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Museumsbesuch

Eltern, die ihrem Kind die Welt der Museen eröffnen möchten, werden nicht allein gelassen. In größeren Museen arbeiten Museumspädagogen. Mit speziellen Führungen für Kinder, mit Spiel- und Bastelangeboten und mit kindgerechten Ausstellungskatalogen verstehen sie es, die Neugier von Mädchen und Jungen auf Kunst, Kultur und Geschichte zu wecken. Es gibt darüber hinaus eine Reihe von Museen, für dessen Exponate Kinder sich in der Regel besonders interessieren, zum Beispiel Spielzeug, Puppen, Märchen, Autos, Eisenbahnen, Dinosaurier.

Ob im Urlaub oder zu Hause: Auch der Besuch eines Heimatmuseums lohnt sich. Kinder können dort alte Gebrauchsgegenstände anschauen und mit den heutigen vergleichen. Ein Heimatmuseum findet sich fast in jedem Ort.

Wie Uroma früher kochte

Freilichtmuseen faszinieren schon kleinere Kinder. Einen besonderen Reiz hat der Besuch, wenn Eltern oder Großeltern aus der alten Zeit erzählen können. Etwa wie früher auf dem alten Kohleherd gekocht wurde und was mittags auf den Tisch kam. Kinder vergleichen das Kochen und die Gerichte mit heute. Und damit profitieren sie in zweifacher Hinsicht. Denn das Ausstellungsstück wird durch die anschauliche Erzählung und die Reflexion auf die Gegenwart zum Leben erweckt. Kinder staunen, wenn sie hören, dass früher der Kohleherd und der Ofen in der guten Stube die einzigen Wärmequellen waren. Dass in den eiskalten Schlafzimmern die Betten mit heißen Ziegelsteinen vorgewärmt wurden. Und dass es kein Wasser aus der Leitung gab. Es musste aus dem Brunnen geschöpft werden. Ein weiterer Grund, warum Kinder Freilichtmuseen lieben. Auf dem Gelände gibt es meistens genügend Auslauf – oft auch mit einem Spielplatz.

Eine Rallye durchs Museum

Dr. Gabriele Kindler, Museumspädagogin am Badischen Landesmuseum Karlsruhe und stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Museumspädagogik, rät Eltern, sich vor Antritt ihrer Urlaubsreise im Internet über Kinder-Aktionen der Museen vor Ort zu informieren. „In unserem Museum zum Beispiel haben wir sechs Wochen lang Ferienangebote für Kinder. Sie können hier malen, werken und vieles selber ausprobieren“, sagt sie. Zum Glück gebe es solche Museen zum Anfassen in der letzten Zeit häufiger. Doch es seien immer noch zu wenige. „Ein Kind bekommt etwa zu alten Hüten einen ganz anderen Bezug, wenn es sie nicht nur betrachten, sondern auch vor einem großen Spiegel aufsetzen darf“, weiß Dr. Kindler. Wichtig sei auch, beim Anschauen von Exponaten nicht in der Vergangenheit zu bleiben, sondern immer einen Bezug zur Lebenswirklichkeit der Kinder herzustellen. Die Museumspädagogin empfiehlt Eltern: „Bereiten Sie den Museumsbesuch, wenn möglich, vor und besorgen Sie vorab einen Kinderführer durch diese Ausstellung. Museums-Shops sind oft sehr gut sortiert. Sie bieten Quizspiele oder Rallyes an, mit deren Hilfe Kinder das Museum selber entdecken können.“ Grundsätzlich gilt bei Museumsbesuchen: Weniger ist mehr. Kinder sind überfordert, wenn sie zu viele Eindrücke auf einmal verarbeiten müssen. Ein oder zwei Exponate reichen völlig aus. Es ist besser, diese intensiv zu betrachten als sich nur einen oberflächlichen Eindruck zu verschaffen.



Bilder können Geschichten erzählen

Dr. Sibylle Brosi ist Museumspädagogin an der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe. Sie ermutigt Eltern, mit ihren Kindern auch Gemälde-Ausstellungen zu besuchen. „Bilder sind nicht langweilig, sondern können grandiose Geschichten erzählen“, sagt sie. Dies gelte auch für abstrakte Malerei. „Mütter und Väter sollten mit den Kindern wie Detektive vorgehen. So kann man zum Beispiel auch über abstrakte Malerei wunderbar philosophieren: Was sagen die Farben des Bildes über die Stimmung des Künstlers aus? An welchem Ort würde das betrachtende Kind sich wohl fühlen? Vielleicht im lustigen Rot oder eher im beruhigenden Blau?“, erklärt sie. Ideal sei es, wenn Kinder das Gesehene zu Hause im wahrsten Sinne des Wortes verarbeiten und selber zu Wasser, Farbe, Pinsel und Spachtel greifen. Ein weiterer Tipp der Museumspädagogin: „Kinder sehen Bilder oft mit ganz anderen Augen als die Künstler. Sie sollten dann ruhig nach einem anderen Namen für das Gemälde suchen, ihm ein lustiges Gedicht oder Lied widmen. Gut sind auch Postkarten der Bilder als Erinnerung. Das Kind könnte sie, versehen mit eigenen Texten, in ein Heft einkleben und sich so sein eigenes Kunstbuch zusammenstellen.“

Oder Sie schauen Sie gemeinsam an der Kasse den Ausstellungskatalog oder Postkarten mit Bildern an. Ihr Kind darf sein Lieblingsbild aussuchen. Nun begeben Sie sich gemeinsam auf die Suche nach dem Original. Nehmen Sie sich Zeit, ausführlich über das Bild zu sprechen: Was stellt es dar? Welche Farben hat der Maler gewählt? Welche Geschichte könnte das Bild erzählen? Es ist schön, wenn das Ganze am Abend noch etwas vertieft wird.

Buchtipp

Dr. Sibylle Brosi:

30 Kunstgeschichten für Kinder

Mädchen und Jungen erfahren darin viel Wissenswertes über Bilder aus dem 16./17. Jahrhundert bis in die Gegenwart – und das in verschiedenen Formen, etwa als Brief, als Dialog oder als Erzählgeschichte. Das Buch kostet 15 Euro und kann bestellt werden bei: Staatliche Kunsthalle, Hans-Thoma-Str. 2, 76133 Karlsruhe. Tel. 0721/9263370, E-Mail: muse@kunsthalle-karlsruhe.de, Internet: www.kunsthalle-karlsruhe.de

Viel Freude im Museum wünscht Ihnen das ganze Team von Spiel und Zukunft!

 
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