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Gabriela Jehn: Sinnvoll Spielen - altergemäßes Spielzeug

"Die Liebe, die Geborgenheit und die Wärme, die Eltern ihren Kindern geben, sind genauso lebensnotwendig wie gesunde Nahrung. Eltern tragen aber auch eine Verantwortung dafür, welches Spielzeug sie ihren Kindern in die Hände legen, denn im Spiel entwickeln Kinder ihr Seelenleben und erfahren und begreifen die Welt.“, sagt Gabriela Jehn von der Redaktion Spiel und Zukunft."

Welches Spielzeug brauchen Kinder in welchem Alter?

Ein Baby braucht zunächst einmal zuverlässige, liebevolle Eltern, die ihm viel Geborgenheit, Wärme, Ruhe und Halt schenken. Als erste Spielsachen eignen sich dann ein kleines, weiches Kuschelpüppchen mit einem freundlichen Gesicht und ein Mobile, das in einiger Entfernung von der Wiege hängt. Sobald Babys greifen, erkunden sie mehr und mehr ihre Umwelt und stecken alles in den Mund.

Ideal sind nun Greiflinge, eine Rassel mit abgerundeten Kanten sowie ein weicher Ball. Wenn die Kleinen sitzen, robben und krabbeln, brauchen Sie kleine Schiebeautos, Stapelpyramiden, Rasseltürmchen und Holzbauklötzchen. Diese Spielsachen helfen ihnen beim Einüben der Motorik und Auge-Hand-Koordination. Später ist Spielzeug sinnvoll, mit dessen Hilfe das Kind Bekanntes entdecken kann, etwa Tiere vom Bauernhof. Zu diesem oder anderen Themenbereichen gibt es wunderschöne Holzfiguren.

Kleinkinder mögen alles, was rollt. Sie lieben Bagger, Laster und andere Fahrzeuge zum Schieben, Beladen und Umladen. Auch Rutscheautos, kleine Puppenwagen oder andere Wagen zum Ziehen sind nun ideal. Die Kinder setzen ihre Puppen, Kuscheltiere und Spielfiguren in den Wagen und fahren sie begeistert umher. Dabei üben sie ihre Grobmotorik und entwickeln ein gutes Raumgefühl. Auch altersgemäß geeignete Kugelbahnen faszinieren Kleinkinder und regen in vielerlei Hinsicht ihre Sinne an.

Kindergartenkinder haben viel Freude am Verkleiden und am Rollenspiel. Ein Kaufladen mit schönem Zubehör, eine Puppen- oder Kinderküche mit Geschirr und Töpfen, ein Kasperletheater mit dazugehörigen Puppen, Holzfiguren, aus denen sie sich kleine Welten bauen können: Solche Spielsachen regen die Fantasie und das Sprachvermögen an. Ideal ist auch eine Verkleidungskiste. Gut sind ebenfalls ein schönes Puzzle aus Holzklötzchen oder eine Holzeisenbahn, deren Schienen man immer neu zusammenstecken muss.

Darüber hinaus stehen bei Mädchen und Jungen Puppenhäuser hoch im Kurs. Sie spielen mit den Biegepüppchen ihren Alltag nach und verarbeiten ihn dabei gleichzeitig. Für kleine Autos könnten Eltern eine stabile Parkgarage aus Holz mit mehreren Ebenen, mit einem Aufzug und einer Waschanlage anschaffen.


Grundschulkinder spielen noch gerne mit ihren Spielsachen aus der Kindergartenzeit. Hinzu kommen in diesem Alter sportliche Geräte wie Roller, Rollschuhe, Diabolos und Spielzeug zum Jonglieren. Sie mögen kleine Experimentierkästen, die Naturphänomene wie Magnetismus, Farben oder das Wetter erklären. Auch Seilbahnen oder Windräder zum Zusammenbauen, die Technik erfahrbar und damit leicht verständlich machen, sind eine gute Wahl und helfen, ein Grundverständnis für das Funktionieren dieser Welt zu bekommen. Auf unserer Webseite haben wir eine nach Alter gegliederte Spielzeugübersicht erstellt, die Eltern hilft, sich zurecht zu finden und die zeigt, welches Spielzeug für welches Alter sinnvoll ist.

