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Küche, Kochen, Kehren - im Haushalt spielen und helfen

"Ich will auch kochen!“, kräht Jonathan, als er sieht, wie seine Mutter den Salat putzt. „Na, dann komm mal her!“, meint Mama, bindet ihm eine kleine Schürze um und schiebt ihm einen Küchenstuhl an die Spüle. „Du kannst beim Waschen der Blätter helfen.“ Hochzufrieden macht sich Jonathan an die Arbeit.

Kinder sind gerne in Küche und Haushalt dabei und begnügen sich nicht mit der Zuschauerrolle. Sie wollen mitmachen.

 

Dabei sein ist alles!

Anstatt in seinem Zimmer mit den kleinen Autos zu spielen, hilft Leo (4) lieber im Garten, wo Papa einen großen Holzhaufen aufschichtet. Leo stapelt kleine Hölzer in einer Ecke, die Papa ihm zugewiesen hat. Simon (3) liebt es, wenn Mama den großen Topf hervorholt und Gemüse für eine Suppe schnippelt. Er darf dann die Karotten waschen und Mama lacht, wenn er zwischendurch ein Stück von einer Möhre abbeißt.

Auch Nina (1 ½) ist nicht gern alleine. Seit sie laufen kann, trottet sie immer hinter Mama und Papa her und beobachtet genau, was die beiden so alles im Haushalt zu tun haben. Ob Mama die Betten aufschüttelt oder Papa die Straße kehrt - Nina ist es schon jetzt wichtig, dass sie überall dabei sein darf.

Kleine Kinder sind einfach immer gerne da, wo sich ihre Eltern aufhalten. Sie wollen nicht alleine im Kinderzimmer sitzen und mit einem für sie bestimmten Spielzeug spielen. Sie sind am liebsten dort, wo das richtige Leben stattfindet: Wenn Mama und Papa kochen, putzen, das Auto aussaugen, Blätter aufkehren oder die Garage aufräumen, dann gibt es viel zu sehen und zu erleben.

 

Es wird etwas getan

Für Kinder ist es spannend und befriedigend, wenn tatsächlich etwas gearbeitet wird. In unserer Zeit, in der vieles virtuell stattfindet, sind Kinder begeistert, wenn ein sichtbares Ergebnis geschaffen wird – gleich, ob das ein leckerer Kuchen oder ein großer Blätterhaufen ist.

 

„Ich will mitmachen!“

Dabei wollen sie nicht nur danebenstehen und zuschauen. Kinder haben einen natürlichen Drang, bei allem mitzumachen. „Ich will auch mal!“, ist ihr Lieblingsspruch. Sie ahmen nach, was der Mensch, den sie lieben, gerade macht.

Miteinander arbeiten, Beziehung entwickeln

Anstatt Kinder ins Kinderzimmer zu verbannen, tut man gut daran, sie in den Alltag einzubeziehen. Kinder möchten spüren, dass sie innerhalb der Familie erwünscht und ein wichtiger Teil des großen Ganzen sind. Gemeinsam zu arbeiten, schafft ein Band zwischen den Familienmitgliedern. Im Laufe der Zeit entwickelt sich so eine feste Beziehung.

 

 „Mama, ich will auch was machen!“ Gina steht in der Küchentür, Mama am Herd, sie brät Zwiebeln. Schon zweimal hat die Mutter Gina weggeschickt, damit sie in Ruhe kochen kann. Doch die Kleine kommt immer wieder zurück und quengelt so lange, bis die Mutter sie hochhebt und auf die Arbeitsplatte neben dem Herd setzt. „Vorsicht, Schätzchen, das ist ganz heiß!“, warnt sie. „Hier steht die Schüssel mit dem Brokkoli, den kannst du mir reichen, ich gebe ihn dann in die Pfanne.“ Gina strahlt vor Glück, endlich hat die Mama erkannt, dass sie einfach in ihrer Nähe sein und mitmachen möchte. Strahlend legt sie vorsichtig ein Brokkoliröschen nach dem anderen in Mamas Hand.
Was für ein gutes Gefühl, dazuzugehören und zu spüren: Ich bin hier erwünscht und werde gebraucht!

