Margarete Ostheimer GmbH
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Am sechsten Januar feiern Christen den Dreikönigstag. Es ist der Tag an dem die Heiligen Drei Könige nach Bethlehem kamen, um dem neugeborenen Jesuskind zu huldigen und ihm ihre Geschenke darbrachten. So überliefert es das Matthäus-Evangelium.
Es wird geschildert, dass die drei Weisen aus dem Morgenlande von einem Stern geleitet nach Bethlehem gelangten. Zwölf Sternenkundige hatten abwechselnd auf dem Berg Vaus gewacht und die Ankunft des lange vorausgesagten Sternes erwartet.
Als er erschien, erfuhren die Heiligen Drei Könige davon und reisten, jeder aus einer anderen Richtung von diesem Stern geleitet, nach Bethlehem. Ihre drei Karawanen mit Kamelen, Elefanten und Dromedaren und Pferden trafen an einer Stelle zusammen und sie begrüßten einander voller Freude und mit Ehrerbietung. Zusammen fanden sie schließlich zu dem Ort, wo Maria und Josef mit dem Kinde waren. Sie fühlten sich so eingenommen von dem Strahlen, das von der Heiligen Familie ausging, dass sie zunächst vergaßen ihre Geschenke zu überreichen.
Auf ihrem Weg hatten sie König Herodes getroffen, dem berichtet worden war, dass hohe Herren aus fernen Ländern gekommen waren, um einem neuen König zu huldigen. Herodes ließ sie zu sich rufen und bat sie, ihm auf ihrem Rückweg zu berichten, wo sich der neue König aufhielt, denn er wollte keinen König neben sich dulden. Doch in der Nacht ihrer Abreise erschien den drei Königen ein Engel, der sie warnte, Herodes nichts zu verraten. So zogen sie auf anderem Wege in ihre Heimat zurück und erreichten nach zwei Jahren wieder den Berg Vaus, wo sie eine Kapelle errichten ließen.
Farben und Gaben der Heiligen Drei Könige
Die Heiligen Drei Könige, die man auch die Weisen aus dem Morgenlande nennt, sind Kaspar, Melchior und Balthasar. Sie sollen aus Persien, Chaldäa und Indien gekommen sein. Ihre Gewänder werden auf alten Gemälden jeweils in besonderen Farben dargestellt. Auch die Gaben, die sie bringen, sind jeweils einem König zugeordnet und haben eine Bedeutung.
Kaspar, der schwarze König, war der König von Tharis und der Insel Egryskulla und kleidete sich grün und trug die Myrrhe.
Melchior, der König von Nubien und Arabien, trug rote Kleider und brachte das kostbare Gold.
Balthasar, der König von Godolien, war ganz in Blau gewandet und verschenkte den wertvollen Weihrauch.
Myrrhe, Gold und Weihrauch als Symbole
Die Gaben, die die Könige mitbringen, haben symbolischen Charakter.
Die Myrrhe wurde seit jeher zum Einbalsamieren von Leichen verwendet und daher verwundert es kaum, dass auch in Jesu’ Leichentücher Myrrhe eingebunden wurde. Die Myrrhe steht für die Verbindung der Menschenseele mit dem Ewigen, dem Unsterblichen, also für die Überwindung der irdischen Todeskräfte.
Gold steht für die Einsicht der Menschen in das Göttlich Geistige, also für die Weisheits- und Erkenntniskräfte des Menschen.
Weihrauch wurde schon in vorchristlicher Zeit zu Opferzwecken verwendet und galt da als Symbol des Gebetes, mit dem man sich mit der göttlichen Welt verbindet. Weihrauch steht als Symbol für Opferdienst und menschliche Tugend.
Der sechste Januar ist außerdem der Tag, an dem Jesus, als er dreißig Jahre alt war, von Johannes dem Täufer im Jordanfluss getauft wurde.
Wie kann man Kindern den Dreikönigstag nahe bringen?
In vielen Familien stehen der Weihnachtsbaum und die Krippe traditionell bis zum 6. Januar im Wohnzimmer. Man kann an Weihnachten einen Stern über der Krippe aufgehen lassen, der den Königen aus dem Morgenlande den Weg weist. Hierfür malen die Kinder einen schönen Stern auf dunklem Hintergrund oder basteln einen Stern aus Goldpapier. Man hängt diesen Stern über der Krippe auf. Gleichzeitig kann man die Krippenfiguren der Heiligen Drei Könige in einiger Entfernung der Krippe „loslaufen“ lassen, so dass sie am 6. Januar in der Krippe angelangt sind. Den Weg der Könige kann man mit ein paar Steinen von draußen und einigen Kiefernzapfen markieren. Während man zusammen malt, kann man den Kindern die Geschichte von Heiligen Drei Königen erzählen, die vom Stern geleitet, das Jesuskind fanden.
Krippenspiel nachspielen
Vielleicht werden die Kinder durch das Erzählen der Geschichte der Heiligen Drei Könige dazu angeregt, das Ganze nachzuspielen. Nichts leichter als das: Rote, grüne und blaue Tücher werden zu einem Umhang geknüpft und aus goldenem Papier Kronen ausgeschnitten und mit kleinen Glassteinen beklebt. Ist kein Goldpapier zur Hand, schmücken sich die Könige mit etwas goldener Bordüre oder Litze oder einem breiten goldverzierten Geschenkband aus Stoff, das sicherlich noch von Weihnachten übrig ist! Die Opfergaben befinden sich in kleinen Schmuckdöschen, einem Holzkästchen oder einer ausrangierten Zuckerdose aus Porzellan.
Echtes Gold, richtige Myrrhe und duftender Weihrauch!
Besonderes Staunen ruft es hervor, wenn man am 6. Januar ein paar Proben der kostbaren Gaben bereit hält und den Kindern herzeigt. Echtes Gold in den Händen zu halten, richtige Myrrhe durch die Finger rieseln zu lassen und Weihrauchduft zu riechen, was für ein Erlebnis!
Gold gibt es flüssig in kleinen durchsichtigen Fläschchen in Geschenke-Läden oder in Läden, die Steine und Halbedelsteine verkaufen, oder als Blattgold in Läden für Kunsthandwerkerbedarf. Weihrauch und Myrrhe findet man in Kräuterläden.
Dreikönigskuchen
In Frankreich und auch in manchen Orten Deutschlands ist es üblich, am Dreikönigstag einen Kuchen zu machen, in den eine kleine Porzellankrone oder (ungefährlicher) eine weiße Bohne eingebacken wird. Aus kartoniertem Goldpapier wird eine große Krone ausgeschnitten, die dem Kuchen wie eine Umrahmung umgelegt oder aufgesetzt wird. Wahlweise kann man aus Marzipan eine Krone formen und mit kandierten Früchten verzieren, die die Edelsteine symbolisieren.
Das Kind, das das Krönchen in seinem Kuchenstück findet, darf an diesem Tag der König sein und darf die goldene Krone aufsetzen. Ihm ist es nun vorbehalten, beispielsweise ein Spiel zu bestimmen, das nach dem Essen gespielt wird oder ein Lied vorzuschlagen, das dann alle fröhlich anstimmen.
Alle Angaben stammen aus den Büchern "Das Jahreszeitenbuch" und "Die christlichen Jahresfeste und ihre Bräuche" vom Verlag Freies Geistesleben.
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