Holzspielzeug von Margarete Ostheimer

Woran erkennt man qualitativ gutes Spielzeug?

Spielsachen sollen einem Kind helfen, sich gesund zu entwickeln. Leider ist vieles, was in Kinderhände gelangt, nicht nur körperlich ungesund. Es schadet nachweislich auch der Seele von kleinen Kindern. Wir empfehlen deshalb hauptsächlich Spielzeuge aus Betrieben, bei denen sich die Hersteller, teils über mehrere Generationen hinweg, Gedanken gemacht haben, wie ihr Spielzeug auf Kinder wirkt. Hier steht nicht der wirtschaftliche Gewinn im Vordergrund, sondern die Überlegung: Wie muss das Spielzeug gestaltet sein, damit ein Kind möglichst lange und viel davon hat? Ein guter Qualitätsmaßstab ist neben der Herstellung im eigenen Land das Material. Stabile Spielsachen aus Holz sollten so gut funktionieren und so stabil sein, dass sie weiter vererbt werden können. Der Preis ist deshalb zumindest beim Spielzeug letztlich doch ein guter Indikator für Qualität. Eltern sollten sich auf jeden Fall vor dem Kauf eines Spielzeugs fragen, wie es auf die Seele ihrer Kinder wirkt, ob es vielseitig genug ist und wie lange es sie interessieren wird.

Spielsachen sollten etwas aushalten können und richtig funktionieren, damit sie Sinn machen. Die Bürsten eines Kehrautos zum Beispiel müssen stabil sein und sich in die richtige Richtung drehen. Nur dann können sie gut kehren. Wenn ein Kind nach dem Frühstück die Brösel seiner Frühstückssemmel aufkehrt und Erfolg dabei hat, ist alles gut gelaufen. Es hat seinen Beitrag zum Familienleben geleistet und fühlt sich nützlich. Das erfüllt es mit Stolz. Drehen sich die Bürsten gar nicht oder in die falsche Richtung, werden die Brösel weiter im Zimmer verstreut. Das ist frustrierend und nutzlos. Und so fühlt sich dann auch das Kind.

Welche Spielsachen regen Fantasie und Kreativität an?

Alle Spielsachen, die es Kindern selbst überlassen, was aus ihnen im Spiel entsteht. Dazu gehören zum Beispiel eine Ritterburg, deren Mauerverlauf nicht von vorneherein festgelegt ist, sondern die man immer neu und anders zusammensetzen kann, etwa als Königsschloss, als kleine Stadt oder als Bauernhof. Ein Puppenhaus, das Kinder umbauen und immer wieder neu einrichten können, ist sinnvoller als ein Puppenhaus aus einem Guss, bei dem alles immer am selben Platz steht. Holzpuzzles mit verschiedenen bunten Elementen, aus deren Klötzchen immer neue Muster gebildet werden können, sind besser als solche, die Kinder von vorneherein auf ein Bild festlegen. Ideal sind Bauelemente, zum Beispiel zwei Spielständer. Sie können nach Belieben mit Tüchern verändert werden und ein Haus, einen Kaufladen, eine Arztpraxis oder ein Theater darstellen. Alltagsutensilien, wie etwa Stoffreste, alte Schals und Kleidungsstücke, aber auch Töpfe, Rührlöffel, und Naturmaterialien wie Kastanien und Nüsse ergeben unzählige Variationsmöglichkeiten.

Holzspielfiguren von Margarete Ostheimer

Was lernt ein Kind beim Spielen?

