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Mit Wasser spielen

„Schnell, hilf mir, der Damm bricht!“, ruft Elias aufgeregt, „Wir brauchen noch mehr Steine.“ Jule schleppt einen Felsbrocken herbei, der schon fast zu schwer für sie ist. „Uff, den setze ich hier hin, dann kann das Wasser nicht durch“, meint sie fachkundig. Mit Ästen und Steinen haben die beiden am Bach einen Staudamm gebaut und beobachten fasziniert, mit wie viel Kraft und Energie das Wasser strömt. So versunken sind sie in ihr Spiel, dass sie alles andere darüber vergessen.

Wie alle Elemente übt Wasser eine besondere Anziehungskraft auf Kinder aus. Warum es so wohltuend und entspannend für Kinder ist mit Wasser zu spielen, erfahren Sie hier

 

Wasser – der Ursrpung des Lebens

Seit jeher haben sich Menschen dort angesiedelt, wo es Wasser gab, an Quellen, Meeren und Flüssen.  Es brauchte Wasser, damit Leben auf unserem Planeten entstehen konnte, und ohne Wasser ist Überleben nicht denkbar.

Auch jeder Mensch trägt einen kleinen Ozean in sich. Wie viel Wasser wir in uns haben, hängt von unserem Alter ab, davon, ob wir Mann oder Frau sind sowie vom Körperfettanteil und der Muskelmasse. Ein Neugeborenes beispielsweise trägt zu 80 Prozent Wasser in sich. Der Anteil nimmt dann im Laufe des Lebens ab. Kein Wunder also, dass fast alle Menschen von Wasser fasziniert sind. Bereits Babys heben den Kopf, wenn sie Wasser rauschen hören und die meisten Kinder streben Richtung Wasser, wenn sie es sehen. Die meisten Kinder lieben es, zu baden oder mit Wasser zu spielen.

Erste spielerische Erfahrungen mit Wasser in Bad, Küche und auf dem Balkon


Das erste Babybad

Besonderes achtsam sollte man den ersten Kontakt eines Baby mit Wasser gestalten. So haben es schon unsere Omas gehandhabt: Am wohlsten fühlt sich der kleine Johann (2 Monate) , wenn Mama ihn auf den Ellbogen in das wohltemperierte Wasser eines Badewännchens hält und seinen kleinen Körper vorsichtig mit Wasser beträufelt. So ist er gestützt und fühlt sich sicher.

 

Manche Mütter baden ihre Babys senkrecht in einem Eimer, hier sollte man auf die Signale des Babys achten, da das Baby hierbei nur unter Achseln gehalten wird, kann es ängstlich reagieren. Julians Mutter macht es ganz anders: Sie nimmt ihn einfach mit in die große Badewanne, sie setzt sich in die halbvolle Wanne hinein, und legt Julian, dessen Gesicht ihr zugewandt ist, auf ihre aufgestellten Oberschenkel. Langsam streckt sie nun die Beine aus, sodass Julian, fest gestützt und an den Ärmchen gehalten, zentimeterweise mit dem Wasser in Berührung kommt.  Etwas unsicher blickt er seine Mama an, doch aber entspannt er sich und lächelt.

Mehr darüber wie man ein Baby badet und pflegt erfahren Sie hier unter Babypflege.

Am Waschbecken spielen


„Pitsch, patsch, pitsch, patsch!“ Gino (2 Jahre), steht auf einem Stuhl und patscht mit seinen kleinen Händchen in der Plastikwanne in der Spüle. Gerade wollte seine Mutter Wäsche einweichen. Aber vorher darf Gino das nasse Element ausprobieren. Ginos Mutter hat einen Stuhl ans Waschbecken geschoben und ihn so mit der Lehne aufgestellt, dass er nicht kippen kann. Nun steht Gino stolz darauf und erkundet, natürlich unter ihrer Aufsicht, was man so alles mit Wasser anstellen kann. Klar, dass er hinterher umgezogen wird, und aufwischen muss Ginos Mutter auch. Aber was soll’s, sagt sie sich, das Bad hatte es eh nötig. Gino hat Glück, seine Mutter liebt Wasser ebenso wie er, so darf er auch mal barfuss in einer Pfütze herumpatschen und bei Regen im nassen Gras laufen. Sie weiß, wie wichtig es für ihn ist, Natur zu erleben und echte Sinneseindrücke zu erfahren.

