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Begeisterungsfähigkeit

Als Paul vom Kindergarten abgeholt wird, läuft er seiner Mama Freude strahlend entgegen und ruft: „Mama, Mama, im Apfelbaum ist ein Vogelnest. Komm, ich zeig es dir!“ Doch Pauls Mama hat es eilig. Sie möchte auf dem Rückweg noch beim Metzger Fleisch kaufen. Der Laden schließt in einer halben Stunde. „Heute nicht, vielleicht morgen“, vertröstet sie ihren kleinen Jungen. Paul kann seine Enttäuschung nicht verbergen. Kein Wunder, denn er möchte seine Begeisterung jetzt mit seiner Mama teilen und nicht morgen.


Kinder möchten Freude teilen

Kinder leben in der Gegenwart. Sie freuen sich an den vielen kleinen Dingen am Wegrand, beobachten eine Schnecke bei ihrer langsamen Wanderung, schauen einem Schmetterling nach, bis er im Dickicht der Bäume verschwunden ist. Sie sind begeistert, wenn sie etwas Schönes erlebt haben und müssen diese Freude mit jemandem teilen – sofort und nicht erst, wenn es den Erwachsenen passt. Doch bei den Großen kocht die Begeisterungsfähigkeit oft auf Sparflamme. Sie wird von den kleinen und größeren Alltagspflichten unterdrückt. Pauls Mama hat vielleicht als kleines Mädchen erfahren: „Wenn meine Mama gestresst wirkt, brauche ich ihr erst gar nicht von meinen Erlebnissen zu erzählen. Sie hört mir sowieso nicht zu oder sagt, dass sie jetzt keine Zeit hat.“ Die gleiche Lektion lernt Paul: Das Vogelnest ist uninteressant. Alles andere zählt mehr – sogar das Hackfleisch fürs Mittagessen.


Mehr in der Gegenwart leben

Auch Erwachsene können lernen, mehr in der Gegenwart zu leben. Es ist ganz einfach. Die erste Lektion: Halten Sie einen Augenblick inne, wenn Ihr Kind Ihnen Freude strahlend von seinen Entdeckungen erzählt. Es ist für Ihre kleine Tochter oder Ihren kleinen Sohn wichtig, mit jemandem seine Begeisterung zu teilen. Eltern sollten sich freuen, wenn Ihnen diese Ehre zuteil wird. Zweite Lektion: Nichts ist in solchen Momenten wichtiger als die Gegenwart. Die meisten Dinge können erst mal aufgeschoben werden. Wie groß wäre Pauls Freude gewesen, wenn seine Mama gesagt hätte: „Schön, dass du etwas so Interessantes entdeckt hast. Das muss ich mir unbedingt anschauen!“.

Zum Mittag hätte es dann eben Spiegelei statt Hackfleischbällchen gegeben. Lassen Sie sich von der Begeisterungsfähigkeit Ihres Kindes anstecken und genießen Sie jeden Augenblick. Denn das Leben spielt sich im Jetzt ab. Wer immer nur plant, kommt nie wirklich an. Denn er hat ja schon wieder neue Ziele vor Augen. Teilen Sie also die Freude Ihres Kindes über ein Schneckenhaus, über einen besonders interessanten Stein oder einen Löwenzahn. Gibt es etwas Schöneres, als an einem sonnigen Frühlingstag gemeinsam im Gras zu sitzen und den kleinen fliegenden Schirmchen des Löwenzahns hinterher zu träumen?

 
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