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Loslassen

Beim Kindergartenfreund übernachten oder ganz allein zum Bäckerladen gehen und Frühstückssemmeln kaufen: Solche kleinen Schritte in Richtung Selbständigkeit erleichtern Kindern und Eltern das Loslassen...


Allein zu Oma und Opa

Emma, fünf Jahre, und ihre Mama pflücken im Garten Johannisbeeren. Die Mutter möchte nämlich Marmelade kochen. Emma sammelt ihre Beeren in einem Körbchen. Das sollen die Großeltern bekommen. Aber ihre Mama hat erst am Abend Zeit. So lange will Emma nicht warten und meint: „Dann geh ich allein zu Oma und Opa.“ Und sie fügt hinzu: „Bitte, Mama, darf ich?!“ Die Mutter befindet sich in einem Zwiespalt: Emma kennt den Weg ganz genau. Es sind nur fünf Minuten zu Fuß, und sie müsste keine Straße überqueren. Auf der anderen Seite ist Emma noch nie allein gegangen. Wer weiß: Vielleicht verläuft sie sich oder fällt hin. Und dann ist niemand da, der sie trösten kann. Die Kleine scheint die Gedanken ihrer Mama zu erahnen, und sie sagt: „Marie geht jeden Morgen allein zum Kindergarten. Und sie hat sich noch nie verlaufen.“ Die Mutter gibt nach, ruft aber noch bei den Großeltern an, ob sie zu Hause sind. Stolz spaziert Emma los. Als die Oma nach fünf Minuten anruft und die Mutter die Stimme ihrer Kleinen im Hintergrund hört, fällt ihr ein großer Stein vom Herzen.


Kinder spüren, was sie sich zutrauen können

Für Emma war dies eine erste große Bewährungsprobe in Richtung Selbständigkeit. Und sicher war sie heilfroh, als sie Oma und Opa schon von weitem an der Haustür winken sah. Aber nun ist die Kleine mächtig stolz. Kinder brauchen solche Erfolgserlebnisse. Und sie haben ein sicheres Gefühl dafür, was sie sich schon zutrauen können und was nicht. Hinzu kommt: Die Kleinen messen sich gern mit Gleichaltrigen. Für Emma ist es deshalb wichtig, allein zu den Großeltern zu gehen. Was Marie kann, möchte sie auch schaffen. Eltern sollten jedoch die ersten Schritte in die Selbständigkeit ihres Kindes nicht forcieren. Es weiß selbst, wann es reif genug ist, allein zur Oma oder zum Kindergarten zu gehen, auf den Baum zu klettern oder woanders zu übernachten. Kinder werden viel sicherer, wenn sie sich selbst Ziele stecken und diese auch zu verfolgen und zu erreichen lernen.


Kleine Trennungen einüben

Loslassen ist für Kinder und Eltern aber nicht immer so einfach. Vor allem bei Veränderungen im Alltag, etwa dem ersten Besuch einer Spielgruppe oder des Kindergartens, schwanken die Kleinen zwischen der Angst, sich von der Mama zu trennen, und der Neugier, etwas Schönes zu erleben. Eltern können es ihrem Kind leichter machen, wenn sie vorher mit ihm kleine Trennungen eingeübt haben, etwa gegenseitige Spielbesuche bei einem anderen Kind. Wichtig ist, dass Ihr Kind bei solchen Gelegenheiten lernt: Auf Mama ist Verlass. Sie hat mich noch nie vergessen und holt mich immer zur verabredeten Zeit ab.


Jederzeit erreichbar sein

Ein großes Abenteuer ist es, wenn Ihr Kind zum ersten Mal woanders übernachtet – bei Oma und Opa, der Patentante oder dem Kindergartenfreund. Dabei macht es eine wichtige Erfahrung: Es ist nicht alles wie zu Hause. Aber es ist spannend, auch mal was anderes kennen zu lernen. Dies fördert die Selbständigkeit in besonderem Maße. Gut ist es, wenn Ihr Kind etwas Vertrautes von zu Hause dabei hat, etwa sein Kuscheltier oder Schmusekissen. Darüber hinaus sollte es wissen, dass es Sie jederzeit anrufen darf, wenn das Heimweh zu groß ist. Hinterlassen Sie deshalb bei den Großeltern oder den Eltern des Kindergartenfreunds die Telefonnummer, unter der Sie immer erreichbar sind. Aber rufen Sie bitte nicht selber bei Oma und Opa oder den anderen Eltern an. Zugegeben: Auch Eltern fällt es zuweilen schwer, die erste Nacht ohne ihr Kind zu verbringen. Aber es hilft ihnen, sich allmählich auch an längere Trennungen zu gewöhnen, etwa wenn das Kind mal bei den Großeltern Ferien machen möchte oder später in der Schule auf Klassenfahrt geht.

 
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