 

Am Spülbecken

Selbst Kinder von 1 ½ oder 2 Jahren können schon beim „Abwaschen“ helfen, wobei man natürlich bei den Kleinen dabei bleiben muss, damit sie in ihrem Eifer nicht vom Stuhl plumpsen. Ein wenig Wasser ins Waschbecken oder den Wasserhahn sachte tröpfeln lassen, Ärmel hochgekrempelt und los geht das Gepritschel. Geeignet zum Spülen sind natürlich je nach Alter zunächst unzerbrechliche und saubere Utensilien wie Töpfe, Plastikbecher, Besteck, oder robuste alte Teller. 

Vorsicht, Kinder in der Badewanne oder an Wasserstellen, seien sie auch noch so klein, nie alleine spielen lassen!

In der Badewanne

Elias kommt vom Spielplatz herein und ist so richtig sandig und verschwitzt. „Du kommst jetzt erst einmal in die Wanne.“, stellt seine Mama fest. Klar, nach einen Nachmittag draußen im Sand bietet sich ein abendliches Bad als Ritual geradezu an.

Für Elias Badewannenspiele braucht Elias Mama etwas Langmut, denn alleine lassen will sie ihn auf keinen Fall. Das ist viel zu gefährlich. Einmal in die Wasserspiele vertieft, bleibt er gerne im warmen Wasser, bis die Haut schrumpelt. Elias Mutter nimmt sich ein bequemes Sitzkissen und setzt sich mit der Tageszeitung oder dem Buch, für das sie sonst nie Zeit hat, auf den Badezimmerfußboden und genießt die "freien" Minuten. Damit, dass sie hinterher aufwischen muss, hat sie sich schon vorher abgefunden. Vielleicht setzt man solche Badetage gleich auf den Abend vor dem Großputz?

 

Tipp: Halten Sie immer einen Vorrat an leeren Shampooflaschen, Joghurtbechern, kleinen Plastikflaschen und Plastikbehältern bereit.

 

Was schwimmt am besten?

Auch in der Badewanne kann man prima mit Wasser spielen. Verschiedene Gegenstände kommen mit hinein. Alle Kinder, auch im Schulkindalter, spielen gerne mit allerlei Gefäßen. Gino probiert aus, was und wie viel in welches Behältnis hinein geht, bis es überläuft, und gießen stundenlang und hingebungsvoll von einem Behälter in den nächsten. Er findet heraus, was am besten schwimmt und stellt fest: Der Bimsstein ist ganz leicht, ein alter Kochlöffel geht auch nicht unter, die kleine Ritterfigur versinkt ganz schnell, der Gummiball schwimmt oben, und ein Becher so lange bis man ihn zu voll füllt.

 

Wannen und Wassermühlen

Wenn es heiß ist, stellt Sinas Vater auf dem Balkon ein kleines Wännchen auf, in dem sie mit Wasser spielen darf. Alle Spiele für die Badewanne, kann sie genauso gut hier spielen.
Sina liebt ihre Wassermühle, die ist ein gutes Wasserspielzeug für drinnen und draußen. Immer wieder gießt sie Wasser in den Trichter und staunt, wie es das darunter befestigte Wasserrad antreibt.

 

Boot

Ein kleines Holzboot, das im Wasser schwimmt, bringt Elias kindliche Phantasie zum Blühen. Ist es ein kleines Abenteurerschiff, das ferne Länder erkundet oder ein Ozeanriese mit vielen Passagieren? Hat es kostbare Güter an Bord (das können Alltagsgegenstände, wie Haarspangen etc. sein, die im Badezimmer liegen) oder ist es ein Piratenschiff auf Kaperfahrt, das in den Wellen zu kentern droht?

Legos und Spieltiere
Ab und zu nimmt Sina ihre großen Legosteine, Figuren oder Holztiere mit ins Wasser. Sina lässt sie vom Wannenrand aus ins Wasser springen, sie spielen und erleben kleine Meeresabendteuer.

