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Zivilcourage

Sich einmischen, wenn anderen Unrecht geschieht. Nicht teilnahmslos zusehen, wenn der Lehrer oder die Lehrerin einen Klassenkameraden bloß stellt. Seine eigene Meinung vertreten – auch wenn sie nicht konform mit der vieler anderer ist: Das erfordert Zutrauen in sich selber und Mut.


Normen als stabile Basis

Felix, sechs Jahre, beobachtet auf dem Spielplatz eine Mutter und ihr Kind. Die Mutter schreit ihr kleines Mädchen an: „Nun hör endlich auf zu heulen! So schlimm ist ein aufgeschlagenes Knie doch nicht! Sei still, sonst gehen wir sofort nach Hause!“ Felix mischt sich ein und sagt zu der fremden Frau: „Kinder schreit man nicht an! Du solltest dein Kind lieber trösten als es auszuschimpfen.“ Felix schaut nicht weg, nimmt nicht hin, was ihm missfällt, er mischt sich ein.

Ein gutes Beispiel für Zivilcourage schon in ganz jungen Jahren. Bereits Vierjährige haben klare Vorstellungen von grundlegenden moralischen Normen. Dazu sind sie in der Lage, weil sie am Vorbild der Eltern, Großeltern und älteren Geschwister lernen. Die Kleinen werden geprägt durch die Art und Weise, wie diese miteinander umgehen und wie sie Freunde, Verwandte und Nachbarn behandeln. Diese Normen stellen für Kinder eine stabile Basis dar, mit deren Hilfe sie erkennen können: Das ist gut. Oder: Das geht nicht. Und allmählich werden diese von außen an das Kind herangebrachten Normen Richtschnüre für sein eigenes Verhalten. Felix hat solche Normen mit auf den Weg bekommen. Er hat erfahren, dass er bei Schmerz oder Kummer getröstet und nicht ausgeschimpft wird. Und dieses elementare Recht eines jeden Kindes fordert er nun von der fremden Mutter ein. Kinder mit Zivilcourage wie Felix haben Mut. Sie haben Eltern, die ihnen etwas zutrauen, die sie in ihrer Individualität bestärken und sie so annehmen, wie sie sind.


Die Hilfe anderer einfordern

Natürlich gibt es auch brenzlige Situationen, die Eltern in Angst und Schrecken versetzen. Wenn ältere Kinder ein jüngeres schlagen und in der Überzahl sind, sollte das eigene Kind wissen, wie es sich am besten verhält.

Ein Kind muss lernen: Jeder kann helfen, ohne sich selber in Gefahr zu bringen. Wichtig ist es immer, einen klaren Kopf zu behalten und zum Beispiel Erwachsene um Hilfe zu bitten, etwa ein Auto anhalten, einen Erwachsenen auf dem Gehweg ansprechen, an einer Haustür klingeln, die Polizei anrufen.

Beharrlich bleiben

Wichtig: Respektieren Sie die Meinung Ihres Kindes und machen Sie es stark, diese zu vertreten und dafür zu kämpfen. Helfen Sie Ihrem Kind, falls sie feststellen, dass es wegen seiner Meinung Nachteile hat – etwa in der Schule. Loben Sie Ihr Kind, wenn eine Situation durch seine Beharrlichkeit besser geworden ist. Ein Beispiel: Ihr Kind hat es gestört, dass viele seiner Klassenkameraden schlecht über einen neuen Schüler geredet haben. Es hat sich vor die Klasse gestellt und den anderen ins Gewissen geredet. Der Erfolg stellt sich ein – garantiert – wenn auch zuweilen mit etwas Verspätung.


Bitte nicht einmischen

Nur ein Kind mit einem gesunden Selbstvertrauen kann Zivilcourage zeigen. Loben Sie Ihr Kind und ermutigen Sie es! So wird es mehr und mehr Erfolgserlebnisse sammeln. Überlassen Sie es Ihrem Kind, wie es mit anderen umgeht. Das klappt nicht, wenn Eltern sich ständig einmischen. Ein Kind auf dem Spielplatz anzufeuern, damit es den besten Platz im Sandkaten erwischt, ist eine falsche Strategie. Kinder sollten aus sich heraus Situationen lösen lernen und nicht Rücksichtslosigkeit oder Gewalt mit den gleichen Waffen bekämpfen. Jeder Mensch geht anders mit Herausforderungen um. Und Ihr Kind wird mit der Zeit lernen, dass es mit einer Taktik, die es sich selber erarbeitet hat, viel besser durchs Leben kommt, als mit elterlichen Tipps, die ihm nicht so recht einleuchten wollen.


Wichtig: eine gute Kommunikation

Zivilcourage setzt eine gute Kommunikation voraus. Klar und verständlich formulieren, sachlich diskutieren und geschickt verhandeln gehören ebenso dazu wie die Fähigkeit, gut zuzuhören, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen und andere für seine Ideen zu begeistern. Auch hier sind Eltern für ihre Kinder die wichtigsten Vorbilder.

 
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