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Geld

Schon Kindergartenkinder bekommen mit, dass zwischen Geld und begehrten Dingen eine Verbindung besteht. Doch es dauert eine ganze Weile, bis sie lernen, den Wert des Geldes einzuschätzen.

Heute ist ein besonderer Tag. Der fünfjährige Sören bekommt zum ersten Mal Taschengeld. Die Mama zählt eine 20-Cent-Münze und drei 10-Cent-Münzen auf den Tisch und erklärt: „Davon darfst du dir etwas kaufen. Aber es wäre schön, wenn du einen Teil des Taschengeld sparen würdest.“ Zur Feier des Tages schenken die Eltern ihrem Jungen ein dickes Sparschwein. Sören weiß noch nicht, was Sparen ist. Aber als er die drei Zehner ins Schwein steckt, klappert es lustig. 20 Cent wandern in die Tasche des Anoraks. Denn von seinem ersten Taschengeld möchte Sören eine Lakritzschnecke am Kiosk kaufen – ganz allein, so wie sein Kindergartenfreund Lars.


Unfassbar: Ich bekomme Geld zurück!

Am nächsten Tag steht Sören auf Zehenspitzen an der Theke des Kiosks. Sein Blick bleibt an einer Dose mit Lakritzschnecken hängen. „Ich hätte gerne eine Lakritzschnecke“, sagt er der Verkäuferin und legt seine 20-Cent-Münze auf die Theke. Die Verkäuferin ist wirklich nett. Sie gibt Sören außer der Lakritzschnecke noch eine 10-Cent-Münze zurück. Der Junge staunt und kann es gar nicht fassen. So ist das also mit dem Geld: Man bezahlt und bekommt es gleich wieder zurück. Aufgeregt läuft Sören zu seiner Mama, die ein paar Schritte entfernt auf ihn wartet. „Mama, ich bin reich!“, freut sich Sören. „Ich habe eine Münze abgegeben und sie wieder bekommen. Auch die Lakritzschnecke!“ Seine Mama versucht zu erklären, dass die Lakritzschnecke 10 Cent gekostet hat und dass eine 20-Cent-Münze mehr wert ist als eine 10-Cent-Münze. Doch das versteht Sören noch nicht. Erst als er beim nächsten Mal eine 10-Cent-Münze auf die Kiosk-Theke legt, geht ihm ein Licht auf. Da reicht ihm die nette Verkäuferin nämlich nur eine Lakritzschnecke.


Geld in kleinen Schritten entdecken

Wie alle Kinder im Vorschulalter entdeckt Sören das Geld in kleinen Schritten. Er begreift, dass Dinge Geld kosten und dass kleine Münzen nicht so viel wert sind wie große. Sören hat längst gelernt: Eine Lakritzschnecke kostet eine kleine Münze. Und für fünf kleine Münzen bekommt er fünf Schnecken. Auch dass Silbermünzen mehr wert sind als rote und Scheine mehr als Silbermünzen, lässt sich schon Vorschulkindern gut erklären: Fünf 1-Euro-Münzen aufeinander gestapelt ergeben einen Fünfer. Bei einem Zehner ist der Turm doppelt so groß.

Kinder möchten haben, was sie sehen

Die Weichen für einen selbständigen, verantwortungsvollen Umgang mit eigenem Geld werden bereits im frühen Kindesalter gestellt. Alle Eltern kennen die typische Situation an der Supermarktkasse. Die verlockenden Schokoriegel, die Glitzerarmbänder und Überraschungseier mit dem billigen Plastikinhalt sind in greifbarer Nähe. Hier machen sich Markt- und Werbestrategen das zunutze, was Entwicklungspsychologen herausgefunden haben: Der spontane Wunsch nach dem, was es gerade sieht, entspricht dem Wesen eines Kindes. Es kann sich noch nicht mit dem zufrieden geben, was es hat. Diese Tugend lernt es erst im Laufe seines Reifeprozesses – oder auch nicht. Kinder müssen einüben, Bedürfnisse aufzuschieben und auf etwas warten zu können, was man sich wünscht. Hier kommt es vor allem auch auf das Vorleben der Eltern an.


Mit dem Taschengeld haushalten

Grundschulkinder verstehen den Kreislauf des Geldes mit zunehmendem Alter immer besser. Sie wissen nun, dass Mama und Papa nicht beliebig viel Geld aus dem Automaten ziehen können. Die Kinder verinnerlichen: Mama und Papa arbeiten und bekommen dafür Geld. Davon kaufen wir Lebensmittel und Kleidung, bezahlen die Miete, den Strom, die Telefonrechnung und das Benzin fürs Auto. Die Besitzer der Läden kaufen von dem Geld der Eltern und vieler anderer Leute neue Lebensmittel oder Kleidung ein. Kinder lernen nun auch zu rechnen. Sie vergleichen Preise und begreifen: Wenn ich mein Taschengeld immer sofort in Süßigkeiten oder Sammelbilder umsetze, bleibt mein Sparschwein leer, und ich kann mir die tollen Inliner nie leisten. Eine wichtige und heilsame Lektion. Eltern oder Großeltern sollten hier nicht vorschnell handeln und den Etat des Kindes aufstocken. Denn es muss lernen, mit seinem Taschengeld zu haushalten. Wer das nämlich von klein auf einübt, gerät später nicht so leicht in die Schuldenfalle.


Wieviel Taschengeld?

Die Jugendämter empfehlen Taschengeld erst für Kinder ab dem ersten Schuljahr. Doch vor allem, wenn ältere Geschwister da sind, sollten kleine Schwestern und Brüder durchaus schon vorher ein wenig den Umgang mit Geld einüben. Angemessen sind für Vier- bis Fünfjährige 50 Cent pro Woche. Ab sechs Jahren gibt es einen Euro, dann mit jedem weiteren Schuljahr 50 Cent dazu. Kinder ab zehn Jahren sollten das Taschengeld monatlich ausgezahlt bekommen. Die Empfehlungen der Jugendämter: 13 Euro für Zehn- bis Elfjährige, 18 Euro für Zwölf- bis 13-Jährige und 23 Euro für 14- bis 15-Jährige.

 
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