Margarete Ostheimer GmbH
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Deutschland
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Linus und Sören falten im Kindergarten aus buntem Papier kleine und große Schiffe. Fehlen noch die Matrosen. Die entstehen aus Korken, Die beiden Fünfjährigen bemalen Sie mit Gesichtern und blau-weißen Streifen. Das sind die Matrosenhemden. Aus Wolle werden Haare aufgeklebt. Fehlt noch Wasser. „Das dürfen wir nicht“, gibt Sören zu bedenken. „Wir sollen nur draußen mit Wasser spielen.“
„Wir können aber nicht nach draußen. Es gibt ein Gewitter. Aber wir brauchen trotzdem Wasser. Sonst können wir unsere Boote nicht schwimmen lassen“, entscheidet Linus und füllt Wasser in eine flache blaue Schüssel. „Das ist unser Meer“, sagt er. Als Mona, die Erzieherin vorbei kommt, meint sie: „Ihr sollt doch im Gruppenraum nicht mit Wasser spielen.“ Sören sagt nichts. Verlegen schaut er zu Linus. Doch der gibt sich nicht geschlagen. „Wir brauchen Wasser. Sonst können unsere Schiffe nicht übers Meer fahren. Und unsere Matrosen kommen nicht zum Taka-Tuka-Land“, sagt er. Das sieht auch Mona ein und lacht: „Na gut, aber dann wischt bitte die Wasserspritzer hinterher vom Boden auf.“ Das verspricht Linus.
Lernen nur durch eigenes Tun
Nur ein Beispiel, wie sich ein eigenverantwortlich handelndes Kind von einem eher angepassten unterscheidet. Zu den Grundbedürfnissen eines Kindes gehört neben Liebe und Geborgenheit auch die Freiheit, selber Entscheidungen zu treffen und damit die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Schon die Kleinen möchten die Welt mit allen Sinnen entdecken. Dabei sind sie ständig auf der Suche nach neuen Erfahrungen und Herausforderungen. Und damit machen sie sich mehr und mehr unabhängig von den Eltern. Mütter und Väter sollten den Drang ihres Kindes zum Selbermachen unterstützen. Denn nur durch das eigene Tun kann es lernen, wie die Welt funktioniert. Dass zum Beispiel ein Papierboot Wasser zum Schwimmen braucht. Dass es untergeht, wenn es zu schwer beladen wurde. Dass der Ozean in der Plastikschüssel aber auch mal hohe Wellen schlagen und das Land unter Wasser setzen kann. Eltern, die ihr Kind zur Selbständigkeit erziehen, werden ihm beibringen, letztlich auch die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Das Kind lernt dabei: Wenn ich mit Wasser gepatscht habe, muss ich es hinterher wieder aufputzen.
Eigenverantwortung macht kreativ
Kinder, die eigenverantwortlich handeln, sind gleichzeitig auch kreativ. Kreativität bedeutet nämlich vor allem auch: Ein Kind löst Probleme und Aufgaben im Leben so, wie es dies persönlich für richtig hält. Solche Kinder verfolgen beharrlich ihr Ziel, lassen sich durch die Bedenken anderer nicht entmutigen und verteidigen ihren Standpunkt – wie Linus in unserer Geschichte.
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