 

An der Badewannenbar

Felix ist schon sechs Jahre alt, trotzdem badet er gern und spielt dabei am liebsten "Bar" oder "Café". Seine Mutter bestellt und er mixt wie ein Weltmeister, das hat er im Urlaub an der Strandbar beobachtet.  Felix freut sich über die phantasievollsten Bestellungen wie zum Beispiel „Kaffee mit Schlagsahne und Zimtzucker“, „Kirschsaft mit Kokossirup“. "Wie lecker das schmeckt", lobt Felix Mutter, „Könnten Sie hierhinein noch einen ein Schuss Bananensaft geben?“  Freudig gießt Felix etwas Wasser nach und strahlt glücklich.
Da Felix genau beobacht, ob sie auch „wirklich trinkt“, kippt Felix Mutter die Bestellungen hinter seinem Rücken unauffällig ins Waschbecken, damit er nicht enttäuscht ist. Oder sie hortet die Getränke und behauptet, sie hebe sie auf für "die vielen Gäste, die nachher noch kommen, Tante Susanne trinkt besonders gern Schoko-Milchshake."

Im Freien spielt es sich am Schönsten

 

Im Garten

Orhan und Elif haben Glück, ihre Eltern haben einen Garten und wenn es heiß wird, stellt Papa den Rasensprenger und ein Planschbecken auf und überlässt ihnen für eine Weile den Schlauch. Dabei stellt er sicherheitshalber ein paar Regeln auf:„Auf den Kaffeetisch wird nicht gezielt!“ oder „Wer schafft es, dass dabei kein Fenster nass wird?“

 

Wasserspiele im Garten

Kindergeburtstag im Sommer: Wasser marsch!

 

Am Wasserspielplatz

Zum Glück gibt es nun fast in allen größeren Städten tolle Wasserspielpätze. Es ist gut Wechselwäsche und ein Handtuch dabei zu haben oder Kinder gleich in Badekleidung zu stecken.
Ein guter Wasserspielplatz ist einem Flusslauf nachempfunden und so angelegt, dass man Kinder gar nicht zum Spielen anleiten muss. Sie können die Pumpe selbst bedienen und schon heißt es "Wasser marsch". Kinder werden dort schnell eigene Ideen entfalten. 


Staudämme bauen

Im Rinnensystem kann man prima Staudämme bauen. Dazu nimmt Philipp alles, was sie er auf dem Spielplatz finden kann: Stöcke und Ästchen, Steinchen und Sand. Er beobachtet, wie sich der Lauf des Wassers verändert, wenn er Hindernisse einbauen. Wie an natürlichen Flussläufen und Bächen, kann man auch auf dem Wasserspielplatz Schiffchen fahren lassen

 

Auf der Brücke

Manchmal geht Gino mit Mama zum Fluss und sie werfen Rinde, kleine Steine, Ästchen oder Blätter von der Brücke. Dann rennen sie auf die andere Seite, um zu sehen, ob das „Schiffchen“ drüben wieder heraus kommt.

 

Am Bach

Kaum sind Kinder in der Nähe von einem Bach versuchen sie „Schiffchen“ schwimmen zu lassen. Wie weit treibt das Rindenstück? „Das Schiff hat sich verfangen“, ruft Gino. Mit einem Stock versucht er, sein Rindenstückchen aus der Uferböschung zu befreien. Mit Kieselsteinen, Lehm, Sand und Stöckchen staut er das Wasser im seichten Bachlauf zu einem Damm.

Seine Freundin Sina hat einen Kescher dabei, sie fischt damit im seichten Wasser und hebt wahre Schätze: Kleine Käfer, glitzernde Steine und sogar eine Qualquappe geht ihr ins Netz!

Glücklicherweise wandern die Eltern gerne und kennen eine Stelle, an der das Wasser noch langsam fließt, dort lässt es sich besser spielen.

 

Wasserräder

An solchen Bachufern kann man auch prima mit Wasserrädern spielen. Auf den Fotos sehen Sie verschiedene Wasserräder der Firma Kraul, die man selbst zusammen bauen und auf zwei Steine setzen kann.

Die Geschichte der Wasser- und Windmühlen

 

Wanderung zum Brunnen

In vielen Dörfern gibt es in noch funktionierende Brunnen. Machen Sie mit ihren Kindern doch einmal eine Wanderung und stecken sie sich als Ziel den kühlen Brunnen im nächsten Dorf. Was für eine Freude, dass hier Tag und Nacht das Wasser läuft! Gino staunt über folgendes Experiment: Legt man eine Holzkugel oder einen kleinen Ball in den Strahl, so kommt er aus dem Strudel von alleine nicht wieder heraus.

