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SOMMER im Jahreszeitengarten

Wir entdecken den Sommer

Jette Lindholm hat mit der Naturpädagogin Irmgard Kutsch über die Elemente Erde, Wasser und Luft gesprochen und warum eine natürliche Umgebung für unsere Kinder so bedeutungsvoll ist.


Warum ist es für Kinder wichtig, sich mit den Elementen zu beschäftigen?

Unsere Vorfahren wussten noch, dass ohne Erde, Wasser und Luft und ihr Zusammenspiel keinerlei Leben auf unserem Erdball möglich wäre. Kinder können deshalb nicht früh genug lernen, mit den Naturelementen liebevoll, achtsam und fantasievoll umzugehen. Dazu müssen sie sie erleben und sich mit ihnen spielerisch auseinander setzen dürfen. Dies ist die beste Vorsaussetzung dafür, dass sie später verantwortungsvoll damit umgehen können. Wer Kinder beobachtet, der weiß, dass sie sich in großer Freude dem fantasievollen Spiel mit den Naturelementen hingeben, sobald sich ihnen eine Gelegenheit bietet. Dabei machen die Kinder auch wichtige physikalische Grunderfahrungen.


Das Wasser

Gerade zu Wasser haben Kinder eine ganz besondere Beziehung. Mit großer Fantasie und viel Ausdauer bauen sie am Bach Staudämme und lassen das Wasser am Sandstrand durch selbst gegrabene Rinnsale aus ihrem Wassereimer zurück ins Meer fließen.

Sie bauen Schiffchen, probieren aus, was schwimmt und was untergeht. Und von jeder Regenpfütze fühlen sie sich magisch angezogen. „Leider ist das Spielen an einem plätschernden Bach, am seichten Seeufer oder am Dorfteich für die meisten Kinder heute keine Selbstverständlichkeit mehr“, sagt Irmgard Kutsch. In vielen Gärten findet man heute Teiche. Diese Feuchtbiotope sind ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Ein Glück für unsere Kinder. Denn die Pflanzen ziehen Insekten und Schmetterlinge an. Und in manchem Gartenteich haben sich Frösche angesiedelt. Wo haben Kinder heute noch Gelegenheit, an lauen Sommerabenden ein lustiges Froschkonzert zu hören? „Alles wunderbare Erfahrungen“, sagt Irmgard Kutsch. „Aber über de Gartenteich hinaus sollten Kinder ein kleines Spielwasser haben, in dem sie einerseits ungestört planschen und experimentieren dürfen und andererseits das Wachstum von Pflanzen und Tieren im Feuchtbiotop nicht stören.“ Die Naturpädagogin erklärt, wie Eltern einen solchen Spielteich anlegen können:


So wird ein Spielteich gebaut

„Er sollte mit einem ganz sanften, stufenlosen Uferbereich angelegt werden. Der Untergrund muss so beschaffen sein, dass die Kleinen nicht versehentlich über Steinkanten und Ähnliches stolpern. Man hebt eine seichte Mulde aus, die in den tiefsten Bereichen maximal 30 cm tief sein darf. Es wird nun eine 10 cm dicke Sandschicht eingefüllt, auf welche die stärkste Gartenteichfolie, die erhältlich ist, aufgelegt wird. Jetzt wird die Teichfolie mit kleinen und mittelgroßen Kieselsteinen ausgelegt, so dass ca. 12 bis 15 cm Wasserstandshöhe übrig bleiben. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Pegelstand unter Oberkante Gummistiefelchen bleibt. Behördlich erlaubt wäre eine Wassertiefe von 30 cm. Dazu möchte ich aber nicht raten, da die Gefahren für Kinder unter drei Jahren zu groß sind.“

Die Erde

Auch die Erde übt auf Kinder eine magische Anziehungskraft aus. Was aus ihr alles herauswächst! Und welche Lebewesen sich in ihr tummeln! Die Erde ist für Kinder eine interessante, geheimnisvolle Welt mit Pflanzen und Wurzeln, Steinen, Würmern, Schecken und Käfern. Das Spielen mit Erde ist Sinneserfahrung pur. Trockene Erde kann man zwischen den Fingern zerkrümeln. Feuchte Erde lässt sich prima kneten und formen. Wie mit Sand lassen sich auch aus Erde Burgen bauen und Erdkuchen backen. Interessant ist auch das Sammeln von Erde in kleinen Schraubverschlussgläsern – etwa beim nächsten Waldspaziergang. Es gibt Erde in verschiedenen Farben: gelblich, rötlich, braun und schwarz.


