Margarete Ostheimer GmbH
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„Mir ist sooo langweilig!“ Es gibt kaum eine Mutter oder einen Vater, die diesen Satz nicht zur Genüge kennen. Doch wenn Kinder nicht wissen, was sie machen sollen, brauchen sie keine Animateure. Im Gegenteil. Sie brauchen Phasen der Langeweile, damit sie lernen, sich wieder neu zu motivieren und kreativ zu werden.
Wichtig: Zeiten, in denen nichts ansteht
Heute Malkurs, morgen Fußball, übermorgen musikalische Früherziehung. Auf dem Wochenplan des fünfjährigen Paul findet sich kaum noch eine Lücke. Und wenn mal eine Aktivität ausfällt, weiß der Kleine nichts mit sich anzufangen. Seine Mama steht dann auf dem Sprung, versucht ihr Kind abzulenken und bei Laune zu halten. Dieses Beispiel steht für viele andere in unserer Zeit. Doch einen Gefallen tun Eltern ihren Kindern damit nicht. Denn Mädchen und Jungen brauchen freie Zeit, in denen nichts ansteht, in denen sie selbst gefordert sind, Ideen zu finden und Neues zu entdecken. Das gelingt nur, wenn sie lernen, das zunächst unangenehme Gefühl der Langeweile auszuhalten.
Überfluss schafft Überdruss
Für Eltern ist die Langeweile der Kinder oft ein Phänomen. Sie fragen sich, wie sie überhaupt entstehen kann, weil doch die Regale und Schränke im Kinderzimmer voll mit Spielzeugen sind. Gerade das ist aber oft die Ursache von Langeweile. Kinder können ihre Kreativität nämlich nicht entfalten, wenn alles in ihrer Umgebung vorgefertigt ist. Eltern tun ihrem Kind deshalb keinen Gefallen, wenn sie es mit Spielzeug überhäufen. Besser ist es, zunächst wenige, aber dafür qualitativ hochwertige Spielsachen zu kaufen – am besten Systeme, die ausgebaut werden können. Wenn es zu den Ritterfiguren noch keine Burg gibt, könnten Mama oder Papa mit dem Kind selber eine bauen. Kinder brauchen darüber hinaus aber auch anderes Zeug zum Spielen: Holzabfälle, Kartons, Stoffreste, alte Kleider und natürlich alle möglichen Naturmaterialien wie Blätter, Steine, Zweige, leere Schneckenhäuser, Muscheln usw. Eltern, die ihre Kinder mit solchem Spielzeug hantieren sehen, staunen oft, was daraus alles entsteht und welche Fantasie dabei im Spiel ist.
Förderhysterie seit PISA
Kinder brauchen auch kein Freizeitprogramm. Auch wenn viele pädagogische Ratgeber dies Eltern weismachen möchten. Seit PISA ist schon im Vorschulbereich eine wahre Hysterie ausgebrochen. Förderkurse gibt es bereits für Ein- und Zweijährige. Aber immer mehr Experten zweifeln heute daran, dass die vielen Kurse Kinder wirklich fördern. Eltern sollten deshalb den Terminkalender ihrer Kinder einmal gründlich durchforsten und die Freizeitaktivitäten auf ein Minimum reduzieren. Wenn ein Kind gern Fußball spielt oder tanzt, sollte es dazu natürlich die Möglichkeit haben – auch im Verein. Aber ein fester Termin pro Woche reicht völlig aus.
Lernen nur in Verbindung mit Bewegung
Der Langeweile Tür und Tor öffnet vor allem die viel gepriesene Multimedialität, ohne die heute kaum noch ein Kindergarten auszukommen wagt. Dabei haben Hirnforscher längst herausgefunden: Kinder, die sich viel bewegen, die draußen herumtollen und die Natur entdecken, nehmen vielfältige Informationen auf und bewerten sie. Nur in Bewegung kann ein Kind sich ein Bild davon machen, wann, warum und wie ein Kreisel sich dreht und wie es das durch sein eigenes Handeln beeinflussen kann. Dies lernt es nicht vor dem Fernseher oder Computer.
Kinder möchten mithelfen
Kinder, die sich als wichtig und wertvoll erleben, klagen nur selten über Langeweile. Mädchen und Jungen brauchen deshalb Herausforderungen und Lob. Eltern sollten sie deshalb in allem mit einbeziehen, etwa bei der Arbeit im Haushalt und Garten. Schon die Kleinen möchten beim Kochen, Backen, Einkaufen, Putzen und Waschen mithelfen.
Manchmal ist Langeweile normal
In manchen Situationen, etwa im Wartezimmer oder beim Autofahren, ist Langeweile normal. Kinder haben nun mal einen ausgeprägten Bewegungsdrang, und Stillsitzen kann zur Qual werden. Hier können kleine Geschichten, Lieder, Reime oder Spiele helfen, die Zeit zu vertreiben. Ein Tipp: Schreiben Sie einige Ideen auf Kärtchen und stecken Sie diese in die Tasche. So sind Sie immer gerüstet, wenn es beim Arzt, im Restaurant oder bei einem Behördengang mal zu Wartezeiten kommt.
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