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Gute Nacht, mein Kind

Wieder einmal richtig durchschlafen! Diesen Wunsch haben alle Eltern in den ersten Lebenswochen und –monaten ihres Babys. Säuglinge müssen sich erst an einen Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnen. Wie sie das lernen und wie Eltern ihrem Kind dabei helfen können.

 „Und? Schläft euer Baby schon durch?“ Eine Frage, die allen jungen Eltern immer wieder gestellt wird. Es ist ganz normal, wenn Mütter und Väter darauf auch mit „Nein“ antworten, wenn ihr Kind bereits drei Monate alt ist. Vom Grundsatz her sind Schlafphasen bei Erwachsenen und Babys gleich. Alle Menschen – ob klein oder groß -  wechseln dabei zwischen Tiefschlaf und leichtem Traumschlaf hin und her. Bei Erwachsenen passiert das im 90- bis 120-Minuten-Rhythmus. Wir werden bis zu 28 mal pro Nacht wach, können uns aber am nächsten Morgen meistens nicht mehr daran erinnern. Bei Babys dauert der Schlafzyklus nur etwa 45 Minuten. Nach dem Tiefschlaf und der Traumphase wird ein Baby kurz wach. Und dann entscheidet sich, ob es weiterschläft oder nicht.


Babys schlafen anders

Der Schlafzyklus der Kleinen gleicht sich mit zunehmendem Alter dem der Großen an. Deshalb können Babys in den ersten Monaten meistens auch noch nicht durchschlafen. Hinzu kommt: Die Wach- und Schlafzeiten eines Babys sind noch nicht an Tag und Nacht gebunden. Erst allmählich stellt sich das Kleine auf den Tag-Nacht-Rhythmus ein. Neue Erkenntnisse über den Schlaf von Babys hat der amerikanische Kinderarzt Dr. T. Berry Brazelton gewonnen. Er gliedert den Schlaf-Wach-Rhythmus eines Babys in folgende sechs Verhaltenszustände: ruhiger Schlaf, aktiver Schlaf, Halbschlaf, aufmerksamer Wachzustand, quengeliger Wachzustand, Schreien. Die Übergänge sind oft fließend. Manche Babys wechseln aber abrupt von einem Verhaltenszustand in den anderen. Sie quengeln dann nicht, wenn sie wach werden, sondern schreien sofort los. Und es fällt ihnen andererseits schwer einzuschlafen, obwohl sie müde sind.

Unterschied zwischen Tag und Nacht

In den ersten Wochen brauchen Babys auch nachts Nahrung. Aber Eltern können sie schon an den Wechsel von Schlafen, Mahlzeiten und Spielen gewöhnen. Ein solcher Rhythmus gibt dem Baby Sicherheit. Je verlässlicher die Tagesstruktur ist, desto besser wird das Kind nachts zur Ruhe finden. Darüber hinaus braucht es die Nähe der Eltern und die erlebte Erfahrung: „Wenn ich aufwache und weine, sind Mama oder Papa gleich bei mir und trösten mich.“ Wichtig ist auch, dass die Kleinen den Unterschied zwischen Tag und Nacht erfahren: „Tagsüber schlafe ich im Hellen ein, abends im Dunkeln. Wenn die Mama mich tagsüber wickelt, spielen wir immer zusammen. Beim Wickeln nachts ist alles still, und es geht viel schneller als sonst.“


Nicht im Elternbett

Ideal ist es, wenn Babys in den ersten Wochen im Elternzimmer schlafen – allerdings nicht in Mamas und Papas Bett. Denn dies erhöht das Risiko, am Plötzlichen Kindstod zu versterben, um ein Vielfaches. Die Pathologin Marta Cohen vom Sheffield Children’s Hospital hatte zwischen 2004 und 2007 insgesamt 50 Fälle von Plötzlichem Kindstod untersucht und dabei festgestellt: 31 Babys hatten zum Zeitpunkt des Todes mit deren Eltern oder einem Elternteil im Bett gelegen. Wissenschaftler fanden weiter heraus: Das Risiko vergrößert sich nochmals, wenn die Eltern rauchen, viel Alkohol trinken, Beruhigungsmittel nehmen oder sehr müde sind. Eine gute Alternative, getrennt vom Baby zu schlafen, aber trotzdem in seiner Nähe zu sein, sind Kinderbettchen zum Andocken ans Elternbett oder eine Wiege. Wichtig: Ein Babyschlafsack reicht völlig aus. Er wärmt gut und macht Decken und Kissen überflüssig. Auch auf Nestchen und Plüschtiere sollten Eltern in der ersten Zeit mit dem Baby verzichten. Und das  Schlafzimmer sollte auch im Winter nicht wärmer als 18 Grad sein. Ein guter Gradmesser: Wenn das Baby im Nacken schwitzt, ist es ihm zu warm. Nicht zu vergessen: Zur Vorbeugung gegen den Plötzlichen Kindstod empfehlen Kinderärzte weltweit die Rückenlage. Sie hat das Risiko um mehr als 40 Prozent reduziert.


Im Bettchen einschlafen

Wann ein Baby durchschläft, ist von seinem Reifungsprozess abhängig. Und der verläuft von Kind zu Kind unterschiedlich. Die meisten Babys, nämlich 90 Prozent, schlafen aber bis zum fünften Lebensmonat fünf bis sieben Stunden am Stück durch. Wichtig ist es, die ersten Anzeichen von Müdigkeit richtig zu deuten. Wenn ein Baby sein Gesicht abwendet, gähnt, sich die Augen reibt oder die Haare durchwuselt, könnte Müdigkeit dahinter stecken. Von Vorteil ist es, das Kind schlafen zu legen, bevor es zu quengeln oder weinen beginnt. Dies erfordert von Müttern und Vätern wache Aufmerksamkeit für die Signale, die ihr Kind aussendet. Wenn ein Baby müde ist, sollte es ins Bettchen gelegt werden. Mama oder Papa könnten noch eine Weile bei ihm bleiben, es streicheln, ihm ein Schlaflied vorsummen. Babys, die in den Schlaf getragen und gewiegt werden, können sich nicht so leicht an einen Tag-Nacht-Rhythmus anpassen.

 
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