 

Was Kinder auch immer mit Wasser anstellen, eigentlich immer sind sie nach dem Spiel nass und schmutzig, entspannt und glücklich.

Wasser & Sand - die Mischung macht's


Burg mit Burggraben bauen

Dort wo das Wasser sich in den Sand ergießt, sitzt Moritz und genießt so richtig die Matschepampe. Wo der Sand feucht ist, lässt sich etwas Gutes bauen. Wie wäre es mit einer Burg mit Burggraben außen herum?
Wasser und Sand, eine gute Verbindung

Sina und Leon haben im Sandkasten des Kindergartens viele Gräben und ein tiefes Loch gebuddelt und gießen nun mit einem Kännchen immer wieder Wasser hinein. Gespannt beobachten sie, wie das sich das Wasser erst einen Weg bahnt und dann schnell versickert. „Wir brauchen mehr Wasser, dürfen wir den Schlauch nehmen?“ Die Erzieherin erlaubt es und innerhalb kürzester Zeit haben die Kinder einen Fluss vielen Seitenarmen gegraben, den sie immer wieder überfluten. Als nächstes versuchen sie einen Staudamm zu bauen und staunen, mit welcher Kraft das Wasser den Damm durchbricht. „Wasser ist echt stark“, meint Leon.

Das findet auch Luis, der voller Hingabe, Sand und Wasser vermischt und solange damit experimentiert, bis seine Sandkugeln nicht mehr auseinander fallen. „Ich habe schon ziemlich viele Kanonenkugeln“, stolz blickt er auf die Pyramide, die er mit den Sandklößen aufgebaut hat. „Oder, es sind Kugeln für eine Kugelbahn“, meint Sandra und beginnt einen Berg aufzuhäufen und eine Bahn anzulegen, in der Luis Kugeln hinunterrollen können.

 

Tröpfchenburg

Am nächsten Tag gehen sie ihr Spiel etwas gemächlicher an: „Lass uns eine Burg bauen“, schlägt Sina vor. Sie manschen Wasser und Sand so lange zusammen, bis die Masse die richtige Konsistenz hat, dann quetschen sie den fast flüssigen Sand durch ihre Hände und lassen die Masse aufeinander tropfen bis kleine und große Türmchen entstehen. „Uii“, sagt Sina, „Sieht ja aus wie einer Tropfsteinhöhle.“

 

Für mehr Wasserspielzeuge klicken Sie bitte hier:

Wasserspielzeug

Kleines Wasserrad

Wasserspielzeug selbst gemacht

Weitere Anregungen zum Schiffchen und Wasserradbau

 

Wer mehr Anregungen für Spiele mit Wasser sucht, kann in diesen Artikeln weiterstöbern:

Wasserspiele für das Schwimmbad

Wasserspiele am See oder am Fluss

 

Buchtipp:

Walter Kraul, Spielen mit Wasser und Luft

Dieses Werkbuch bietet eine Fülle von Anregungen zum fantasievollen Spiel mit den Elementen Wasser und Luft. Vom Wasserrad bis zur Windmühle, von der Pumpe bis zum Bumerang finden hier große und kleine Bastler einfache Anleitungen zum Selberbauen.

Der erfahrene Waldorflehrer und Spielzeughersteller Walter Kraul zeigt, wie man die natürliche Begeisterung der Kinder für die Elemente Wasser und Luft fördern und mit einfachen Bastelvorschlägen ihr Interesse an der Natur wecken kann. Mit interessanten Geräten und Konstruktionen lassen sich buchstäblich «elementare» Erfahrungen machen: etwa mit Wasserrädern, Segelschiffen, einer Fähre über den Bach, mit Windmühlen, Drachen, Papierfliegern, mit Windball, Fallschirm, Hubschrauber oder Seilbahn. Immer stehen Wasser und Luft und die Faszination, die sie ausüben, im Mittelpunkt des Spiels.

 

Die Spielsachen werden meist aus Holz, Pappe oder Papier gefertigt, die Bauanleitungen sind mit relativ geringem Aufwand zu realisieren, sodass ein funktionsgerechtes Spielzeug entsteht. Und ganz nebenbei erfahren die Kinder auch ein Stück Entwicklungsgeschichte der Technik.

Verlag Freies Geistesleben, 74 Seiten

 

 
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