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Reizüberflutung

Ohne dass wir es wolllen, sind viele Babys heutzutage einer Vielzahl von Reizen ausgesetzt: Wir müssen mit ihnen durch Verkehrslärm spazieren, um zum nächsten Park zu kommen, beim Einkaufen empfängt uns Dauerberieselung durch Musik, die Kinderzimmer sind bunt und übervoll, weil es alle Verwandten gut meinen. Es ist nicht immer leicht, den richtigen Weg zu finden, doch an manchen Stellen können wir unsere Babys vor zu viel Reizen schützen.

Denn Babys reagieren recht empfindlich auf jede Art von Reizüberflutung. Sie brauchen verlässliche Rituale und einen ruhigen, regelmäßigen Tagesablauf mit einem gesunden Mittelmaß zwischen Aktivität und Entspannung, zwischen Zuwendung und in Ruhe gelassen werden.


Kommunikation beim Kinderwagen schieben

Babys brauchen zunächst einmal eine feste Bindung zu einer Bezugsperson, meist zu der Mutter oder dem Vater, damit sie sich gesund entwickeln können.

Wenn man wenig Zeit hat, kann man die Ausfahrten mit dem Baby- und Kinderwagen dazu nutzen, mit dem Baby in Kontakt zu kommen. Dies gelingt, wenn das Baby nicht mit dem Rücken zur Mutter sitzt, sondern so, dass es seine Mama anschaut. Die beiden haben Blickkontakt, erzählen und lachen zusammen. Denn zunächst einmal braucht ein Baby noch nicht die große Welt, sondern seine Eltern, die ihm die Sicherheit geben, stets für es da zu sein. Mit dem Gesicht in Fahrtrichtung sieht ein Kind außerdem vieles (fremde Gesichter, Hunde, Fahrräder), wozu es den Augenkontakt mit der Mutter braucht, um es zu verarbeiten.

Wenn ein Kind guckt, lacht oder brabbelt, wünscht es sich eine Reaktion. Kann ein Baby oder Kleinkind die Mutter nicht sehen, kann das frustrierend sein. Außerdem ist es doch auch schön, zu sehen, wie sich im Gesicht des Kindes das Gesehene und Erlebte spiegelt. "Verkehrt" herum im Wagen sitzend, müssen Kinder regelrecht körperliche Akrobatik vollbringen und sich winden, um die Aufmerksamkeit der Mama zu erreichen.

Beim Spaziergang können Mutter oder Vater ihr Kleines auf Dinge am Wegesrand aufmerksam machen, ihm ein Baumblatt oder ein Gänseblümchen geben, einen Marienkäfer über seine Fingerchen krabbeln lassen und vieles mehr. Wenn das Kind älter wird, machen die beiden auch mal eine Pause – vielleicht auf einer Wiese oder auf einem Spielplatz. Denn kleine Entdecker möchten nicht lange still sitzen, sondern krabbeln, laufen, im Sand spielen, mit Mama rutschen oder auf einer Wiese Blümchen pflücken.

Tragesack

Manche Eltern bevorzugen einen Tragesack, um einzukaufen oder spazieren zu gehen. Wenn ein Baby mit dem Gesicht nach vorne getragen wird, kommt ihm in der Stadt viel Unbekanntes entgegen: Menschen, Autos, Fahrräder, Schaufenstereinlagen, knallige Werbung und vieles mehr. Man sollte bedenken, dass Babys diese visuellen Eindrücke gar nicht verarbeiten können, es ist sozusagen zu viel Information für ein Baby. Dafür interessiert sich ein Baby auch noch nicht. Wenn das Baby nicht gleich unruhig wird, weil es mit zu sehr mit Schauen und dem Versuch zu verstehen, beschäftigt ist, kann es später mit Unruhe und schlechtem Schlaf reagieren. Deshalb sollte man den Tragesack so umbinden, dass das Gesicht des Baby dem Tragenden zugewandt ist und sich das Baby geschützt fühlt. Denn Geborgenheit bei den Eltern ist der Grundstein dafür, dass das Baby sich später für die Welt interessiert und in ihr bestehen kann.


Joggen mit dem Kinderwagen? Babys brauchen es langsamer

Babys entwickeln sich Tag für Tag in ihrem eigenen Tempo; jeden Tag nehmen sie etwas Neues auf und lernen hinzu. Genauer sehen, feiner hören, Anderes schmecken: so werden die Sinne entwickelt. Dafür brauchen Babys Ruhe, Zeit, sprich Langsamkeit. Natürlich möchten Eltern ihre Hobbys gern weiter ausüben, aber vielleicht kann man überdenken, ob man lieber allein joggt und dabei auch einmal den Kopf frei bekommt, statt das Baby mitzunehmen. Denn sonst rauscht die Welt am Kind vorbei, das die vielen Eindrücke gar nicht verarbeiten kann. Babys brauchen es langsamer.

Kinder bekommen bei einer solchen Spazierfahrt im Eiltempo kaum etwas von der Umgebung mit. Ehe ihre Augen etwas fixieren können, ist man dran vorbei. Auch kann man sich beim Joggen nicht mit dem Baby unterhalten, weil das Kleine mit dem Rücken zu einem sitzt und man selbst wahrscheinlich genug mit seinem Atemrhythmus zu tun hat.


Spielzeug und Babyschaukel - Weniger ist mehr

Babys sind erst einmal dabei, sich selbst zu entdecken, bevor sie sich für die Welt interessieren. Daher brauchen sie zunächst viel Zeit zum Schauen, ihre Fingerchen zu entdecken und den eigenen Körper wahrzunehmen. Schon kleine Bewegungen, die uns vielleicht gar nicht mehr auffallen, wie die eines flatternden Vorhangs oder dessen Muster, fesseln die Aufmerksamkeit eines Babys und regen es an.

