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Liebe und Geborgenheit

Alexander, fünf Jahre, malt einen Sternenhimmel. Er ist so vertieft in sein Kunstwerk, dass er nicht auf das Glas mit der blauen Wasserfarbe achtet. Es kippt um und ergießt sich über den Küchenboden. Seine Mama kommt herein und sieht die Bescherung. Ihr Blick fällt auf Alexanders Sternenhimmel. „Er ist wunderschön. Da hast du dir aber große Mühe gegeben“, lobt sie. Ganz nebenbei nimmt sie Küchenkrepp und legt den blauen See auf dem Fußboden trocken. Den Rest erledigt sie mit einem Lappen.

„Das kann passieren und ist überhaupt nicht schlimm“, versichert sie ihrem Jungen. Alexander schlingt seine Arme um die Mama, drückt sie fest an sich und sagt: „Ich hab dich ganz doll lieb!“ Die Mutter geht in die Hocke, reibt ihre Nase an Alexanders Näschen und meint: „So machen die Eskimo-Mütter und die Eskimo-Kinder, wenn sie sich ganz doll lieb haben.“

Alexander strahlt übers ganze Gesicht. Den Sternenhimmel lassen die beiden trocknen. Dann hängt ihn die Mama in der Küche auf. Alltagssituationen wie diese sind Höhepunkte im Leben eines Kindes. Sie zeigen ihm, wie sehr Mama und Papa es lieben und wie wichtig es ihnen ist. Das verleiht Bärenkräfte. Je mehr ein Kind in den ersten Lebensjahren davon abbekommt, desto besser.


Kinder brauchen Liebe und Grenzen

Doch mit Liebesbeweisen allein ist es nicht getan. Echte Elternliebe setzt voraus, dass Mütter und Väter auch Grenzen setzen können. Denn ohne Regeln sind Kinder nicht sicher, was geht und was nicht. Ein fester Rahmen, an dem Mädchen und Jungen sich orientieren können, gibt Sicherheit. Allerdings nur dann, wenn Grenzen nicht zu sehr einengen. Eltern sollten immer dort konsequent sein, wo es ihnen wichtig ist. Die Kunst liebevoller Erziehung besteht darin, dem Kind Kompromisse anzubieten, die für beide Seiten akzeptabel sind. Je mehr in der Familie erzählt, gesprochen und diskutiert wird, desto eher sind schon die Kleinsten in der Lage, ihre Gefühle zu beschreiben, ihren Standpunkt darzustellen und Konflikte fair auszutragen. Damit schulen sie ganz nebenbei ihr Denkvermögen.


Rituale geben Kindern Wurzeln

Wichtig für ein gutes Klima in der Familie sind gute alte Traditionen. Bestimmte Rituale, die schon von den Großeltern und Urgroßeltern gepflegt wurden und immer noch Bestand haben, bringen Kinder auch in unserer schnelllebigen Zeit in Verbindung mit ihren familiären und kulturellen Wurzeln. Vieles im Alltagsleben ist ritualisiert, ohne dass wir uns dessen bewusst sind: das Winken am Küchenfenster, wenn die Kinder zur Schule gehen; der Familienchor, der das Geburtstagskind mit einem Ständchen weckt; der Krippenspaziergang zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel; die lustige Spielerunde am Silvesterabend mit Oma und Opa und nicht zuletzt das Zubettgehritual. In jeder Familie gibt es zur regelmäßigen Gewohnheit gewordene Handlungen, die übers Jahr hinweg Bestand haben und die gern an spätere Generationen weitergegeben werden. Solche Rituale helfen Kleinen und Großen, das Leben zu ordnen und dem Alltag Struktur zu geben. Von ihnen geht eine ganz besondere Kraft aus, und sie sind ständige Begleiter auf dem Lebensweg. Wissenschaftler haben festgestellt, dass es zwischen der Pflege von Ritualen und der seelischen Gesundheit und Intelligenz von Kindern einen Zusammenhang gibt. Rituale wärmen das Klima in der Familie auf und sind das beste Heilmittel gegen schädliche Einflüsse von außen.


Wichtig: Kinder in allem einbeziehen

Kinder brauchen vor allem auch das Gefühl: Ich bin meiner Mama und meinem Papa wichtig. Sie teilen ihr Leben mit mir und widmen mir einen Großteil ihrer Zeit. Keine Sorge: Das funktioniert ganz ohne Unterhaltungsprogramm. Eltern müssen nicht ständig den Animateur spielen. Mädchen und Jungen möchten einfach nur dabei sein: beim Kochen und bei der Gartenarbeit helfen, an Gesprächen mit anderen beteiligt sein, zwischendurch mal ausgelassen mit Mama und Papa herumtollen und von Herzen albern sein. All das funktioniert im täglichen Miteinander und ist für Kinder pure Seelenmedizin. Das Selbstvertrauen eines Kindes hängt unmittelbar damit zusammen, wie viel Aufmerksamkeit es von Mutter und Vater bekommt.


„Ich gehöre dazu, und alle haben mich lieb“

Kinder interessieren sich im übrigen brennend für Ihre Verwandtschaft – auch für Tanten und Onkel, die schon gestorben sind, von denen aber noch Fotos existieren. Erzählungen über die Familie lassen Mädchen und Jungen spüren: „Da ist eine ganze Sippe, in der jeder so angenommen wird, wie er ist. Ich gehöre dazu, und meine Familie hat mich sehr lieb.“ Von Großeltern, Onkeln und Tanten lernen Kinder noch etwas ganz anderes: Wenn der Großvater ein Meister im Schnitzen von Krippenfiguren ist, gibt er das Know-how an seine Enkelinnen und Enkel weiter. Die Großmutter hat schon für ihre Kinder Schals gestrickt. Dass auch ihre kleinen Enkelsöhne und –töchter geschickt mit den Stricknadeln hantieren können, ist ausschließlich Omas Verdienst.


Höhepunkte im Kinderleben

Wichtig sind Glanzpunkte im Alltag, an die Kinder sich auch nach Jahren noch gern zurück erinnern. Die Wochenenden bieten sich an.

Hier einige Ideen:

Zusammen ins Kino gehen und dabei eine große Tüte Popcorn verputzen.

Bis mittags im Schlafanzug am Frühstückstisch sitzen, schmökern und geduldig neugierige Kinderfragen beantworten.

Bei Regenwetter auf den Dachboden steigen, Mamas und Papas alte Spielsachen herauskramen und gemeinsam mit den Eltern spielen: Das lässt nicht nur Kinderaugen leuchten!

 
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