So wird Erdfarbe hergestellt

Mit Erde kann man sogar malen. Es ist ganz einfach: Sie brauchen leere große Marmeladengläser mit Schraubverschluss, Erde, Wasser und angerührten Tapetenkleister als Bindemittel. Statt Tapetenkleister können Sie auch Leinöl verwenden. So wird Erdfarbe hergestellt: ein Glas zu einem Viertel mit zerkrümelter Erde füllen, Wasser dazugeben und die Erde zu einem dünnflüssigen Brei verrühren. Die gleiche Menge angerührten Tapetenkleister dazugeben und gut unterrühren. Nun können die Kinder mit dicken Pinseln ein Erdfarbenbild auf festes Malpapier malen.


Bauecke im Garten

„Vielseitige, fantasievolle Spielanlässe mit Erde ergeben sich in einer Materialecke im Garten, in der alle möglichen mineralischen Naturbaustoffe gesammelt werden“, empfiehlt Irmgard Kutsch. „Da kann von gebrannten und ungebrannten Tonklinkern über Lochziegelsteinen bis zu Natursteinplatten, Kiesel-, Pflaster- und Bruchsteinen alles vertreten sein. Auch schöne Steine, die Kinder von Ausflügen oder Ferienreisen mitbringen, finden dort ihren Platz und können in manches Spiel mit eingebaut werden.“

 

Die Zeichnung, die den Titel des Heftes "Sommermuhme" ziert,  haben wir mit freundlicher Genehmingung des Waldowverlages  übernommen. 

 

Die Luft

Steigende Drachen, sich drehende Windräder, flatternde Fahnen,  Seifenblasen: Kinder haben oft Gelegenheit, das Element Luft in besonderer Weise zu erleben. Irmgard Kutsch erklärt, wie Eltern und Kinder Riesenseifenblasen herstellen können:


So werden Seifenblasen gemacht

„1 l Wasser, 50 g Zucker und 80 g Neutralseife werden aufgekocht. Über Nacht stehen lassen und dann einen Teelöffel Tapetenkleister in Wasser auflösen und unterrühren. Einen 15 bis 20 cm weiten Drahtring formen, mit einem Haltegriff versehen und mit Wolle umwickeln. Mit Behutsamkeit und ein wenig Feingefühl lassen sich riesige bunte Blasen aus der Seifenlauge hervorzaubern.“

Sich beim Rennen, Rollerfahren oder Schaukeln den Wind um die Nase wehen lassen, ist für Kinder ebenfalls eine wichtige Sinneserfahrung mit dem Element Luft.

Buchtipp

Irmgard Kutsch / Brigitte Walden:

Natur-Kinder-Garten-Werkstatt Sommer

Die Autorin stellt ihre Arbeit mit Kindern in der 1994 gegründeten „Natur-Kinder-Garten-Werkstatt Reichshof e.V.“ vor. In dem Band über den Sommer erklärt Irmgard Kutsch die heilsame Wirkung von Kräutern. Sie gibt Tipps zur Anlage eines Kräuter-beets und einer Kräuter-spirale und verrät viele Rezepte – von Kräuter-butter und Wildgemüsesalat und –eintopf bis zu Zwiebel-Hustensaft, Ringelblumen-salbe u. Salbei-Halsbonbons.

Die Autorin zeigt in wunderschönen Bildern und Beschreibungen, wie Schmetterlinge leben. Dem Monat Juli hat sie den Elementen Erde, Luft, Wasser und Feier gewidmet und gibt vielerlei Anregungen, etwa zum Bau einer einfachen Feuerstelle oder eines Erdofens. Der Monat August steht für das Getreide. Die Autorin erklärt sehr anschaulich den Werdegang vom Korn zum Brot. Sie erzählt, wie unsere Vorfahren mit Getreide umgingen und verrät auch hier wieder schmackhafte Rezepte. Wie die drei Themenbücher Frühling, Herbst und Winter ist auch das Sommer-Buch der Naturkindergarten-Werkstatt eine wahre Fundgrube für Eltern und Erzieher(innen), die Kindern die Natur ans Herz legen und sie zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit ihr erziehen möchten.

88 Seiten, Verlag Freies Geistesleben

Traumhafte Sommertage wünscht Ihnen das ganze Team von Spiel und Zukunft!

 
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