Machen Sie beispielsweise mit bei der Aktion „Abenteuer Schmetterling“ und helfen Sie die Schmetterlinge zu retten. Ihr Kind kann dabei aktiv mitmachen, viel über den Kreislauf der Natur erfahren und allerlei Wissenswertes über die verschiedenen Falter lernen.

 

Tag- und Nachtfalter

Tagfalter

Die Tagfalter machen nur etwa 190 der Schmetterlingsarten aus. Den Tagfaltern spricht man seit jeher gute Eigenschaften zu, denn sie erscheinen im Frühjahr, wenn die Tage heller werden und die Sonne wärmer wird, denn sie sind von ihren Strahlen abhängig. So erklärt sich beispielsweise der Schmetterlingsname "Apollo", benannt nach dem griechischen Gott des Lichtes und der Schönheit.

 

Das Bild durften wir dem Themenheft "Schmetterlinge" der Kinderzeitschrift Vorhang Auf! entnehmen.

Apollos müssen sich jeden morgen "Warmzittern". Das heißt, sie bringen ihren Körper auf die Temperatur, die notwendig ist, um flugfähig zu sein. Kohlweißling und Tagpfauenaugen kennen wohl die meisten von uns.

Um so seltene und schöne Arten wie den Segelfalter oder den Apollo zu entdecken, braucht man viel Glück und Geduld, denn viele Tagfalter sind zudem an bestimmte Lebensräume wie Moore oder Flusslandschaften gebunden und kommen nur dort vor.

Gemeinsames Erkennungsmerkmal der heimischen Tagfalter sind ihre leicht keulenförmig verdickten Fühlerspitzen. Die Fühler der Nachtfalter sind häufig gefiedert und am Ende nicht verdickt.

 

Nachtfalter

Das Bild durften wir dem Themenheft "Schmetterlinge" der Kinderzeitschrift Vorhang Auf! entnehmen.

Die meisten Schmetterlinge sind so genannte Nachtfalter und wir sehen sie gar nicht – es sei denn, sie fliegen an unsere erleuchteten Fenster. Besonders im Mittelalter, als die Fenster noch unverglast und den Nachtschwärmern somit ungehindert Einlass boten, versetzten sie manchen in Angst und Schrecken.

Ein Grund, weshalb es die Falter zu den Behausungen der Menschen zog, war der Geruch von saurer Milch. Da es üblich war, die Rahmtöpfe offen stehen zu lassen, konnten die Falter sich ungeniert bedienen. Der abgeschöpfte Rahm wurde "Schmetten" genannt.

Doch nicht nur die Düfte zogen sie magisch an, sondern auch das Licht und somit die offenen Feuerstellen. Aber die wurden ihnen wiederum zum Verhängnis. Wer der Glut zu nahe kam, für den gab es kein Entrinnen. Für die Menschen im Mittelalter war dies unverständlich. Tiere, die freiwillig ins offene Feuer flogen und Speisen verdarben, konnten nur mit bösen Dämonen in Verbindung stehen.

Nachtfalter konnten angeblich sogar über Leben und Tod entscheiden. Darum ging die Angst um, wenn ein Schwerkranker im Bett lag. Dass nicht nur Gerüche von Nahrungsmitteln und der Schein des Feuers die Tiere magisch anzogen, sondern auch Schweißgeruch, wussten die Menschen damals nicht. So werteten sie das Erscheinen der Falter als böses Zeichen. Verstarb der Kranke auch noch, fühlten sie sich natürlich erst recht in der Annahme bestätigt.

Quelle: Aktion Abenteuer Schmetterling

 
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