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Individualität

Wenn ein Kind zur Welt kommt, wird eine kleine individuelle Persönlichkeit geboren, die unverwechselbar und einmalig ist. Eltern sollten auch in den kleinen und größeren Erziehungskrisen nie vergessen, dass ihr Kind etwas ganz Besonderes ist. Lisa tollt am liebsten draußen herum. Kein Baum ist ihr zu hoch, kein Abenteuer zu gefährlich. Mit ihren Freunden spielt sie gern Indianer, Ritter und Räuber. Und in der Kindermannschaft des Fußballvereins ist das Mädchen eine begehrte Torhüterin. Lisas Mama sah die Entwicklung ihrer wilden Range anfangs etwas skeptisch. Sie hatte sich nämlich eigentlich – nach zwei Jungen – auf ein Mädchen gefreut, das gerne Kleider trägt und Ballettunterricht nimmt. Dass Lisa dem Rollenbild einer kleinen Prinzessin in keiner Weise entspricht, hat ihre Mama aber zum Glück sehr bald akzeptiert.

Sie kennt sich mittlerweile bestens mit Friedenspfeifen und Kriegsbeilen aus und feuert ihr Mädchen am Wochenende auf dem Fußballplatz an. Zum Glück. Eltern drängen ihre Kinder nämlich zuweilen in eine bestimmte Richtung, weil sie selber ganz andere Vorstellungen haben. Aber Vorsicht: Es wirkt sich negativ auf das Selbstwertgefühl eines Kindes aus, wenn es den Erwartungen der Eltern nicht entspricht und diese ihm ihre Enttäuschung auch noch zeigen. Eltern sollten jedes Kind als etwas Besonderes und Einmaliges sehen, seine Individualität achtsam wahrnehmen, seine Entwicklung positiv begleiten und ihr Kind in seinen Fähigkeiten bestärken.


Kein Kind ist wie das andere

Es gibt keine zwei Menschen auf der Erde, die in jeder Hinsicht gleich sind. Schon Neugeborene verhalten sich völlig unterschiedlich. Jedes bringt sein unverwechselbares Temperament und seine persönlichen Eigenheiten mit auf die Welt. Was ein Kind zu einem Individuum werden lässt, ist aber nicht nur die einmalige Zusammensetzung von Eigenschaften und Fähigkeiten. Die Selbstwahrnehmung gehört dazu, das Bewusstsein: Ich bin nicht austauschbar. Nur wenn ein Kind so sein darf, wie es ist, erlangt es ein stabiles Selbstwertgefühl.

Die Entwicklung der Selbstwahrnehmung

Doch zunächst einmal muss ein kleines Kind seine Selbstwahrnehmung entwickeln, ein inneres Bild von seiner Person. In den ersten Lebenswochen und –monaten lernt es seinen Körper immer besser kennen. Das Kind macht dabei die wichtige Erfahrung, dass es etwas erreichen kann. Sobald es die Hand öffnet, fällt der Bauklotz mit einem lauten Klacks auf den Boden. Und wenn es weint, kommt die Mama und tröstet es. Doch es dauert noch eine Weile, bis das Kleine sich seiner selbst bewusst wird. Das ist erst zwischen dem 18. und 20. Lebensmonat der Fall. Dann erkennt es sich nämlich im Spiegel. Etwas später spricht das Kind seinen Vornamen. Im dritten Lebensjahr redet es in der Ich-Form, und es kann zwischen mein und dein unterscheiden. Nun wird es sich seiner Tätigkeiten bewusst. Es freut sich, wenn es einen Turm aus Bauklötzen gebaut hat. Aber es kann fürchterlich wütend werden, wenn der Turm immer wieder umkippt. Der Beginn des Trotzalters ist ein positives Zeichen: Das Kind nimmt sich nun selber wahr.


Ich bin in Ordnung, so wie ich bin

Wie stark ein Kind seine Individualität spürt, hängt auch davon ab, wie es von seinen Eltern und anderen Menschen wahrgenommen wird und wie diese mit ihm umgehen. Wird es akzeptiert, gelobt und motiviert, wirkt sich das positiv auf seine individuelle Entwicklung aus. Denn nur wenn ein Kind Wertschätzung erfährt, kann es seine speziellen Fähigkeiten voll entfalten. Es ist deshalb wichtig, dass Eltern das Anderssein eines jeden Kindes tolerieren und fördern. Das setzt eine achtsame Wahrnehmung für die besonderen Bedürfnisse des Kindes voraus. Es gilt einen fruchtbaren Boden zu bereiten, auf dem das Kind zu dem heranwachsen kann, was ihm bestimmt ist. Kinder müssen spüren: Ich bin in Ordnung, so wie ich bin. Und wenn ich mich in vielen Dingen von anderen unterscheide, ist das ganz normal. Meine Eltern lieben mich und trauen mir etwas zu.

 
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