Das Lied vom Sankt Martin
In dem Lied vom Sankt Martin ist die ganze Geschichte enthalten. Gerade kleinere Kinder lieben das Lied und man kann es nicht nur beim Laternenumzug, sondern in der Zeit um Martin beispielsweise auch beim Basteln am Nachmittag oder als Einschlaflied singen.
Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
sein Ross, das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut,
sein Mantel deckt ihn warm und gut.
Im Schnee saß, im Schnee saß,
im Schnee da saß ein armer Mann
hat Kleider nicht, hat Lumpen an.
„Oh helft mir doch in meiner Not,
sonst ist der bittre Frost mein Tod!“
Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin zieht die Zügel an,
sein Ross steht still beim armen Mann.
Sankt Marttin mit dem Schwerte teilt,
Den warmen Mantel unverweilt.
Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin gibt den halben still,
der Bettler rasch ihm danken will.
Sankt Martin aber ritt in Eil,
hinweg mit seinem Mantelteil.
Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin liegt in tiefem Traum,
da tritt der Bettler in den Raum.
Sankt Martin sieht ein helles Licht,
der Bettler zu Sankt Martin spricht:
Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin hört des Bettlers Wort,
Ich komm von einem anderen Ort.
Ich komm vom hohen Himmelszelt,
ich bin der Herr von dieser Welt.

Laternelaufen
An einem dunklen Novemberabend das Licht der eigenen Laterne in die Dunkelheit zu tragen, ist ein einprägsames Erlebnis für Kinder und von hohem Wert für ihre Herzensbildung. „...da oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir“ singen die Kinder, und man meint zu spüren, wie wir durch das Licht in den Laternen mit den leuchtenden Sternen im Himmel verbunden sind. Ein feierlicher Moment, der sich auch in den Kinderaugen widerspiegelt.
Daher sollte man fürs Laterne laufen einen stillen, ruhigeren Ort wählen. In der Stadt geht man vielleicht in einen Park, statt auf beleuchteten Straßen zwischen Verkehr und Passanten, wo die Laternen gar nicht so zur Geltung kommen und sich die Kinder nicht so recht auf ihr Lichtlein konzentrieren können. Wichtig und schön ist es, wenn die Eltern beim Laternelaufen den feierlichen Moment mitragen. Gespräche über das Tagesgeschehen kann man vielleicht auf hinterher verschieben und stattdessen mit den Kindern mitsingen.
Laternelaufen sollte man daher nicht an mehreren Abenden, sondern nur einmal im Jahr, um die Besonderheit des Tages zu bewahren. Möchte man mit Kindern ein Abenteuer in der Dunkelheit erleben, sollte man vielleicht eher eine Nachtwanderung mit Taschenlampe für einen anderen Tag planen. Am Martinstag steht das innere Erlebnis im Vordergrund.
Am Ende des Laternelaufens kann man mitgebrachten Tee und Martinsgänschen teilen. Am besten stellt ein Erwachsener einen Picknick-Korb an eine verabredete Stelle und entzündet dort ein paar Teelichter, bevor er sich versteckt. Stellt man die Teelichter in Brottüten, sieht das schön feierlich und geheimnisvoll aus.