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Trödeln

Kinderuhren ticken anders als die Erwachsener. Eltern wissen das und fassen sich in Geduld, wenn ihr Kind beim Spazierengehen immer wieder am Wegesrand stehen bleibt, um Käfer zu beobachten oder Steine zu sammeln. Das hat nichts mit Trödeln zu tun, sondern ist pure Lust am Forschen und Entdecken. Wie gut, dass Eltern dies unterstützen!

Darum geht es in unserem Beitrag nicht. Wohl aber um die Trödelkinder, die im Schneckentempo durch den Morgen kriechen und gar nicht einsehen wollen, warum sie pünktlich im Kindergarten sein sollen und warum Mamas Chef sauer ist, wenn sie zu spät zum Dienst kommt...


Der Tag beginnt chaotisch

Sarah, fünf Jahre, denkt gar nicht daran aufzustehen. Im Bett ist es noch so gemütlich. Nachdem die Mama sie viermal gerufen hat, schlendert die Kleine ins Bad und beschäftigt sich ausgiebig mit Wasser und Seife. „Nun aber schnell, du musst zum Kindergarten und ich zur Arbeit!“, mahnt die Mutter. Sarah zeigt sich davon wenig beeindruckt. Es dauert endlos lange, bis sie am Frühstückstisch sitzt. Ihre Mama kann nicht mit ansehen, wie die Kleine ihr Brot schmiert. „Das dauert ja ewig!“, sagt sie und nimmt Sarah das Messer aus der Hand. Die wird unzufrieden und albert am Frühstückstisch herum. Das Frühstück zieht sich nun viel länger hin als geplant. Die Mutter mahnt zum Aufbruch. Es ist wirklich allerhöchste Zeit. Sarah soll im Auto weiter essen. Natürlich hagelt es Protest, die Laune von Mutter und Tochter ist dahin. Der Tag beginnt – wie so oft – mit einem Fiasko.


Lernen, mit der Uhr zu leben

Kinder an die Einhaltung bestimmter Zeiten zu gewöhnen, ist nicht einfach. Ein Wecker ist hier das Hilfsmittel der Wahl. Weiß ein Kind, dass es mit Zähneputzen und Waschen fertig sein muss, wenn der große Zeiger auf neun steht, spornt das seinen Ehrgeiz an. Mit der Zeit gewöhnen Kinder sich daran, mit der Uhr zu leben. Erste Voraussetzung ist, dass sie pünktlich geweckt werden. Und dass Eltern keine Hektik verbreiten, weil sie selbst gebummelt haben. Wer während des Frühstücks immer wieder aufsteht, in der Zeitung blättert und in den Cornflakes stochert, braucht sich über den Nachahmungstrieb seiner Kinder nicht zu wundern.

Trödeltheater am Abend

Auch am Abend reicht die Trödelei mancher Kinder oft bis an die elterliche Schmerzgrenze. Kinder wissen genau, wo diese liegt. Sie kennen Mamas und Papas Reaktionen und wären tief verunsichert, wenn diese tatsächlich einmal anders auf ihr abendliches Trödeltheater reagieren würden. Und genau darin liegt für Eltern eine große Chance: Lassen Sie sich also nicht in das gewohnheitsmäßige Chaos hineinziehen. Dabei spielt eine wichtige Rolle, in welcher Verfassung Sie gerade sind. Wer Ärger aus dem Büro mit heimbringt oder einen anstrengenden Nachmittag mit den Kindern verbracht hat, ist für deren Verzögerungstaktiken am Abend nervlich einfach nicht gerüstet.


Das Telefon links liegen lassen

Dass Eltern selbst manchmal zur Hektik beitragen, beweist folgendes Beispiel: Das Telefon klingelt, als die Kinder sich gerade fürs Bett fertig machen sollen. Die Mutter hat Mühen, den Erzählungen ihrer Freundin zu folgen, denn im Badezimmer geht’s drunter und drüber. Sie möchte aber nicht unhöflich sein, gibt sich interessiert, unterbricht aber alle zwei Minuten, um im Bad nach dem Rechten zu sehen. Die beste Garantie für den abendlichen Familienfrieden ist die Bereitschaft der Eltern, Störungen von außen für etwa zwei Stunden abzustellen: einfach das Telefon um diese Zeit ignorieren, den Anrufer auf später vertrösten oder ihn auf den Anrufbeantworter sprechen lassen. Leute mit Kindern haben dafür Verständnis, denn sie sind ja in der gleichen Situation. Die anderen sollten lernen, Rücksicht zu nehmen.


Kein starrer Zeitplan

Das Ganze soll allerdings nicht heißen, dass Eltern sich strikt an einen bestimmten Zeitplan halten müssen. Wenn der Vater auf die Uhr schielt, weil er um acht am Schreibtisch sitzen möchte, geht das Vorhaben ebenso daneben wie das Zeitlimit der Mutter, die vor dem Elternabend im Kindergarten unbedingt die Kinder ins Bett bringen möchte. Wer etwas vorhat, sollte das Zubettbringen dem Partner überlassen und sich dann auch heraushalten. Erfahrungsgemäß beeilen Kinder sich übrigens mehr, wenn es sich für sie lohnt. Ein gemeinsames Spiel nach Abendessen und Duschen kann da schon Wunder wirken.

Wenn Sie mehr über Abendrituale lesen möchten klicken Sie bitte bitte hier unter "Nur noch ein halbes Stündchen!"

 
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