Daher brauchen - auch ältere Babys - beispielsweise noch keine quietschende Spielfiguren, Knöpfe, die beim Drücken Musik produzieren oder gar ein Mobile über der Schaukel, dessen Tiere nicht nur aufblinken, sondern blöken, wiehern, miauen oder krähen. Ein Zuviel an solchen Reizen macht die Kleinen eher unruhig und zappelig.

Vielleicht hängt man für Babys ein schlichtes Mobile auf, das dezent und geräuscharm, allein durch die sanfte Bewegung oder weiche Formen, die Sinne anregt. Ältere Babys können auf einer Krabbeldecke liegen und versuchen, eine Stoffpuppe oder einen Stoffbären zu erreichen. So erschließt sich langsam und im eigenen Tempo dem Kind die Welt. Wenn man das Baby dabei beobachtet, sieht man, wieviel Anstrengung diese vermeintlich kleinen Dinge das Baby tatsächlich kostet, und auch wie es sich dabei entwickelt.

Mützchen - ein altbewährter Schutz fürs Baby

Schon unsere Omas wussten es, obwohl ihre Welt noch viel ruhiger war: Das Baby braucht ein Mützchen! So eine Kopfbedeckung schützt nicht nur solange sich die Fontanelle nicht geschlossen hat, sondern auch noch später, vor zuviel Lärm auf der Straße, in Restaurants oder Läden. Kinder fühlen sich so geborgener und sicherer.

Im ersten Lebensjahr brauchen die Kleinen bei jedem Wetter eine Kopfbedeckung. Mützchen aus leichter Baumwolle sind immer geeignet, schützen im Sommer Sonne und Wind. Im Winter muss die Mütze dicker sein, damit der Kopf und die empfindlichen Ohren vor Kälte gut geschützt sind. Wärme ist für die Kleinen wichtig. Denn in Mamas Bauch hatten sie konstant gemütliche 37 Grad. Im ersten Lebensjahr können Babys ihre Körpertemperatur noch nicht gut halten. Ein Mützchen wirkt hier unterstützend, denn viel Wärme wird über den Kopf abgegeben. Die Mütze schafft also eine stabilere Körpertemperatur, schützt darüber hinaus die empfindliche Fontanelle und sorgt immer für Geborgenheit.


Ansprache - Wann ist es genug?

Da wir unsere Babys lieben, versuchen wir, soviel wie möglich mit ihnen zu spielen und zu sprechen. Das ist richtig und gut so. Doch man sollte auch aufmerksam dafür sein, wieviel Zuwendung das Baby braucht und wann es ihm zuviel wird. Dabei hilft es, der eigenen Intuition zu vertrauen.

Die Mama spielt beim Wickeln mit ihrem Baby. Sie macht Guck-Guck und lässt ihre Finger als Zwerge über dem Bäuchlein spazieren. Ihr Kind dreht sein Köpfchen weg. Wenn ein Kind wegsieht, ist das ein Zeichen, dass es ihm genug ist; dann sollte man es in Ruhe lassen und abwarten, bis es selbst wieder Aufmerksamkeit wünscht. Wenn man versucht, ständig zum Weiterspielen zu animieren, kann man das Baby überfordern.

Auch fest zusammengepresste Händchen sind oft ein Zeichen dafür, dass dem Baby etwas zuviel ist. Oft entspannen die Kleinen, wenn Mama oder Papa ihnen sanft eine Hand aufs Köpfchen legen.


Baby und der Fernseher

Der Fernseher sollte ausbleiben, wenn ein Baby im Raum ist.

Wenn man das Baby stillt oder ihm das Fläschchen gibt, ist es manchmal verführerisch, nebenher die Nachrichten im Fernseher anzusehen oder den Computer zu checken. Doch auch beim Füttern sollte man die Gelegenheit nutzen und den Blickkontakt zum Kind zu halten. Denn innige Verbundenheit ist wichtig. Das Kind saugt mit jedem Schluck nicht nur Nahrung auf, sondern auch die Liebe und Fürsorge von Mama oder Papa.


Telefonieren mit Baby?

Natürlich hat man als junge Mutter das Bedürfnis, weiter mit den Freundinnen zu kommunzieren und von dem neuen Leben mit Kind zu erzählen. Man ist ja plötzlich von Kolleginnen und dem Freundeskreis entfernt und Ansprache sowie das führere Leben fehlen einem manchmal sehr. Den Kinderwagen schieben und dabei am Handy sein, ist vielleicht nicht die beste Lösung . Denn das Baby merkt, dass die Mutter spricht, sich aber nicht ihm zuwendet. Da sonst keiner da ist, spricht sie scheinbar ins Leere. Das verwirrt Babys und kleine Kinder.

Sie brauchen Antwort und Reaktion, wenn sie lächeln, brabbeln oder auch quengeln. Wenn Eltern Babys Kommunikationssignale nicht beachten, werde die Kleinen verunsichert. Das kann sich – wenn es häufig passiert – negativ auf seine Entwicklung und das Sprachvermögen auswirken. Auch wenn es schwer fällt, vielleicht verschiebt man das Telefonieren auf die Zeit, in der das Baby schläft, oder lädt die Kolleginnen ein, in ihrer freien Zeit mit auf einen Spaziergang zu kommen. Oder man findet über einen Zettel im Supermarkt oder die Hebamme in der Nachbarschaft eine andere Mama in gleicher Situation und geht gemeinsam spazieren!?

 
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