Idealerweise lernt es, wie die Welt funktioniert, wie sie organisiert ist und dass es einen festen Platz darin hat. Wenn alles gut läuft, erfährt ein Kind: „Ich kann etwas in der Welt schaffen und bewirken. Ich werde ernst genommen und gebraucht.“ Auf unserer Webseite finden Eltern viele interessante Beispiele, wie Kinder beim Spielen lernen. Dazu gibt es zahlreiche Interviews mit namhaften Pädagogen.Kinder lernen am Besten beim Spielen: Sie ahmen nach, was wir ihnen vormachen, mit ihren Sinnen (Sehen, Tasten, etc.) begreifen sie ihre Umwelt und bilden sich eigene Vorstellungen. Spielend lernen sie sozial umzugehen und das Leben mit all seinen Anforderungen zu meistern. Das schafft Selbstvertrauen und Lebenskompetenz. Wesentlich ist die eigene Erfahrung: Natürlich kann man einem Kind durch ein Buch und anhand moderner Medien in wenigen Minuten vermitteln, wie Erdbeeren wachsen. Viel mehr lernt ein Kind jedoch, wenn es eine Erdbeerpflanze über einige Wochen hegt und pflegt, zusehen kann, wie sich die Blüte in eine Beere verwandelt und wenn es schließlich die reif, süße rote Frucht verspeisen darf. Eine Kuh im Computerspiel muht zwar auuch, doch den Stallgeruch und die beeindruckende Statur einer Kuh mit ihren großen Augen und rauen Zunge wird ein Kind nur beim Besuch auf dem Bauernhof erfahren.

Wie schaffen Eltern eine gute Spielatmosphäre für ihr Kind?

Kinder haben heutzutage immer weniger Zeit, um ganz in Ruhe spielen und sich vertiefen zu können. Ganztagskindergärten, Frühförderung, Nachmittagskurse und vieles mehr engen unsere Kinder in ihren natürlichen Entwicklungsmöglichkeiten immer weiter ein. Dabei wäre hier weniger oft mehr. Wenn Kinder nämlich Zeit haben und auch einmal etwas Langeweile aushalten dürfen, dann finden sie mit anfänglicher Anleitung der Eltern recht schnell ins freie Spielen. Eltern meinen es oft zu gut. Sie glauben, ihre Kinder wie Animateure unterhalten und ihnen recht viel bieten zu müssen. Dabei sind Ruhe und Zeit zum Spielen viel wichtiger, um eigene Impulse setzen zu können. Viele Eltern möchten ihrem Kind auch negative Erfahrungen ersparen. Dabei lernt es gerade durch kleine Pannen und Misserfolge, kreative Lösungen zu finden.Grundsätzlich sollten Eltern kleine Kinder nicht ins Kinderzimmer verbannen, sondern sie spielerisch an den Alltagsaufgaben teilhaben lassen. Wie das geht, zeigen wir in vielen Beispielen auf unserer Webseite. Gut ist es, einen kleinen Spielherd in die eigene Küche zu stellen. Hier kann das Kind mit Kastanien, rohen Nudeln und Ähnlichem „kochen“, während Mama oder Papa am Herd stehen. Rechen Eltern Gartenlaub zusammen, kann das Kind mit seinem Rechen mithelfen.


Wie können Eltern die Spielzeugflut eindämmen?

Geschickt ist es, von Anfang an wenig, dafür aber Spielzeug von Qualität zu kaufen, das sich immer weiter ausbauen lässt. Kinder brauchen nichts Perfektes und Fertiges. Ein Bauernhof mit dem Bauern und zwei, drei Tieren reicht fürs erste. Später kommen der Stall, Schafe und Kühe hinzu, an Ostern vielleicht Hühner und Enten mit Teich. Das Gleiche gilt für die Ritterburg, deren Einwohnerschaft an jedem Geburtstag erweitert wird. Auch die Kinderküche erhält nach und nach Geschirr, Töpfe, ein Sieb oder Backformen. Der Kaufladen vergrößert mit der Zeit sein Warensortiment und wird vielleicht um eine schöne Waage oder einen kleinen Einkaufswagen ergänzt. Wenn Mütter und Väter die Großeltern und andere Verwandte in die Geschenkideen einweihen, werden auch teurere Qualitätsspielsachen plötzlich erschwinglich.

Klug ist es, manche Spielsachen, etwa den Kaufladen oder die Holzeisenbahn, im Sommer wegzuräumen und als Überraschung – mit neuen Elementen bestückt – an Weihnachten wieder hervorzuholen. So bleiben die Spielsachen interessant und werden voller Freude wieder entdeckt. Und die Kinderzimmer sind nicht das ganze Jahr überfüllt!


Warum Spielen wichtig ist - hier finden Sie Artikel und Interviews zum Thema.


Spielen ist Lernen!  -  Vortrag von Sibylle Engstrom zum Thema auf der Spielwarenmesse 2008 in Nürnberg.

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