Margarete Ostheimer GmbH
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Deutschland
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Viele Grundfähigkeiten haben Kinder in den ersten Lebensjahren ausgebildet. Nun erweitern sie diese bisher gewonnenen Fähigkeiten und bewegen sich mit großen Schritten in die Welt hinein. Eltern beobachten, dass ihr Kind sich nun ausdauernder mit einer Sache beschäftigen kann.
Max, 30 Monate, reiht kleine Schachteln zu einem Zug auf. Seine Mama hilft ihm, Löcher zum Befestigen einer Kordel in die Schachteln zu bohren. Immer mehr Waggons reihen sich hinter der Lokomotive auf, aus deren Pappröhren-Schornstein weißer Wattedampf steigt. Dies hat Max in seinem Lieblingsbilderbuch „Henriette Bimmelbahn“, dem Klassiker von James Krüss, gesehen. Der Kleine zieht die Eisenbahn hinter sich her. An jeder Haltestelle steigen neue Passagiere ein: Tiere vom Bauernhof und Fingerpüppchen. Manche Waggons transportieren Güter: Bauklötze, zusammengeknülltes Papier, Kronkorken. Max wird nicht müde bei der Suche nach weiteren Personen und Gütern, die mitfahren dürfen.
Das kenne ich schon!
Max kennt nun schon viele Dinge und erfasst sie mit einem Blick. Er muss nicht mehr jeden Gegenstand mit den Händen ertasten. Ein wichtiger Schritt. Denn die optische Wahrnehmung gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Ausnahmen gibt es aber immer noch: Wenn Max etwas nicht kennt, muss er das unbekannte Ding immer noch betasten, daran riechen und es in den Mund stecken. Die Warnung „nicht für Kinder unter drei Jahren geeignet“ auf manchen Spielzeugen ist also durchaus ernst zu nehmen.
Körperbeherrschung - Sprachfertigkeiten
Die Beherrschung seines Körpers zeigt das Kind in der Lust am Ausprobieren schwieriger Bewegungen; es will Purzelbäume schlagen, sich auf den Kopf stellen oder einen leichten Abhang auf der Seite hinunterrollen lassen. Es versucht gar zu "fliegen" - dass es dabei ständig hinfällt, stört gar nicht.
Hören läßt sich, wie nun auch die sprachlichen Fertigkeiten zunehmen: Wie es mit seinen Bewegungen spielt, rennt und hüpft, so "erforscht" das Kind nun die reiche Welt der Sprache: Von interessanten Lauten und Plappern über Sprachmelodie und richtigen Worten bis hin zu Verslein und Gesang. Vormals wurden noch alle gegriffenen Gegenstände "geschmeckt", jetzt probiert und entdeckt es in seinem Mund die vielfältigen Möglichkeiten unserer Sprache.
Auch Max Sprachschatz wird nun immer größer. Mit Siebenmeilenstiefeln ist er im Land der Wörter unterwegs und lernt täglich neue hinzu. Er hat Freude daran, sich mit Mama und Papa, Oma und Opa und anderen Menschen zu unterhalten und spielt gern auch mit Kindern, zum Beispiel auf dem Spielplatz oder in der Spielgruppe. Am Ende dieses Lebensjahres sind vielleicht schon ganze Sätze von ihm zu hören. Gerne plaudert er über seine Erlebnisse, singt Lieder, sagt Reime auf. Mit der Sprachentwicklung einher geht die Fähigkeit des Denkens. Max unterscheidet Dinge, stellt Zusammenhänge her, verarbeitet Erlebnisse und Erfahrungen. Das Fragealter ist da. Es vergeht kein Tag, an dem Mama oder Papa nicht die zahllosen „Warum-Fragen“ ihres Kleinen beantworten müssen.
Knöpfe öffnen und schließen
Auch in seiner motorischen Entwicklung hat Max Riesenfortschritte gemacht. Er hüpft, klettert, springt beim Spazierengehen gern von kleinen Mauern herunter. Auch feinmotorisch wird Max nun immer geschickter. Seiner Mama fällt auf, dass er beim " Abwasch" nicht mehr so viele Plastikteller fallen lässt und dass er die Knöpfe seiner Strickjacke selber öffnet und schließt. Für Max ist nun nicht mehr alles Spiel. Er lernt allmählich, bestimmte Regeln einzuüben, etwa dass er seine Tasse mit Kakao vorsichtig trägt, damit nichts überschwappt. Oder dass er einen Porzellanteller nicht auf den Tisch knallt, sondern behutsam absetzt, damit er nicht zu Bruch geht.
Die Welt mit meiner Fantasie
Die Zeit der Fantasiespiele ist gekommen. Max spielt mit seinen Puppen und Tieren all das nach, was er in der Welt der Erwachsenen beobachtet hat. Viel Erlebtes kann in das Spiel einfließen und wird fantasievoll gestaltet. Da können aus den Holzpferdchen auch mal die wilden Jungen vom Spielplatz werden, und eine Plastikwanne wird zum Ozeandampfer, mit dem Max über die Weltmeere segelt. Ein Suppenteller kann Steuerrad für den Dampfer, aber auch eine Badewanne für Tiere oder ein Puppenbett sein. Max macht sich seine Spielwelt so, wie er sie haben möchte. Er erkennt aber auch den Zusammenhang zwischen Suppenteller, Suppe, Mittagessen. Dann balanciert er ihn vorsichtig, damit nichts daneben geht.
Das Ich auf der Bühne der Welt
Mit drei Jahren haben die meisten Kinder schon angefangen, sich selbst als Ich zu benennen, während sie sich vorher mit einem Namen ansprachen. Dieses neue Empfinden geht einher mit einem neuen Selbstbewusstsein, das häufig auch in der so genannten Trotzphase Ausdruck findet: ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu einem eigenständigen Wesen.
Und auch im Spiel kommt eine weitere Dimension dazu. Ahmte Max bisher das Verhalten von Mama oder Papa im Spiel nach, bringt er nun sich selber auf die Bühne seiner kleinen Welt. Er selbst kann nun Mama oder Papa sein, ein Tier, ein Polizist oder Feuerwehrmann, eine Ärztin oder Busfahrerin. Eltern dürfen sich über das spontane Fantasie-Spiel ihres Kindes freuen.
Wie von selbst halten sich in diesem Alter Realität und Fantasiewelt die Waage. Kinder in diesem Lebensjahr finden sich in der Welt immer besser zurecht. Sie brauchen aber auch die Möglichkeit, in ihrer Fantasie im Spiel frei darüber hinauszugehen und sie immer wieder nach ihren Vorstellungen verändern zu dürfen. Denn in den folgenden Jahren wird es einen großen Teil des kindlichen Spiels einnehmen.
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