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Als Eltern den inneren Kompass finden

 

In unseren Elternkursen stellen uns Eltern häufig Fragen, von denen sie denken und vielleicht auch hoffen, dass es eine richtige Antwort gibt.

 

Wie viel Schlaf braucht mein Kind?

Wann stille ich ab?

Wann beginne ich mit welcher Form der Beikost?

Ab wann soll mein Kind im eigenen Bett/Zimmer schlafen?

Wie begleite ich Konflikte?

Wie viele Süßigkeiten/Medien etc. sind okay?

Wie viel Zeit soll mein Kind in der Natur verbringen?

Wie viele Hobbies braucht mein Kind?

Welche Schulform ist die Richtige?

 

Und es gibt auch Kurse und Ratgeber die darauf konkrete Antworten geben. Wir gehen jedoch davon aus, dass zum einen für jede Familie und jeden Menschen etwas anderes richtig im Sinne von stimmig ist. Zum anderen ist es hilfreicher und nachhaltiger, wenn jeder Mensch eigene Wege entdeckt, wie sie oder er selbst herausfindet was stimmig für ihn oder sie bzw. die Familie ist. Denn meistens besteht die innere Unsicherheit nicht nur in Bezug auf eine Frage. Oft rührt diese Unsicherheit daher, dass ein Mensch mit seinem inneren Kompass nicht mehr verbunden ist, ihm nicht mehr vertraut oder dass dieser überschrieben ist mit dem richtig & falsch anderer Menschen. Da entsteht unter Umständen der Wunsch die Entscheidungen, die Verantwortung und auch die Konsequenzen abzugeben. Die Verantwortung für die Begleitung der Kinder liegt jedoch immer bei den Eltern: sie entscheiden & handeln.

Das bedeutet jedoch nicht, sich gar nicht mit den Themen auseinanderzusetzen. Es gibt inzwischen wunderbares Wissen über Menschen und Kinder (Entwicklungspsychologie, Bindungsforschung, Identitätsentwicklung). Ich empfehle Bücher und Kurse, die von Methoden, Plänen und Techniken absehen. Im Idealfall sind sie fachlich fundiert und unterstützen Eltern ihr eigenes Gefühl zu den Themen (wieder) zu entdecken und stärken ihre eigene Sicherheit. Dazu kann notwendig sein, sich mit der eigenen Prägung (alles was von der Geburt bis heute erfahren, erlebt, gelernt, interpretiert wurde) auseinanderzusetzen und zu lernen, sie vom Bauchgefühl zu unterscheiden. Denn in den Generationen der Nachkriegszeit existieren bis heute immer noch viele Gedanken über Kinder, die in Handlungen umgesetzt deren Entwicklung und auch den Beziehungen zwischen Eltern- und Kind schaden können (z.B. schreien lassen, die Angst Babys zu verwöhnen).

 

Gibt es also doch richtig und falsch? Ja. In Deutschland gilt ganz grundsätzlich: Die Würde des Menschen ist unantastbar und jeder Mensch hat ein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Und in diesem Sinne sind viele, lange Zeit übliche elterliche Handlungen falsch. Im weiteren Text gehe ich davon aus, dass Eltern mit ihren Kindern körperlich und seelisch gewaltfrei umgehen wollen.

Und dann, ja dann lade ich ein und ermutige zu grenzenloser Freiheit, Vielfalt und Bandbreite! Das Leben ist so bunt, jeder Mensch so einzigartig, die Beziehungen so komplex – dass es im Rahmen der gewaltfreien Begleitung von Kindern gar kein für alle gleichermaßen gültiges richtig geben kann. Lernt euch kennen! Was bist du für ein Papa? Was bist du für eine Mama? Was willst du für ein Papa sein? Was willst du für eine Mama sein? Wie sind eure Kinder? Wie sind eure Beziehungen? Wie ist die Zeit in der ihr lebt? Was ist euch wichtig? Wie wollt ihr leben? Wer braucht was? Wer hat welche Zugänge zur Welt? Wer fühlt sich wann und auf welche Weise geliebt?

 

Wie ihr euch eurem ganz eigenen „stimmig sein“ nähern könnt, fasse ich hier zunächst in Stichworten zusammen und gehe in den nächsten Beiträgen näher darauf ein.

 

•      Lernt euch selbst kennen.

•      Lernt euer/eure Kind(er) kennen.

•      Bezieht die Kontexte mit ein.

•      Weitet den Blick – Ausgewogenheit ist wunderbar

•      Setzt euch mit euren Werten auseinander.

•      Flexibel bleiben – wachst zusammen.

•      Probier‘s mal...Lösungen sammeln & ausprobieren.

•      Wirklich aus Fehlern lernen – Fehler annehmen & reflektieren

Kinder zu begleiten ist kein geradliniger Weg. Vielmehr ist es ein langsames, behutsames Vorantasten ohne klare Weitsicht. Neulich habe ich gelesen, dass ein Navi, das durch eine Kindheit navigiert, immer wieder sagen würde „Die Route wird neu berechnet“. Lasst die Idee von „Richtig Elternsein“ los, fahrt runter von der Autobahn und erkundet die Wildnis, erschafft neue Trampelpfade – das befreit & entspannt.

 

Probiert‘s aus!

 

Hanna Articus     

Räume für Menschen

 
Das Online-Portal für Eltern

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