 

Verbundenheit schafft Sicherheit

Kinder ahmen nach, was Menschen um sie herum tun. So lernen sie und erfahren sich selbst als wirksam in der Welt. Oft verbinden sich schöne Erinnerungen mit einer bestimmten Tätigkeit. Haben sie immer mit der Oma Erdbeermarmelade eingekocht, begleitet sie noch als Erwachsene beim Konfitüremachen, dem Duft und dem Aroma der Erdbeeren ein wohliges Gefühl. Wenn mit Papa jeden Samstag die Staße kehrt, ist das eine Routine, die Sicherheit vermittelt.

Die Welt durch Nachahmung verstehen

Kinder, die den Alltag im Spiel nachahmen, erfassen, wie die Dinge in ihrem Umfeld organisiert sind. Das hilft ihnen, die Welt zu verstehen. Ziel ist dabei nicht ein perfektes Ergebnis, der Wert liegt im Tun selbst, in der Teilhabe und dem Miteinander.

Natürlich ist dies zunächst keine Arbeitserleichterung, sondern braucht, ganz im Gegenteil, Zeit und Geduld. Doch die zahlen sich später aus. Wenn Kinder von Anfang an im Haushalt und in der Küche mitmachen dürfen, braucht man sie später nicht erst anlernen. Sie sind von klein auf daran gewöhnt, mitzuhelfen.

 

Hier ein paar Ideen, wie Kinder im Haushalt aktiv werden können:

Kehren & Schippen

Beim Fegen bekommt Ihr Kind einen kleinen Kinderbesen oder auch einen Erwachsenenbesen und darf helfen. Im Winter kann es dann mit Schnee schippen, und sich so schon morgens austoben.

 

Auto sauber machen

Sie reinigen die Oberflächen, während Ihr Kind den Kindersitz und die Rückbank mit dem Staubsauger bearbeiten darf.

 

Abstauben

Schon kleinste Kinder können mit einem weichen Lappen Tische und die niedrigen Regalbretter abstauben.

 

Betten machen

Beim Bettenmachen darf sich Ihr Kind hineinlegen, und Sie lassen die Bettdecken wie ein großes Segel auf seinen Körper schweben. Oder es darf selbst beim Betten aufschütteln kräftig helfen.

 

Bad putzen

Wenn Sie das Bad putzen, können Sie Ihr Kind in die Wanne setzen. Dort kann es mit einem Schwamm schrubben, ohne dass es gleich eine Überschwemmung gibt, während Sie ungestört Toilette, Waschbecken und Kacheln wienern können.

 

Bügeln

Mit einem Kinderbügeleisen können Kinder auf einem Kinderbügelbrett oder ihrem Kindertisch ein Geschirrtuch bügeln.

Handrührgeräte, Schneebesen

Sie rühren den Kuchenteig mit dem elektrischen Rührgerät, Ihr Kind schüttet die Zutaten nach und nach in die Schüssel. Macht nichts, wenn etwas daneben geht! Oder es darf mit dem Schneebesen oder einem manuellem Handrührgerät Sahne und Vanillecreme schlagen.
Auch die Bereitung von Pfannkuchenteig eignet sich für Kinder und geht ganz einfach: 1 Ei, 1 Tasse Mehl, 1 Tasse Milch mit dem Schneebesen zusammenrühren und den Teig in einer gebutterten Pfanne langsam braten.

 

Obst & Gemüse schneiden

Sie bereiten einen Obstsalat, Ihr Kind bekommt ein nicht zu scharfes, aber auch nicht stumpfes Messer und darf eine Banane schnippeln.

 

Äpfel reiben

Es gibt kleine Reiben aus Glas, auf denen Kinder geschälte Äpfel reiben können, ohne sich weh zu tun.

 

Teig machen

Einfachen Plätzchenteig herstellen, die Kinder dürfen ihn ausrollen und mit den Förmchen ausstechen.

