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Einzelkind

Eine Szene im Sandkasten: Felix möchte Ninas Sandschaufel ausleihen. Doch die Kleine rückt sie nicht heraus. Sie verteidigt ihren Besitz, kneift und schubst Felix. Da kommt Jana. Sie hält Felix ihre Sandschaufel hin und sagt: „Hier, du kannst sie ausleihen.“ Zwei Frauen haben die Szene mitverfolgt. Lächelnd schütteln sie über Nina den Kopf und meinen: „Typisch Einzelkind!“ Doch weit gefehlt. Denn nicht Nina ist ein Einzelkind, sondern Jana.


Einzelkinder sind sozial kompetent

Das Beispiel ist nicht untypisch. Einzelkinder sind nämlich in den meisten Fällen alles andere als kleine Egoisten. Auch wenn sie mit Geschwistern keine Schokolade teilen und mit ihnen nicht um Mamas oder Papas Aufmerksamkeit ringen müssen. Doch die Vorurteile gegen Einzelkinder halten sich hartnäckig. Man bezeichnet sie oft als verwöhnt, rücksichtslos, schlecht angepasst oder altklug. Doch neuere Studien zeigen: Entscheidend für die Entwicklung eines Kindes ist vor allem die Art und Weise, wie seine Eltern mit ihm umgehen, und nicht die Zahl der Geschwister.

Mütter und Väter, die ihrem Kind Sicherheit in der Bindung geben, machen es stark, seine Welt zu erkunden, seine Fähigkeiten zu entdecken und auszubauen – ganz unabhängig davon, ob es allein oder mit Geschwistern aufwächst. Und: Sozial kompetent ist ein Kind nicht automatisch, wenn es Geschwister hat. Weitere Studien zeigen nämlich: Einzelkinder sind nicht weniger einfühlsam und hilfsbereit als Kinder mit Geschwistern. Denn soziale Kompetenzen, etwa das friedliche Lösen von Konflikten, Teilen und Hilfsbereitschaft erlernen auch Einzelkinder in Krabbelgruppen und Kindergärten. Freunde spielen deshalb für Einzelkinder eine ganz besondere Rolle. Worauf Eltern besonders achten sollten:

Ihr Kind braucht Freunde

Helfen Sie Ihrem Kind schon von klein auf, Kontakte mit Gleichaltrigen zu pflegen. Krabbelgruppen und Kindergärten, aber auch Sportvereine, die Musikschule oder die Nachbarschaft sind wertvolle Kontaktbörsen. Vor allem ist wichtig, dass Ihr Kind lernt, Konflikte mit anderen auszutragen. In dem Punkt haben Geschwisterkinder nämlich einen Vorteil. Andererseits sind Einzelkinder von klein auf gezwungen, an Beziehungen zu Gleichaltrigen zu arbeiten. Denn: Geschwister hat man, aber Freunde muss man sich verdienen. Einzelkinder sind deshalb oft kompromissbereiter als Geschwisterkinder.


Den Fokus nicht nur aufs Kind richten

Gerade Eltern von Einzelkindern neigen manchmal dazu, sich ausschließlich nach deren Wünschen zu richten. Damit tun sie den Kindern keinen Gefallen. Ein Einzelkind muss lernen, dass es nicht der alleinige Mittelpunkt in der Familie ist. Richten Sie den Fokus deshalb nicht nur auf Ihr Kind. Es sollte von klein auf an bestimmte Regeln gewöhnt werden. Beispiel: Wenn Freunde von Mama und Papa kommen, darf es sich am Gespräch beteiligen, aber nicht einfach den anderen ins Wort fallen. Oder: Der Rest vom Nachtisch gehört nicht unbedingt dem Kind. Es fragt, ob noch jemand etwas davon möchte. Räumen Sie Ihrem Kind nicht alle Steine aus dem Weg, sondern geben Sie ihm altersgerechte Aufgaben, die es selbständig erledigen und für die es Verantwortung übernehmen sollte. Beispiele: Blumen gießen, Tisch decken, Spülmaschine ausräumen usw. Wenn Sie Ihrem Kind helfen, seine Fähigkeiten einzuüben und auszubauen, gewinnt es ein positives Selbstbild.


Eltern sind wichtige Gesprächspartner

Einzelkinder sind mehr als Geschwisterkinder darauf angewiesen, ihre Erlebnisse mit seinen Eltern zu teilen. Nehmen Sie sich deshalb besonders bei den Familienmahlzeiten Zeit für Gespräche. Denn Mama und Papa sind in den ersten Lebensjahren für ein Einzelkind die wichtigsten Ansprechpartner. Hören Sie Ihrem Kind zu, wenn es Ihnen etwas erzählt, und unterbrechen Sie es nicht. Lassen Sie es auch an Ihren Alltagserlebnissen teilhaben. Ihr Kind spürt so, dass Sie es in seiner Persönlichkeit ernst nehmen und achtsam mit seinen Bedürfnissen und Gefühlen umgehen.

 
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