 

Getreide oder Kaffee mahlen

Haben Sie eine handbetriebene Getreide- oder Kaffeemühle? Wunderbar, Ihr Kind kann die Kurbel drehen!

 

Im Garten

Mit einer kleinen Schubkarre und einem Kinderrechen kann das Kind Laub rechen und transportieren. Wenn Papa mit dem Spaten Erde sticht, können die Kleinen mit einer Kinderschaufel Erde wenden und zerkleinern.

 

Tipp:
Bei allen Tätigkeiten kommt es nicht auf ein Ergebnis an, sondern auf die Freude am Tun.

Die warme Küche

Kennen Sie das? Die Wohnung des Gastgebers ist riesig und dennoch versammeln sich alle in der Küche? Genauso geht es Kindern.
Sie verbinden mit der Küche eine wohlige Behaglichkeit. Dort ist es warm, es duftet nach Zimt, wenn ein Kuchen gebacken wird oder würzig, wenn die Suppe auf dem Herd köchelt. Essen ist etwas Essentielles, es hält uns warm und am Leben. Es ist gemütlich, wenn Mama und Papa in der Küche wirtschaften, und das Ergebnis ist meistens etwas Leckeres, das den Bauch erfreut.

Wenn man es Kindern nicht verleidet, essen sie sehr gerne. Essen ist ein Urbedürfnis und ein Urinstinkt. Essen heißt für Kinder: „Mir geht es gut.“ Wenn man nicht von Kalorien und vom Dickwerden spricht oder über die viele Küchenarbeit klagt, entwickeln Kinder auf natürliche Weise ein gutes Verhältnis zur Nahrung und zur Zubereitung von Speisen.

 

Tipp: Da Kinder so gerne in der Küche sind, bietet es sich an, dort einen kleinen Kindertisch mit einem Bänkchen oder Stühlchen aufzustellen. Ein wunderbares Geschenk, das Kinderherzen erfreut, ist eine kleine Kinderküche mit Spüle, Herd und Kochplatten, die auch besser in der Wohnküche aufgehoben ist, als unbenutzt im Kinderzimmer zu stehen.

So ein kleiner Herd lässt sich auch leicht selbst bastelen: Man dreht einen kleinen Pappkarton um, schneidet Herdplatten aus Filz aus und klebt diese auf den Karton.

 

Nachahmen und Rollenspiele

Je älter Kinder werden, desto stärker wird ihre Fantasie. Kleine Kinder ahmen bereits Alltagsgesten nach, erst Kinder ab 4 bis 5 Jahren schlüpfen in verschiedene Rollen. Je älter Kinder sind, desto fantasiereicher schmücken sie ihr Rollenspiel aus. Vorschulkindern kann man mit einem kleinen elektrischen Kinderherd, mit dem sie richtig kochen oder backen können, eine große Freude bereiten.

Später wird deutlich, wie sehr Kinder sich in ihrer Gefühlswelt mit Tätigkeiten verbunden haben und wie tief das nachwirkt, was wir unseren Kindern vorleben. Wie stark die Nachahmung in das eigene Ich eindringt, kann man feststellen, wenn man im Rollenspiel den Spiegel vorgehalten bekommt.


„Los, geh in dein Zimmer und stör mich nicht immer!“, sagt Mina zu ihrer Puppe. Erzieherinnen können genau sehen, ob Kinder zu Hause liebevoll einbezogen oder als Störfaktor wahrgenommen werden. Kinder, die zu Hause mithelfen dürfen, sind geschickter und haben mehr Selbstvertrauen. Kinder, die in einem wertschätzenden Umfeld aufwachsen, sind auch im Kindergarten mutiger und entwickeln später mehr Eigeninitiative.

 

Nützlicher Nebeneffekt:
Alle Haushaltstätigkeiten sind natürlich auch gut für die kindliche Motorik, und das kommt ganz von selbst und muss nicht gefördert oder betont werden!

 
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